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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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Hosenanzug, in dem sie zwar aussah wie eine Servicekraft, trotzdem kam Marga sich ein bisschen schäbig vor in ihrer Jeans. »Frau Winter?«
    »Jette, Kripo Hamburg.« Sie drückte Marga die Hand, kurz und kräftig und nicht unangenehm.
    »Ich bin Marga. Wie hast du mich in dem Trubel erkannt?«
    »Ich hab ein Foto von dir gesucht und gefunden.« Jette grinste. »Und bevor dich einer der alten Säcke vom Revier abholt, hab ich mir den Fahrerjob unter den Nagel gerissen.« Jette lotste sie zum Ausgang Kirchenallee.
    »Und wie sind die Kollegen so?« Marga zog ihren Koffer hinter sich her.
    »Ganz gemischter Haufen, würde ich sagen. Außerdem bin ich selber auch noch ›die Neue‹.« Jette lächelte. »Eine Verbrüderung unter Schwestern sozusagen.«
    Sie erreichten den Parkplatz direkt vor dem Hauptbahnhof. Jettes Wagen ließ zur Begrüßung freudig seine Blinker strahlen, als sie auf den Schlüssel drückte. Marga stieg ein. Jetzt ging es los. Die Pension auf der Langen Reihe war nur einen Sprung vom Bahnhof entfernt. Marga bekam große Augen und wusste gar nicht, wo sie zuerst hingucken sollte.
    »Für mich eine der schönsten Straßen Hamburgs. Knaller, oder? In der Nummer  71 wurde Hans Albers geboren.« Jette setzte den Blinker und parkte auf der Haltebucht des 6 er Busses. »Parkplatz kannst du hier vergessen«, kommentierte sie Margas fragenden Blick, »wir sind im Dienst.« Jette wuchtete Margas Koffer aus dem Wagen, als sei nichts drin. Die Pension war ebenfalls der Knaller. Marga kam sich vor wie in Tante Binis guter Stube. Und alles war blau-weiß kariert. Bis auf das Treppenhaus, das war quittegelb. Wahrscheinlich vom Nikotin vergangener Zeiten. Und von den dazugehörigen Rauchern war sicherlich auch nichts mehr übrig. Asche zu Asche.
    »Süß, oder?« Jette lächelte, als Marga ihr Zimmer aufschloss. Marga schwieg. Süß wäre nicht unbedingt ihre erste Wahl gewesen, aber ganz egal, sie war schließlich zum Arbeiten hier.
    »Dusche und Toilette sind gleich da vorne auf dem Flur.« Jette schien sich zu freuen.
    »Das Bett muss ich mir aber mit niemandem teilen, oder?« Marga war misstrauisch.
    Jette prustete los. »Quatsch. Das Zimmer hast du für dich allein. Aber …«, sie fischte einen Schlüssel aus der Tasche ihres Hosenanzuges, der denselben großen Seestern-Anhänger wie Margas trug, »meines ist gleich nebenan.«
    Na dann. Marga musste grinsen. Sie hatte schon blödere Nachbarn gehabt.
    *
    Wieder auf der Straße drehte Jette am Armband ihrer silbernen Uhr. »Ich würde vorschlagen, wir gehen auf einen Happen ins
Caravela.
Mein Lieblingsportugiese.«
    Marga war es recht. Jette startete den Wagen, wendete auf der Straße, was ein hysterisches Hupkonzert auslöste, und brauste wieder Richtung Hauptbahnhof.
    »Lottogewinn!« Jette bremste scharf, so dass Marga mit der Brust im Gurt hing. Sie parkte rückwärts in die Lücke ein, aus der eben ein Smart gefahren war. Der Dienstwagen kam Stoßstange an Stoßstange zum Stehen.
    Jette lachte schrill.
    Ihre gute Laune steckte an. Marga, die während der Bahnfahrt hin- und hergerissen gewesen war zwischen Neugier und ängstlicher Erwartung, lachte befreit auf. Im
Caravela
war der Tresen am Fenster frei. Es hatte zu regnen begonnen, und die Tropfen liefen auf unsichtbaren, aber vorherbestimmten Wegen die Scheibe hinunter.
    »Gibt es noch was über die Kollegen?« Marga bis herzhaft in ihr Puddingtörtchen und ließ den Blätterteig krachen.
    »Guntbert ist korrekt – denke ich.« Jette rührte nachdenklich in ihrer Tasse. »Die anderen«, sie wiegte den Kopf hin und her, »kann ich noch nicht einschätzen.«
    »Und Kalle Bärwolff?«, fragte Marga.
    »Vom Typ her eher ein Alternativer. Alleinerziehender Vater, soviel ich weiß, aber irgendwie kein großer Frauenfreund. Oder besser gesagt, kein Freund von großen Frauen.«
    Jette wischte sich den Milchschaum von der Oberlippe. »Er tut immer ein bisschen zu cool. Vielleicht Komplexe. Oder macht auf rauhe Schale, weicher Kern. Und er kommt mir immer ein bisschen deprimiert vor. Wie dieses komische Weißbrot.«
    Marga grübelte. Bernd das Brot. Das konnte ja heiter werden.
    »Wir müssen.« Jette zahlte und ließ sich die Quittung geben.
    Wieder wendete Jette auf der Langen Reihe, und wieder gab es ein Hupkonzert. »Damit wir nicht auf dem letzten Loch pfeifen, wenn wir im Präsidium ankommen, drück ich jetzt mal ein bisschen auf die Tube.«
    Der Regen wurde stärker. Marga war es egal. Sie war einiges

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