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Nemti

Nemti

Titel: Nemti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wloch
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garantiert nicht, eher überdurchschnittlich intelligent und äußerst gefährlich.«
    »Wir müssen davon ausgehen, dass der Schlitzer neben Kenntnissen in Astronomie auch Grundwissen in ägyptischer Mythologie hat«, schlussfolgerte Lukas. »Wenn ich das noch ergänzen dürfte …«, weiter kam er nicht.
    Es klopfte und Christian Engel rauschte herein. Er hielt eine dünne Mappe hoch. »Die Auswertungsergebnisse der Spurensicherung«, sagte er.
    Habermehl nahm sie entgegen und legte sie vor sich ab. »Wenn ich um einen kurzen Bericht bitten dürfte.«
    Engel setzte sich ihm gegenüber. »In Kurzform. Wie ich befürchtet hatte, die Spurenlage war schlecht. Magerl hat eventuell vorhandene Spuren durch Aufräumarbeiten nach dem Einbruch zerstört. Neben seinen allgegenwärtigen Fingerabdrücken fanden wir den Teilabdruck einer unbekannten Person. Sie ist nicht in unseren Datenbanken. Wir wissen auch nicht, ob der Abdruck vom Einbrecher stammt.«
    »Wäre zu schön gewesen. Konnten Sie feststellen, ob Schränke aufgebrochen und durchwühlt waren?«
    »Das Türschloss hat Magerl auswechseln lassen. Alle anderen Schlösser sind unversehrt. Er hat eine umfangreiche Mineraliensammlung.«
    »Da irgendwelche Spuren?«
    »Nein. Meiner Erfahrung nach hat der Einbrecher sie nicht angerührt.«
    »Sind Sie auch der Sache mit den Zigarettenkippen nachgegangen?«
    »Sie können Magerls Geschichte glauben oder nicht. Alle Hinweise darauf sind durch seine Putzerei vernichtet.«
    »Ihr Fazit, Herr Engel?«
    »Kurz und knapp: Der Täter hat professionell gearbeitet und keine Spuren hinterlassen, die Rückschlüsse auf seine Identität zulassen.«
    »Also nichts, an dem wir festmachen können, dass der Schlitzer der Einbrecher war?«
    Engel wiegte den Kopf hin und her und zog die Schultern hoch. »Noch weitere Fragen, Herr Habermehl?« Er stand auf.
    »Eins noch. Was haben Sie in seiner Wohnung sicherstellen können? Sind Sie da wenigstens fündig geworden?«
    »Nichts, einfach gar nichts. Ich muss wieder rüber.«
    Habermehl bedankte sich bei dem Experten der Spusi, während dieser das Büro verließ, und wandte sich Lukas zu. »Wir haben nichts gegen Magerl in der Hand, nur die Kippen. Sie wurden vorhin unterbrochen.«
    »Ich wollte einen Gedanken zum Schlitzer äußern.«
    »Lassen Sie hören.«
    »Meiner Meinung nach ist er ein Instinktmensch. Er findet seine Opfer nicht einfach zufällig. Auf den Zufall kann er sich nicht verlassen. Sein Instinkt sagt ihm, wo und wie er ein neues Opfer auftreiben kann. Er hat ein sicheres Gefühl dafür. Wenn ich eine gewagte Vermutung aussprechen dürfte?«
    »Nur zu, raus damit.«
    »Unser Mörder opfert Menschenblut für Seth. Er ist ein fanatischer Ritualmörder.«
    »Ein interessanter Aspekt, Herr Dux.«
    »Ich denke auch, er kann die Risiken seines Tuns gut einschätzen und sich entsprechend verhalten. Glauben Sie immer noch, dass Günther Magerl der Schlitzer ist?«
    »Wenn Sie mich so fragen, eher nicht.«
    »Mir ist gerade ein Gedanke durch den Kopf geschossen. Aber das wäre zu einfach.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Als ich meinen Schulfreund im Observatorium besucht habe, hat er mir jemanden vorgestellt, mit dem wir uns unterhalten sollten.«
    »Warum? Erklären Sie mir das.«
    »Dort arbeitet ein Mann, der profunde Kenntnisse in Astronomie besitzt. Das Entscheidende, er hat ägyptische Wurzeln.«
    »Stopp, Herr Dux. Wir können nicht jeden, der ägyptischer Herkunft und astronomisch gebildet ist, als potenziellen Verdächtigen hinstellen. Dazu benötigen wir handfeste Hinweise.«
    »Mein Schulfreund hat berichtet, dass Kamal el Hadary sich in letzter Zeit sehr oft freinimmt. Er soll sich auch in seinem Wesen verändert haben.«
    Habermehl blickte Lukas mit zusammengekniffenen Augen an. »Sie können nicht einen Menschen als Verdächtigen aufbauen, nur weil er anders ist.«
    »Es liegt mir fern, el Hadary zu beschuldigen. Vielleicht steht er in einer für uns nicht erkennbaren Verbindung mit dem Mörder. Deshalb empfehle ich, mit ihm zu sprechen.«
    »Okay. Ich seh mir unsere Datenbanken an. Wie schreibt er sich?«
    Lukas buchstabierte den Namen.
    Nach einer Weile meinte Habermehl: »Keine Eintragungen, der Mann ist sauber.« Er schaltete seinen Computer aus. »Ich bin bei Herrn Weinbrecht und Sie rufen Ihren Schulkollegen an.«
    Lukas wählte Jans Handynummer und bekam sofort Verbindung. »Hast du Zeit, oder musst du wieder Rabauken schlaumachen?«
    »Erinnere mich bloß nicht

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