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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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aus.
    »Moin, Herr Bärwolff, entschuldigen Sie …«
    Den Bruchteil einer Sekunde – mit Blick auf die Uhr: Es war drei Minuten nach zwei – brauchte es, bis Kalle wieder im Film war.
    »… entschuldigen Sie die Störung. Frau Xenia Borg ist festgenommen worden. Sie sitzt in II .«
    Diesmal war Kalle zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Xenia Borg gehörte ihm allein. Der Büroschlaf hatte ein wahres Wunder vollbracht, er war hellwach. Auf der Toilette wusch er sich Gesicht und Hände und gurgelte den faden Geschmack weg. Er verschwendete einen kurzen Gedanken an Koffein, während seine Beine ihn zur Teeküche transportierten – und einen längeren an Xenia Borg, was sie wohl für eine Tusnelda war. Die Kaffeemaschine zeigte sich im fahlen Energiesparlampenlicht dermaßen versifft, dass er sich seine Finger nicht schmutzig machen wollte. Neben ihr und Kalle gab es noch einen Loser im LKA . Das war der Getränkeautomat. Wie immer fast leer. Nur noch Otto von B., das Tafelwasser aus dem Reichskanzlerwald, war vorrätig. Kalle klemmte sich die Flasche unter den Arm und nahm zwei Gläser von der Theke mit. Durch das Fenster zum Vernehmungsraum  II sah er einen kleinen drahtigen Feldwebel mit üppigem Busen und Hüftspeck auf und ab marschieren. Der Busen hob und senkte sich im Takt der Schritte. Wäre ja auch zu schön gewesen … Die Klofrau in der Raststätte Hasbruch hatte die Fahrerin des roten Bulli als dürr und groß beschrieben. Wahrheit oder Wichtigtuerei? Das fing ja gut an. »Guten Morgen. Bitte nehmen Sie Platz, Frau Borg. Meine Name ist Bärwolff.«
    Xenia Borg blieb stehen. Kalle setzte sich, stellte Flasche und Gläser auf dem Tisch ab. Etwas älter als Kalle war sie, oder? Doch, sie war älter, viel älter sogar. Gut über 50 , schätzte er. Und weißer als die Wand war sie auch. Der rot geschminkte Mund wirkte im Kontrast dazu … obszön. »Setzen Sie sich doch bitte.«
    Xenia Borg gähnte, hielt es nicht für nötig, die Hand vor den Mund zu halten. Korrektes Gebiss. Zu schöne Zähne, um echt zu sein.
    »Ich leite die SOKO Hayenga. Wir ermitteln in zwei Tötungsdelikten. In Ihrem VW Caravelle T 4 haben wir Spuren sichergestellt, die zweifelsfrei einem der beiden Opfer des Gewaltverbrechens zuzuordnen sind.«
    Xenia Borg sank auf den Stuhl. Ihre Gesichtsfarbe wechselte von weiß nach rot.
    Kalle fuhr fort: »Wenn Sie einverstanden sind, nehme ich unser Gespräch auf Band auf.«
    »Nicht einverstanden.«
    »Okay … möchten Sie einen Anwalt benachrichtigen?« Die Frau hatte nicht nur perfekte Zähne, sondern auch Haare drauf. Immerhin war sie verunsichert, nach der Größe der Schweißflecke unter ihren Achseln zu urteilen.
    »Das werde ich sicher tun.« Xenia Borgs Stimme war klar und fest.
    Lag er doch falsch? Die Symptome eines außer Kontrolle geratenen vegetativen Nervensystems machten aus Xenia Borg offenbar noch lange keine labile Nuss, die ohne Anstrengung zu knacken war.
    »Ich bin eine absolut unbescholtene Bürgerin, komme müde von einer achthundert Kilometer langen Autofahrt nach Hause, gebe den Leihwagen tipptopp zurück und muss dann feststellen, dass mein eigener Wagen, den ich sicher in der Tiefgarage glaubte, aufgebrochen und verwüstet worden ist. Ich rufe die Polizei um Hilfe und werde pronto, ohne Angaben von Gründen, festgenommen und hierher verschleppt. Schon mal was von Sachbeschädigung in Tateinheit mit Freiheitsberaubung gehört?«
    Kalle dachte an die Polizeipsychologin Kerstin Brockmann und ihren Tipp für Vernehmungen: reden lassen.
    »Meine Mutter ist noch keine vierundzwanzig Stunden unter der Erde, ich habe mich mit bürokratischem Unsinn zu befassen, der mich selbst noch vorzeitig ins Grab bringen wird, und dann kommen Sie daher, behandeln mich wie eine Verbrecherin und konfrontieren mich mit gequirltem Himmelblau.«
    »Mein Beileid, Frau Borg.«
    Xenia Borg winkte ab. Ihr Redefluss schien versiegt zu sein. Hätte Kalle mal besser die Klappe gehalten. »Wo waren Sie am Sonntag, dem 20 . Februar, Frau Borg?«
    Xenia Borg warf den Kopf in den Nacken und lachte: »Das ist jetzt nicht Ihr Ernst!« Sie musterte Kalle von oben bis unten, als begutachte sie ein Stück stinkende Hundekacke an der Sohle ihres Stiefels. »Am Sonntag, dem 20 . Februar, habe ich für meine Mutter Hamburger Labskaus gekocht, wie jeden Sonntag seit dem 23 . Januar. Das war ihr Leibgericht. Kennen Sie sicher.« Der Blick von Xenia Borg ruhte auf Kalles Plauze.
    Kalle spürte, wie ihm

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