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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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unseren Freunden und Verwandten würde das gefallen.
    Besser konnte es nicht kommen, und wenn man bedachte, was alles geschehen war und hätte geschehen können, war es nach zehn Jahren ein kleines Wunder, dass wir jetzt hier waren, miteinander sprachen und gemeinsam einen Spaziergang unternahmen.
    23
    Wir spazierten über den welligen Rasen zu der Heckenreihe in der Ferne.
    Susan war barfuß, weil sie so am liebsten auf dem Grundstück herumlief, und ich fragte mich, ob Amir Nasim bloße Füße billigte. Doch wir waren noch auf Susans Grund und Boden, daher war diese Überlegung müßig.
    Susan plauderte über das Grundstück, während wir unseres Weges gingen, und sagte: »Die Ganzes - das war das Paar, dem ich das Haus verkauft habe - Diane und Barry Ganz - hast du sie kennengelernt?«
    »Kurz nachdem du weggezogen warst. Sie haben einmal die Woche angerufen und mich gefragt, wie dies und jenes funktioniert, beziehungsweise, warum es nicht funktioniert.«
    »Tut mir leid.«
    »Ich habe versucht, ihnen zu helfen, sie jedoch daran erinnert, dass nicht ich es war, der ihnen das Haus verkauft habe.«
    »Das war ein spontaner Entschluss. Das Haus zu verkaufen. Aber ich war ... außer mir. Und meine Eltern haben mich gedrängt, zu ihnen nach Hilton Head zu kommen.«
    Bei William und Charlotte hieß drängen so viel wie Druck machen, und ich fragte mich, ob Susan in den letzten zehn Jahren den Unterschied begriffen hatte. Außerdem hatten der Verkauf des Hauses und ihr Umzug jede Chance zunichte gemacht, dass wir uns versöhnen konnten, was auch ein Grund dafür war, weshalb die Stanhopes darauf drängten.
    Und dann hatte Susan natürlich einen Mafia-Don umgelegt, und da ist es immer besser, die Gegend zu verlassen.
    Susan hingegen hatte für mich eine andere Erklärung und fuhr fort: »Die Regierung hatte Stanhope Hall übernommen, nachdem ... nun, das weißt du ja. Und ich war mir nicht sicher, ob ich von einem Wohngebiet umgeben sein wollte, als das geschah ... nebenan ... folglich habe ich das Haus verkauft.«
    Ich erwiderte nichts, bemerkte aber, dass sie es vermied, den Namen Frank Bellarosa auszusprechen, oder Alhambra. Vielleicht konnte sie sich nicht an den Namen ihres Geliebten erinnern oder daran, wo er gewohnt hatte. Was wahrscheinlicher war: Susan dachte zu Recht, dass ich den Namen Frank Bellarosa oder Alhambra nicht hören wollte. Das war nicht das letzte Minenfeld, auf das wir bei unserem Spaziergang stoßen würden, und um ihr zu zeigen, dass ich nicht mehr verletzbar war, sagte ich: »Ich habe die Häuser auf Alhambra gesehen.« Und ich wählte meine Worte denkbar schlecht, als ich hinzufügte: »Frank Bellaro sa muss sich im Grab umdrehen.«
    Rasch fügte ich hinzu: »Tut mir leid.«
    Susan schwieg eine Weile, dann kam sie wieder auf die Ganzes zu sprechen und sagte: »Sie haben sich gut um das Grundstück gekümmert, aber sie haben diese Heckenreihen gepflanzt, weil sie Privatsphäre haben wollten, mir versperren sie allerdings die Sicht. Jetzt, da Stanhope Hall bewohnt ist, gewähren sie mir natürlich eine gewisse Intimität. Deshalb weiß ich nicht, ob ich sie rausreißen lassen soll. Was meinst du?«
    »Lebe ein Jahr damit und entscheide dich dann.«
    »Gute Idee. Ich sonne mich gern auf dem Rasen, und das könnte für den neuen Besitzer problematisch sein«, erklärte sie mir. »Genau.«
    »Oh, bist du ihm begegnet?« »So ist es.«
    »Und? Was hat er gesagt?« »Zieh dich anständig an.«
    »Ja, ich weiß. Worüber habt ihr sonst noch geredet?«
    »Nun ja, ich habe mit ihm vereinbart, dass ich im Pförtnerhaus bleiben kann, bis Ethel stirbt.«
    »Aha. Wie lange?«
    »Bis spätestens ersten September. Falls ich so lange bleibe. Danach will er seinen Besitz wiederhaben. Nasim möchte ...jemanden, den er aussucht, im Pförtnerhaus unterbringen. Hat er dir das schon gesagt?«
    »Nein. Darüber haben wir nicht gesprochen. Er wollte mir das Gästehaus abkaufen. Hat er das dir gegenüber erwähnt?« »Ja.«
    Wir setzten unseren Spaziergang über den von der Sonne gesprenkelten Rasen fort, und sie sagte zu mir: »Er hat mir ein großzügiges Angebot für das Cottage und das Grundstück gemacht. Er wirkte etwas verstimmt, als ich abgelehnt habe.«
    Ich erwiderte nichts und versuchte sie auch nicht zu überreden, das Angebot anzunehmen. Außerdem beschloss ich, Amir Nasims Sicherheitsprobleme zu diesem Zeitpunkt nicht anzuschneiden; das musste im Zusammenhang mit meinen Bedenken hinsichtlich Anthony

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