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Nelson sucht das Glück

Nelson sucht das Glück

Titel: Nelson sucht das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Lazar
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Hund ging. Und so erfuhr Jake kurz darauf zu seiner großen Erleichterung, dass der Hund immer noch am Leben war und sie ihn in der Station abholen könnten.
36
    Nelson träumte von seiner großen Liebe. Er war wieder ein Welpe. Katey fütterte und badete ihn, und sie spielte mit ihm. Er lag unter ihrem großen Flügel und spürte, wie die Musik sie durchdrang. Bald würden sie miteinander spazieren gehen. Die duftdurchtränkten Erinnerungen an seine Welpenzeit schwappten über ihn hinweg und trösteten ihn. Es waren diejenigen Erinnerungen, die immer am stärksten in ihm sein würden. All die Momente mit seinem ersten Frauchen hatten Nelson zu dem gemacht, was er heute war. Und sie würde seine große Liebe bleiben. So war das bei allen Hunden.
    Als er aufwachte, war er immer noch benommen von den Nachwirkungen des Beruhigungsmittels. Er befand sich in einem warmen, sonnendurchfluteten Zimmer und lag auf einem bequemen Bettchen voller alter Kissen. Seine Augen öffneten sich, und er bemerkte das Kind, das ganz in seiner Nähe saß. Der Junge kam zu ihm herüber, hob ihn hoch und nahm ihn in die Arme. Kinder verströmten einen Geruch, der reiner war als der von Erwachsenen, und Nelson fand ihn tröstlich. Der Junge rief etwas, und ein paar Augenblicke später kam der Mann zur Tür herein, der mit dem Jungen zusammen Nelson aus der Tötungsstation gerettet hatte. Der Junge legte dem Mann Nelson in die Arme, und er hielt ihn eine Weile fest und streichelte ihm den Kopf.
    Nelson konnte sich nicht an das erinnern, was am Tag zuvor geschehen war. Doch in Jakes Armen fühlte er sich vollkommen sicher und geborgen. Jake legte den Hund auf die Kissen zurück. Nelson war immer noch ziemlich benommen, und so blieb er einfach liegen, während der Mann aus dem Zimmer verschwand und mit einer kleinen Schüssel Milch wiederkam, in der ein paar Stücke zerschnittener Pfannkuchen schwammen. Nelson stand auf und fraß aus dem Napf. Er hatte einen Bärenhunger.
    Später an diesem Tag nahm Oliver Nelson mit in den kleinen Garten. Ein Teil davon war mit Steinen ausgelegt, der Rest war Rasen. Optisch betrachtet war es ein armseliger Garten, doch wenn man nach dem Geruch ging, war er üppig wie ein Paradies. Es gab einige kleine eingetopfte Rosenbüsche, und Nelson schnüffelte glücklich an ihnen herum. Oliver wollte mit ihm spielen, und Nelson tat ihm den Gefallen und holte ein paar Mal das Bällchen, das Oliver im Garten herumwarf. Das alles war so einfach im Vergleich zu den Dingen, die er in den vergangenen Jahren hatte tun müssen, um zu überleben.
    Es beeindruckte Jake, wie beweglich der Hund auf seinen drei Beinen war, und er war stolz auf den Instinkt seines Sohnes, dem Hund das Leben zu retten. Den Gedanken, dass dieser kleine dreibeinige Mischling mittlerweile tot wäre, hätten sie ihn nicht aus der Tötungsstation gerettet, fand er bereits am Ende dieses Tages unerträglich. Nelson schaute mit seinen neugierigen, leuchtenden Augen zu Jake empor, wedelte mit seinem großen, flauschigen Schwanz, und sowohl Oliver als auch Jake wussten, dass der Hund zu ihnen gehörte. Olivers Traurigkeit und seine Ängste schienen wie weggeblasen, und dafür war Jake Nelson dankbar.
    Oliver und Jake versuchten, sich einen Namen für den Hund auszudenken, und einigten sich schließlich auf Jupiter, was Olivers Lieblingsplanet war. Jake hatte dennoch das Gefühl, dass der Name nicht recht passte, aber sie blieben dabei, da sein Sohn so begeistert davon war. Und schon bald hörte Nelson auf diesen Namen.
    Während der ersten Wochen in Jakes und Olivers Haus schlief Nelson viel. Die Erholungsphase, die für ihn im Tierheim begonnen hatte, setzte sich fort. Er nahm an Gewicht zu und bekam schon bald ein kleines Bäuchlein, wie es bei älteren Hunden oft der Fall ist. Jake versuchte, ihn an nasses und trockenes Hundefutter zu gewöhnen, doch das wollte Nelson nicht fressen. Der Vorteil eines Streunerlebens draußen auf der Straße war gewesen, dass er meistens Essensreste von Menschen bekommen hatte. Manchmal war es ein schrecklicher Kampf gewesen, überhaupt etwas zu finden, doch seine Geschmacksknospen waren mittlerweile auf das ausgerichtet, was vom Tisch der Menschen übrig blieb. Hundefutter roch und schmeckte nach nichts, und irgendwie hatte Nelson beschlossen, es unter keinen Umständen mehr zu fressen. Jake hatte zuerst Fertigfutter besorgt, weil er einige Freunde hatte, die ihren Hunden niemals Essensreste verfüttert hätten. Sie

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