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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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die Kurve kratzen konnten. Okay, vergeben und vergessen und nach vorne schauen. Kalle trabte, ohne sich eine weitere Pause zu gönnen, die letzten Treppen in den vierten Stock hinauf und fiel Emma buchstäblich in die Arme. Sie küsste ihn auf die Stirn und strahlte ihn an, als habe sie ihren Sohn jahrelang nicht mehr gesehen. »Komm, ich hab dir was gekocht.« Emma eilte in die Küche und machte sich am Herd zu schaffen.
    »Muss Eliza nach der Schule noch für eine Arbeit üben oder so?«
    »Ja, sie lernt für Englisch mit Laura zusammen und schläft da auch. Wieso fragst du?«
    »Mitten in der Woche?« Kalle suchte einen Platz für seine Jacke auf den Garderobenhaken. Sinnlos. Er ließ die Jacke auf die zahllosen Schuhpaare segeln, die auf dem Fußboden herumlagen wie Fallobst. Die Dielen in der Küche knarrten, Emma erschien in der Küchentür. »Seit wann interessiert dich das?«
    Seit gestern. Aber das verschwieg Kalle. Sie würde sich nur unnötig aufregen. Über Monate hinweg hatten sie nichts von der Schulschwänzerei bemerkt, da würde es auf einen Tag länger nicht ankommen. Okay, Eliza schlief also bei Laura. Das würde sich überprüfen lassen.
    »Willst du ein Bier?«
    »Mam, ich bin im Dienst. Aspirin wäre angebrachter.«
    Emma verschwand. Kalle hörte sie kramen. Als er in die Küche kam, reichte sie ihm ein Glas trübes Wasser, in dem sich die Tablette auflöste. »Du arbeitest zu viel.«
    Kalle kippte das Zeug hinunter und schüttelte sich. Er schenkte sich Wasser nach und spülte den ekeligen Geschmack weg. »Was hieltest du davon, wenn ich einen Telearbeitsplatz beantragen würde?«
    Emma schaltete den Herd aus und füllte Kalles Teller mit Rührei und Speck.
    »Du willst dir zu Hause ein Büro einrichten? Ja, geht das denn?«
    »Der Neuen hat Guntbert das genehmigt. Mir kommt …« Der Lärm einer Schlagbohrmaschine übertönte Kalles Worte.
    »Die müssen doch irgendwann mal fertig sein.« Emma griff den hölzernen Kochlöffel und schlug mit voller Wucht gegen die Heizung. Die Bohrmaschine verstummte. »Asozial!«
    »Mir kommt das nicht ungelegen, Mam. Allerdings frage ich mich, wieso Jette eine Sonderbehandlung genießt? Bodo hat auch mal so einen Antrag gestellt, den Guntbert schon abgebügelt hatte, da war die Druckertinte noch nicht trocken.«
    »Das weiß ich noch. Bodo hat sich darauf krankschreiben lassen. So was können sich nur Beamte leisten, ehrlich.«
    Das Rührei schmeckte genau so, wie Kalle es liebte, leicht gesalzen und nicht zu fest angebraten. »Hoffentlich Bio-Eier?«
    »Du, ich hau dich!« Emma erhob den Kochlöffel erneut.
    Nie hatte sie ihn geschlagen, obwohl er es das eine oder andere Mal durchaus verdient gehabt hätte. Bei seinen Freunden, die aus der feinen Gesellschaft, deren Mütter Hausfrauen gewesen waren, hatte das ganz anders ausgesehen. Da gehörten Ohrfeigen zur Erziehung dazu wie Schokolade und Geld für gute Zensuren. Das wiederum gab es bei Emma nicht. »Wo war ich stehengeblieben?«
    »Telearbeitsplatz.«
    »Jette arbeitet zu Hause oder besser gesagt, im Hotel, und ich hab mein Büro weiterhin nur für mich allein.« Kalle massierte seine Schläfen. Die Kopfschmerzen waren fast weg.
    »Und die schlechte Nachricht?« Emmas Wangen wurden rosig. Sie brannte darauf, Einzelheiten zu erfahren, das konnte jeder Blinde fühlen. Da Kalle nicht besonders gut darauf zu sprechen war, wenn sie ihm wegen der aktuellen Neuigkeiten in den Ohren lag, versuchte es Emma mit gutem Essen. Liebe ging durch den Magen und machte Kalles Zunge locker. Er hatte seine Mutter zwar durchschaut, aber ihr Rezept ging dennoch auf. »Die schlechte ist, dass ich es mit noch einer Frau zu tun kriege, einer gewissen Marga Terbeek, Ermittlerin aus Ostfriesland. Die Schwester unserer Hamburger Leiche wurde in einem Kaff bei Emden ebenfalls ermordet und das etwa zeitgleich.«
    »Ach, du Scheiße!«
    »Die größte Scheiße kommt erst noch.« Kalle schwieg.
    Emma beugte sich zu ihm hinüber und packte sein Handgelenk, als wolle sie sichergehen, dass er sich nicht aus dem Staub machte und sie ahnungslos zurückließ.
    »Es gibt eine undichte Stelle. Entweder bei uns im LKA oder bei den Kollegen in Ostfriesland. Fakt ist: Das Blöd-Blatt wusste von der zweiten Leiche in Ostfriesland, bevor Marga Terbeek sich bei mir gemeldet hat.«
    »Pass gut auf dich auf, Kalle. Als Vorgesetzter könntest du eine deutlich ruhigere Kugel schieben.«
    Immer wieder versuchte Emma, ihn anzustacheln, sich für einen

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