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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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flötete Jette. »Ich muss mir das Badezimmer mit anderen Gästen auf dem Flur teilen.« Sie kicherte glockenhell.
    Guntbert räusperte sich. Bodo Steinhoff bestaunte das Hustenbontjepapier in seinen Händen, und Kalle fragte sich, was eigentlich mit seinem persönlichen Einfühlungsvermögen los war. Rein äußerlich war Jette unverändert, aber die Cindy-aus-Marzahn-Einlage hätte Kalle ihr niemals zugetraut. Er wollte seinen Job machen und nicht mit Weibern konfrontiert werden, die so unberechenbar waren wie Kalles tägliche Kalorienzufuhr.
    »Ähm, ja, schön«, sagte Guntbert, offensichtlich genauso irritiert wie seine Mannschaft. »Gibt’s was Neues?« Er wandte sich an Kalle.
    Kalle nahm die grüne Mappe vom Tisch und schlug sie auf. »In Lisbeth Hayengas Tresor befand sich eine Liste mit Fotos von Schmuckstücken, deren Gesamtwert ein Juwelier, Moment …«, Kalle zog einen Zettel hervor, »auf etwa zehntausend Euro geschätzt hat. Die Schmuckkassette, die in ihrer Wohnung sichergestellt worden ist, ist ja bekanntlich aufgebrochen worden und leer gewesen. Wir sollten das im Hinterkopf behalten, vielleicht führt es uns auf die Spur. Also sehen wir dieses Detail als ein Puzzleteil an, das seinen Partner sucht. Übrigens, eine Rolex, wie sie der Milchbubi Joris Duncker trägt, ist auch auf den Fotos …«
    »Das Wichtigste zuerst.« Guntbert schüttelte den Kopf.
    Ja, ja. »Außerdem befindet sich noch ein kleiner Tresor im großen. Die Kriminaltechniker beißen sich an dem Schloss bisher die Zähne aus.«
    Wieder schüttelte Guntbert den Kopf. Wie hieß diese Krankheit noch? Muhammad Ali hat die ja auch. Kalle grübelte. Konzentration jetzt. »Die Asche in der Urne ist analysiert.«
    »Hä, Urne?«
    Hä. Hi. Ho. Huhu. Sack! »Die Urne stand auf der Fensterbank im Wohnzimmer. Sie enthielt Asche, in der sich noch unverbrannte Knochenstücksplitter befanden. Anhand der DNA -Aufschlüsselung handelt es sich um die Überreste von Vogelknochen.«
    »Aha, zu heiß gegrillte Hühnerbeine, oder wie? Bitte nicht noch mehr davon. Was ist mit dem Obdachlosen?«
    Guntbert trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Bodo Steinhoffs Hände zitterten, als er seine Mappe aufschlug. »Lisbeth Hayenga ist seit Sonntag, 20 . Februar nachmittags, nicht mehr gesehen worden. Laut Bericht des Gebärdendolmetschers hat sich da Silva an dem Wochenende in der Übernachtungsstätte für obdachlose Männer, Pik As, Neustädter Straße, aufgehalten. Zeugen bestätigen die Aussage. Er habe an einem Nonstop-Doppelkopfturnier teilgenommen, um in das Guinessbuch der Weltrekorde zu kommen. Mehrmals mussten die Kollegen vom Polizeikommissariat Caffamacherreihe anrücken, so quasi als Schiedsrichter, weil es Schlägereien gegeben hatte. Am Montag um acht Uhr hat da Silva das Pik As verlassen. Der Haftrichter hat ihn laufenlassen. Da Silva ist gerade 16 geworden. Sein Vater hat ihn abgeholt.« Bodo sah Kalle an.
    Kalle bekam rote Ohren. Automatisch fuhr seine Hand in die Brusttasche. Der letzte Riegel. Kalle fummelte am Glanzpapier. Er spürte, wie Guntberts Blick ihn durchbohrte. Das Nougat schmolz auf Kalles Zunge. Für einen Moment schloss er die Augen. Die Glücksmolekülchen hatten sein Wellnesszentrum erreicht. La la la. »War das alles, Bodo?«
    »Nur das noch: Stefano da Silva sagte aus, die Türklinke der Laube sei von außen mit einem Zaunpfahl blockiert gewesen. Auf der Suche nach einem Dach über dem Kopf sei er in die Laube eingedrungen. Er wollte nach dem Marathonwochenende in Ruhe ausschlafen.«
    »Wieso schläft der nicht zu Hause?«, brüllte Guntbert und sprach aus, was Kalle durch den Kopf ging.
    Bodo blätterte vor. »Da … dazu steht nichts im Bericht.« Und Bodo blätterte zurück.
    Kalle stöhnte innerlich. Bodo kam von einem anderen Stern. Machte er einen auf Psycho, oder war er einer? Es fehlte nicht viel, und Kalle hätte Bodo gepackt und kräftig durchgeschüttelt.
    »Und was ist mit den Keksen?« Guntbert presste die Worte durch die Zahnleisten.
    »Kekse. Ja, was ist …« Bodo blätterte.
    Kalle kam ihm zu Hilfe. »Die Kekse aus dem Büro von Sophia Prinz enthalten den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol, ebenso die Krümel, die wir in der Keksdose bei der Toten gefunden haben.«
    »Haschisch im Altenpflegeheim?« Guntbert setzte sich aufrecht und schunkelte seinen Oberkörper. »Brauchen die das für ihre Totentanzpartys?«
    »Nicht witzig!«, meldete sich Jette zu Wort.
    Respekt, die traute sich was. Da war sie

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