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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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Ermittler auf den Informanten angesetzt. Würde mich auch auf Zinne bringen, wenn bei uns einer singen würde.«
    »Hab ich auch schon drüber nachgedacht. Wen könnte Guntbert im Visier haben? Ich bin ratlos. In eurer Freitagsgebetsrunde hat er nichts dazu gesagt, oder?«
    »Leg ich meine Hand für ins Feuer. Nichts. Im Beisein von Thao Behrmann doch sowieso nicht. Die beiden sind wie kleine Kinder. Der eine haut der anderen die Schaufel übern Dassel, und die andere schmeißt mit Sand. Und keine Mamas da, die ihnen den Arsch versohlen.«
    »Alter, dein Handy …«
    »Moin, Tinta. Was gibt’s?«
    »Der Rechtsanwalt von Xenia Borg bittet dich, bei ihr zu Hause vorbeizuschauen. Sie warten auf dich. Es ist wichtig.«
    *
    Nick bot Kalle an, ihn zur Semperstraße zu fahren, und Kalle nahm gerne an. Im gewohnt sportlich rasanten Stil fädelte Nick in die Helgoländer Allee ein und nahm dem Linienbus 112 die Vorfahrt. Kalle schwitzte. Ein bisschen nur. Nicht wirklich der Rede wert. Nicht wirklich. »Männer sind um Welten die besseren Autofahrer, finde ich.« Kalle klammerte sich am Haltegriff fest.
    »Jau, Alter.« Nick gab Gas, überholte links, überholte rechts, hupte und drohte mit der Faust. »Vollpfosten.«
    »Überall machen sich Weiber breit und wichtig. Beim Frauenfußball zum Beispiel. Fett geschminkt und zwei linke Füße. Ich verspüre Schmerzen in der Brust bei so viel Dilettantismus.«
    »Jau.«
    »Nur die Formel 1 ist noch ’ne weiberfreie Zone.«
    Ohne den Blinker zu setzen, bog Nick ab. Dong! Kalles Kopf touchierte die Scheibe der Beifahrertür.
    »Ohne Männer geht gar nichts.« Nick hob die Hand.
    Kalle schlug ein. »Übrigens, Lisbeth Hayenga hatte keinen Führerschein, aber einen Daimler. Nie in eine Verkehrskontrolle geraten. Wie es aussieht, hat die ihr Ding durchgezogen auf Kosten anderer. Rücksichtslos auf ihren Vorteil bedacht war die, hat ihren Ex souverän ausgebootet und sich im Milieu einen Platz an der Sonne reserviert. Da braucht es keine blühende Fantasie, um mir vorzustellen, dass die sich zahllose Feinde gemacht haben muss. Was uns Kopfzerbrechen verursacht, ist der Zusammenhang mit dem Tod ihrer Schwester Theda.« Kalle schloss die Augen. Keine Erleuchtung, alles war schwarz wie immer.
    »Könnte die Theda ein Motiv gehabt haben?«
    »Sie war dement.«
    »Und wenn sie gar nicht dement war? Wenn das alles nur eine falsche Fährte gewesen ist? Nehmen wir an, Theda Neehuis hatte einen Komplizen. Der hat Lisbeth Hayenga einkassiert. Theda hat ihr gründlich die Meinung gegeigt. Endlich bekam die verhasste Schwester ihre gerechte Strafe. Darüber war sie über das gesunde Maß hinaus erregt, also Theda, nicht die Schwester, und dann, pardauz, hat Theda vor lauter Freude einen Herzinfarkt bekommen. Der Komplize bekam Panik, hat sie zurück nach Ostfriesland verfrachtet und in der Scheune entsorgt.«
    »Wow, Nick, so wird’s gewesen sein. Du hast mir sehr geholfen.«

[home]
    Kapitel 50
    Hamburg-Winterhude, Semperstraße
    K alle steckte das Handy in die Brusttasche seines Jeanshemdes und seufzte laut und noch einmal lauter. Vielleicht sollte er eine Kontaktanzeige aufgeben: Einsamer Bärwolff, vom Aussterben bedroht, sucht dich mit scharfen Eckzähnen. Gesa wollte ihn nicht. Jay hatte ihn verlassen und danach alle guten Geister sie. Marga rumpelte durch Ostfriesland. Es konnte sich nur um Tage handeln, bis sie endlich zurück in Hamburg sein würde. Und Jette rauschte wie die Linde. Die war Kalle so was von egal. Immerhin hatte er sie erreichen können. Da musste man ja schon dankbar sein. Sie hatte sich sofort auf den Weg in die Semperstraße machen wollen. Tatsächlich saß Bodo Steinhoff in Xenia Borgs Wohnzimmer. »Kalle, da bist du ja endlich.«
    Bodo sah kein Stück besser aus als die Leichen der alten Omis. Guntbert hatte ausnahmsweise recht. Bodo schien seinem Job nicht mehr gewachsen zu sein.
    »Muss mal an die Luft.«
    »Alles klar, Bodo?«
    Doch Bodo Steinhoff hatte die Tür bereits hinter sich zugezogen. Nicht dass er noch aus den Latschen kippte.
    »Wenn das hier wieder eine Ihrer beknackten
Tatort
-Nummern ist«, Kalle trat Xenia Borg fast auf die Füße, »dann gibt es echt Ärger, ich schwöre. Rauben Sie mir nicht meine Zeit. Also?«
    Xenia Borg setzte zu einer Antwort an, aber der Zombie-zwergenanwalt signalisierte ihr per Wimpernschlag, die Klappe zu halten. Er stellte sich vor seine Mandantin, die ihn um mehr als einen Kopf überragte, in Hausschlappen. Beinahe tat er

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