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Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Titel: Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Anderson
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Für eine Vergewaltigung war sie nicht handlich genug, höchstens schnitten sie ihr einen Finger ab, um ihren Vater unter Druck zu setzen. Nichts, was ein Jahr bei einem Therapeuten nicht kurieren konnte. Alles besser als die Kugel in den Kopf, die auf ihn wartete.
    Sicherheit. Kondome. Shit.
    Es gab keinen Automaten. Der Grauhaarige mit dem bunten Hemd kam, als Ross winkte, lehnte sich auf den Ellenbogen und hielt ihm ein Ohr hin, ohne den Tresen aus den Augen zu lassen. Er verstand Englisch und Kondome und reichte wortlos eine Zigarrenkiste über die Theke. Ross nahm sie auf die Knie und wühlte in dem bunt gemischten Inhalt, überrascht von der Auswahl. Er räumte farbige Kondome, solche mit Geschmack und bizarr geformte hin und her, bis er ein paar konventionelle Exemplare gefunden hatte. Aber wie viele sollte er nehmen? Eines war bestimmt zu wenig. Zwei? Drei? Ein paar, hatte sie gesagt. Also drei. Aber dann gab es auch noch verschiedene Größen … Kurzerhand warf er alle Kondome, die er aussortiert hatte, in die Tasche des Mädchens; eines würde schon passen. Der Barmann kam, um die Zigarrenkiste zurückzunehmen. Ross rief über den Lärm: »Bin ich dir was schuldig?«
    »Geht aufs Haus.«
    Ross stellte überrascht fest, dass der Grauhaarige auch Amerikaner war, und begriff im Nachhinein, was die dunkelhaarige Frau gemeint hatte. Der Akzent des Mannes war ihm vertraut. Er sagte: »Hey, paysano, bist du aus Texas? Was hat dich denn hierher verschlagen?«
    »Schicksal. Und dich?«
    Ross machte eine Kopfbewegung in Richtung des Mädchens. Der andere blickte zur Tanzfläche und wieder zu Ross. Er hatte kein Interesse an einer Unterhaltung, wollte zurück zu seiner Arbeit und machte sich bereit zu gehen. Er sagte automatisch: »Kann ich sonst noch was für dich tun?«
    »Ja.« Ross reckte sich über den Tresen, um nicht mehr mit erhobener Stimme reden zu müssen. »Vielleicht kannst du mir helfen. Wo kriege ich denn was zu rauchen her?«
    Der Texaner betrachtete ihn einen Moment nachdenklich, bevor er sagte: »Du bist ein Cop.«
    Der Zweite in zwei Tagen, der mich für einen Polizisten hält, dachte Ross. Polizist zu sein ist wie Kohlenstaub in den Poren alter Bergleute, das wird man nie wieder los. Aber von einem Amerikaner gestellt, machte die Frage möglicherweise Sinn: Wenn er aus den USA geflohen und untergetaucht war und fürchten musste, dass Ermittler hinter ihm her waren.
    Ross sagte: »Früher. Ist schon lange her.«
    »Privatdetektiv? Kopfgeldjäger?«
    »Ich fahre das große Mädchen. Ihr Vater ist reich.«
    Der Texaner zuckte die Achseln. »Draußen. Geh auf die andere Straßenseite. Nur Gras oder Haschisch, etwas anderes will ich nicht in meinem Laden haben.« Auf einmal wurde er doch noch gesprächig. »Weißt du, es ist mir gleich, was einer raucht, drückt oder einwirft, aber ich kann keinen Ärger brauchen. Die Gesetze sind hier nicht so barbarisch wie bei uns, und die Behörden sind bei Kleinigkeiten großzügig, aber wenn sie sich ein Gerichtsverfahren sparen können, dann weisen sie einen Ausländer gerne einfach aus.«
    Und das ist wohl das Schlimmste, was dir passieren kann, dachte Ross, denn drüben erwartet dich sicher deine dritte Verurteilung. Oder gar die Spritze? Ross sah dem Mann nach und fragte sich, was er wohl verbrochen hatte. Wie ein Gewalttäter sah er nicht aus, aber bei Texanern wusste man ja nie.
    Er wartete ein paar Minuten und ging dann nach draußen. Wie am vorigen Abend, als sie das Hotel verließen, trat er mit gemischten Gefühlen auf die Straße. Auf dem Bürgersteig vor dem Leo’s, in der lauen Nacht, saßen und standen Gäste, denen es drinnen zu eng, zu laut oder zu warm war. Sie redeten, lachten, tranken und rauchten. Keiner der Männer sah aus wie die Angreifer in der Tiefgarage. Von den Autos, die in der schmalen Straße parkten, war, soweit Ross sehen konnte, keines ein Van. Er wechselte die Straßenseite und ging im Halbdunkel eine Weile auf und ab, bis ihn ein gepflegter junger Mann ansprach. Im ersten Augenblick hielt Ross ihn für einen Stricher. Sie tauschten ein paar Scheine und einen kleinen Plastikbeutel aus. Der junge Mann wartete höflich, bis Ross den Inhalt des Beutels auf Echtheit geprüft hatte, und verabschiedete sich dann mit einem breiten Lächeln. »Hey. Hübsche Tasche.«
    Ross trug noch immer die Tasche des Mädchens mit sich herum.

14. Kapitel
    D as Mädchen war sichtlich zufrieden mit sich, mit ihrer Eroberung und beschwingt von den

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