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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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keinem weitersagen. Wenn dir irgendwas komisch vorkommt oder merkwürdig, dann hak nach.« Er wurde leiser und zeigte auf seine Plauze. »Und besonders, wenn’s hier drin grummelt und zwickt. Ist nicht alles immer Hunger.«
    Marga glotzte ungläubig. Joki war ein ganz schön bunter Hund.

[home]
    Kapitel 9
    Pewsum, Ostfriesland
    M arga drückte auf den Klingelknopf, und ein dreitoniger Gong erklang. Anders als am frühen Nachmittag wurde die Tür geöffnet.
    »Kripo Aurich. Herr Rohden? Wir müssen Sie in einer dringenden Angelegenheit sprechen. Es geht um Ihre Tante, Theda Neehuis.«
    Der Mann im grauen Feinstrickpullover trat zurück und bat sie herein. »Ich hab mir schon gedacht, dass Sie kommen. Geradeaus durch ist das Wohnzimmer. Ich sag kurz meiner Frau Bescheid.«
    Eisige Luft empfing Marga und Joki in dem Raum und schwappte über ihnen zusammen wie kaltes Wasser. Marga versank fast in einem grasgrünen Polstermöbel, und selbst Joki sah in der schweren Wohnzimmergarnitur zierlich aus. »Ich wette, die sitzen hier nur zu Weihnachten.« Er blies seine Atemluft in das Zimmer, um zu sehen, ob sie weiß wurde. Aus dem Inneren des Hauses hörten sie Schritte. In der Tür erschien Tilde Rohden – wie ein rettender Engel. »Oh! Hier ist es doch viel zu kalt.« Sie wandte sich an Marga. »Die Stube nutzen wir nur an Geburtstagen, wenn die Familie kommt. Oder zu Weihnachten.« Tilde Rohden führte sie in die Küche, von der aus es in die weniger gute, dafür warme Stube ging, und Joki zeigte Marga heimlich mit den Fingern ein Victory-Zeichen.
    »Möchten Sie Tee?« Ohne die Antwort abzuwarten, begann Frau Rohden in der Küche zu hantieren. Hans Rohden nahm Platz und fuhr sich mit den Handflächen über die Oberschenkel.
    »Sie wissen, warum wir hier sind?« Joki suchte nach den passenden Worten.
    Hans Rohden nickte. »Helmut Lorei rief vorhin an und teilte mir mit, dass Tante Theda gefunden wurde.«
    Jokis Gesicht verdunkelte sich. Schnell ergriff Marga das Wort, mit Jokis Holzhammer waren sie auf dem Bauamt auch nicht weit gekommen. »Herr Rohden, wir möchten Ihnen unser Beileid aussprechen. Und wir müssen Ihnen im Zusammenhang mit dem Tod Ihrer Tante Fragen stellen, die Sie vielleicht unangenehm oder unpassend finden, aber das geschieht nur, um so schnell wie möglich Licht ins Dunkel zu bringen.« Amen. Marga kam sich furchtbar vor. Sie klang wie ein TV -Pfarrer. Egal, weiter im Text, bevor Joki dazwischenfunkte. »Der Leichnam Ihrer Tante ist heute Mittag gegen ein Uhr in Uttum gefunden worden. Der ausführliche Bericht liegt noch nicht vor, aber wir gehen davon aus, dass Theda Neehuis gewaltsam ums Leben gekommen ist.«
    Rohdens Gesicht sah aus, als sei es aus grauem Karton. Er schrumpfte in seinem Sessel. In der Küche bollerte der Wasserkessel, Schranktüren klappten auf und wieder zu. Dann kam Tilde Rohden mit dem Tee herein. Sie verteilte Thiele Broken Silber auf knisterndem Kluntje und malte in jede Tasse ein Wölkchen aus Sahne. Eine reichte sie ihrem Mann. »Komm, trink erst mal was.« Sie blickte kummervoll. »Ich hab’s geahnt, dass wir sie nicht lebend wiedersehen«, sagte sie dann. »Komisch, oder? Die Feuerwehr hat den ganzen Sonntag gesucht. Bis in die Nacht hinein. Nichts. Und dann hab ich’s gewusst. Ich hab einfach gewusst, dass das nicht gutgeht.«
    Hans Rohden starrte auf die Tischdecke. »Wer macht so was? Und warum?« Er schüttelte den Kopf.
    Marga stellte ihre Tasse ab. »Herr Rohden, wie lange kennen Sie das Ehepaar Lorei aus der Pflegeeinrichtung?«
    »Lange.« Er winkte ab. »Ihn kenn ich schon ewig, wir sind zusammen zur Schule gegangen. Und ich war heilfroh, dass Tant-Theda zu den Loreis konnte, nachdem es alleine nicht mehr ging.«
    »Wo hat sie vorher gewohnt?«
    Tilde Rohden schenkte die zweite Runde ein und stellte den Teepott zurück auf das Stövchen. »Nur zwei Straßen weiter, ein Einfamilienhaus aus den Sechzigern. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie alleine dort. Und seit ihrem Umzug zu den Loreis wird es vermietet. Mein Mann hat sich damals um alles gekümmert. Er war immer so ’n bisschen der Liebling von Tante Theda.« Frau Rohden lächelte. Marga warf Joki einen Blick zu. Fiel dem Ehepaar jetzt zufällig das Haus in den Schoß? Tilde sprach unbekümmert weiter. »Zu Anfang sind wir täglich rüber, haben ihr Frühstück und Abendbrot gemacht. Bis es dann nicht mehr ging. Sie ist nachts aufgestanden, hat den Herd angestellt, weil sie Essen kochen wollte und all

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