Neobooks - Erotische Frühlingsträume
doch das Ergebnis wirkte so kläglich, dass sie schnell aufgab und ihre Gesichtsmuskulatur erlöste.
»Kann ich vielleicht … irgendetwas … für dich tun?«
»Ja«, presste er hervor.
Auch wenn seine Stimme heiser klang, als ob er geschrien hätte, erkannte Anna den sanften Klang darin.
Sie wartete, doch er sagte nichts mehr.
»Was kann ich tun?« Das letzte Wort blieb fast in Annas Kehle stecken.
Denn nun bewegte er sich, schloss die Lücke zu ihr mit nur einem Schritt und betrachtete sie – wie eine Wildkatze ihr Opfer.
Je näher er kam, je weiter er sich zu ihr herabbeugte, desto deutlicher wurde dieses eigenartige Gefühl in ihr. Es wuchs und kribbelte, als gäbe es eine Art elektrische Spannung zwischen ihren Körpern. Reflexartig wich sie zurück, bis sie an das Fensterbrett stieß.
Dieses verdammte Fenster. Wieso hatte sie es auch öffnen müssen?
Der Fremde stoppte nicht, bis er sich mit seinen Händen links und rechts vom Fenster abstützen konnte und sie so einsperrte. Jeder Fluchtweg war ihr abgeschnitten, doch sie konnte sich nicht dazu bringen, Angst zu empfinden.
Verdammt, er riecht auch noch gut.
Anna wusste, sie musste sich nicht fürchten.
Er sah tief in ihre Augen, lange genug, um die Elektrizität zwischen ihnen vollkommen zu entfesseln. Dann erst lehnte er sich vor und ließ sie seinen Atem spüren, als seine Lippen um ein Haar ihr Ohr berührten.
»Schlaf mit mir«, wisperte er.
Kapitel 2
D as ist nicht witzig!«, stieß sie hervor, als der erste Schock nachließ und sie wieder atmen konnte.
»Hörst du mich lachen?«, gab er postwendend zurück.
Seine Stimme klang kratzig, als würde ihm das Sprechen Schmerzen bereiten. Er starrte sie weiterhin an, unterbrach den Augenkontakt nur für einen flüchtigen Blick auf ihre Lippen. Mit dem nächsten Wimpernschlag sah er wieder in ihre Augen. Gerade rechtzeitig, um nun doch einen Hauch von Furcht hinter dem sanften Braun zu erkennen.
Sofort wandelte sich seine Haltung; er drückte die Arme durch und wich zurück.
»Ich werde dir nicht weh tun. Ich will nur … nur …«
Sein Gesicht verzog sich, und plötzlich packte ihn ein Schluchzen.
Jegliche Ansätze von Angst wichen aus ihr, sobald Anna diese schönen grünen Augen in neuen Tränen schwimmen sah. Unfähig, an sich zu halten, streckte sie die Arme nach ihm aus und schlang sie um seine Schultern. Sofort spürte sie seine Hände auf ihren Hüften, zaghaft und unbeholfen, bevor er ihre Taille umfasste und sie an sich drückte.
Er vergrub sein Gesicht an ihrem Hals und weinte. Er machte dabei keinerlei Geräusche; die Tränen flossen stumm, nur das Zucken seines Körpers und die warme Nässe, die sich ihren Weg über Annas Haut bahnte, verrieten ihn.
Anna konnte nicht abschätzen, wie viel Zeit verstrichen war, aber es war nicht genug, um über die bizarre Situation ins Grübeln zu geraten.
Auf einmal hörte sie ihn wispern: »Es tut mir leid. Ich wollte nur … etwas fühlen.
Irgendetwas
fühlen, verstehst du?«
Anna verstand kein Wort, doch sie fand es sinnvoller, zu schweigen und abzuwarten. Sie ließ ihre Finger durch das Wirrwarr seiner Haare gleiten. Doch die tröstende Geste hinterließ den Gedanken, wie unglaublich weich sich seine Haare anfühlten. Und mit der Verwunderung kam der Wunsch, es noch einmal zu spüren. Also fuhr sie erneut durch seine Strähnen. Ihre Augen schlossen sich, wie fremdgesteuert.
Als Antwort festigte sich der Griff um ihre Taille.
»Ich war taub … betäubt … so lange«, hauchte er gegen ihren Hals. Sein Atem kitzelte an den Stellen, die seine Tränen benetzt hatten. »So verdammt lang, dass ich keine Ahnung mehr habe, wie sich irgendetwas anfühlt.«
Anna hatte absolut keine Ahnung, was sie von diesem fremden Mann in ihren Armen halten sollte. Sie wusste nur, dass sie ihn in diesem Moment nicht mal für Geld und gute Worte losgelassen hätte.
Je mehr seine Tränen verebbten, desto stärker wurde die Spannung zwischen ihren Körpern. Überall, wo er sie berührte, fühlte Anna es so stark, als würde sie unter seinen Fingern vibrieren.
Der Mann war nun still. Ob er das wohl auch spürte? …
Seine Finger spreizten sich und zogen sie noch näher an sich heran; dabei ließ er die Finger, wie zufällig, unter den Saum ihres Shirts schlüpfen.
Als seine Fingerspitzen ihre blanke Haut berührten und er zaghaft begann, kleine Kreise auf ihren Rücken zu zeichnen, musste sich Anna zusammenreißen, um nicht vor Wonne
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