Nemti
irgendetwas, was Sie mir sagen sollten, Herr Dux?«
»Günther raucht Gauloises.«
»Hätten Sie auch gleich sagen können. Magerl ist somit unser Hauptverdächtiger.« Habermehl riss den Hörer vom Telefon und wählte eine Nummer. »Wir disponieren um. Schaffen Sie und Kollege Beyer zuerst diesen Günther Magerl her. Danach nehmen Sie sich die anderen Wagenhalter vor. Abmarsch.« Er legte den Hörer auf und wandte sich an Lukas. »Ich sehe Ihnen an, dass es Ihnen schwerfällt, einen guten Bekannten zu verdächtigen. Aber es war richtig, die Informationen nicht zurückzuhalten.«
Ein schwacher Trost, aber er wusste, dass Habermehl recht hatte. Da sich die Situation so weit entwickelt hatte, konnte er auch den letzten Hinweis geben. »Mir ist eingefallen, dass in meinem Auto ein Auswürfling liegt, der Günther gehört. Ich hatte bisher keine Gelegenheit, den Stein zurückzugeben.«
»Dann tun Sie es. Was hat das mit dem Fall zu tun?«
»Darauf befindet sich sein Blut.«
»Mann, dann holen Sie den Stein. Wenn uns Magerl nicht freiwillig eine Speichelprobe gibt, haben wir etwas in petto.«
»In Ordnung. Dauert nur einen Augenblick.«
Als Lukas zurückkam, setzte er sich stumm an den Schreibtisch, legte den Auswürfling in einen Plastikbeutel und versah ihn mit einem beschrifteten Klebezettel.
Nun hieß es, auf Günther zu warten. Lukas war gespannt, wie er auf die Verdächtigungen reagieren würde. Konnte er sie ausräumen?
Günther Magerl saß angespannt auf seinem Stuhl und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Rote Flecken im Gesicht zeugten von seiner Erregung. Lukas betrat, gefolgt von Habermehl, den Verhörraum.
»Hallo, Günther, darf ich dir Hauptkommissar Habermehl vorstellen?«
»Warum bin ich hier? Was soll das?«
Habermehl ergriff das Wort. »Weil wir Fragen an Sie haben.«
»Was für Fragen?«
»Ich will es kurz machen, Herr Magerl. Uns liegt eine Zeugenaussage vor, dass Ihr Wagen in der Nähe eines Tatorts gesehen worden ist.«
»Was für ein Tatort?« Günther rang um Fassung.
»Du erinnerst dich, dass ich dir von der Grube Barthold erzählt habe?«, mischte sich Lukas ein.
»Wann waren Sie das letzte Mal da?«, fragte Habermehl.
»Ist schon eine Weile her.«
»Geht es etwas genauer?«
»Muss etwa Mitte Juli gewesen sein. Warum ist das wichtig?«
»Das zu entscheiden, überlassen Sie mir. Sie sind nicht zufällig gestern Nachmittag dort gewesen?«
»Nein. Warum fragen Sie?«
Jetzt würde es hart zur Sache gehen. Lukas warf Habermehl einen kurzen Blick zu. Dieser fixierte Günther, denn er wollte nicht die geringste Nuance in seinem Mienenspiel übersehen.
»Weil dort gestern ein Mensch getötet worden ist.« Habermehls Tonfall nahm an Schärfe zu.
»Und was habe ich damit zu tun?« Günther sah den Hauptkommissar entsetzt an und wechselte die Gesichtsfarbe.
Lukas fing einen Hilfe suchenden Blick von ihm auf.
»Sie glauben doch wohl nicht, dass ich …?«
Weiter kam er nicht. Habermehl schob bereits die nächste Frage nach. »Sie rauchen, Herr Magerl?«
»Ja.«
»Welche Marke?«
»Gauloises Blondes. Warum?«
»Weil Zigarettenkippen dieser Sorte beim Opfer gefunden wurden.«
»Aber die können unmöglich von mir sein«, rief Günther mit vor Schreck geweiteten Augen. »Ich war gestern nicht einmal in der Nähe der Grube.«
»Was Sie nicht sagen«, konterte Habermehl. »Dann war Ihr Wagen auch nicht dort, obwohl uns ein Zeuge eine sehr gute Beschreibung gegeben hat. Wie erklären Sie sich das?«
»Gar nicht. Das war nicht mein Auto.«
»Sie waren auch nicht am dreißigsten August in der Nähe des Veitskopfs, wo wir ebenfalls Kippen dieser Marke sichergestellt haben?«
»Nein, natürlich nicht. Was sollte ich da?«
»Eine Frau umbringen, Herr Magerl.«
»Ich habe niemanden umgebracht. Das ist doch Irrsinn. Lukas!«
Das war eindeutig ein Hilferuf. Doch er konnte nichts für ihn tun, obwohl er ihm leidtat. »Ich kann dir nicht helfen, Günther. Die Indizien sprechen gegen dich, obwohl ich nicht glaube, dass du etwas damit zu tun hast.«
»Wenn Sie unschuldig sind, wie Sie behaupten, wo waren Sie am dreißigsten August und gestern?«, fragte Habermehl.
»Gestern hatte ich einen freien Tag und bin am Laacher See gewandert.«
»Also doch nicht so weit von Wassenach entfernt, wie Sie uns weismachen wollen. Wo waren Sie?«
»Ich habe mein Auto auf dem Parkplatz am Erntekreuz abgestellt und bin in Richtung Alte Burg gelaufen.«
»Gibt es Zeugen dafür?«
»Nein,
Weitere Kostenlose Bücher