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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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nur die kleinste Spur von dir in meinem Haus finden.« Sie deutete mit der Hand auf den Esel. »Steig schon mal auf«, sagte sie und machte Anstalten, nach draußen zu gehen. Als sie den Türriegel in der Hand hatte, sagte Philip:
    »Mathilda! Danke für alles.«
    Sie lächelte schief. »Nichts zu danken. Theophil hat dich in meine Obhut geschickt. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass er nie wieder kommen wird.« In ihren Augen glitzerten Tränen, schnell verließ sie den Raum. Kurz darauf steckte sie den Kopf durch die Tür und winkte ihm stumm.
    »Komm, Lu«, flüsterte Philip, und das Tier setzte sich in Bewegung. Der edle Ritter auf dem Esel, dachte Philip spöttisch, als er sich unter dem Türrahmen hindurchbückte.
    »In dem Sack sind übrigens Mohrrüben. Die mag Lu besonders gerne.«
    »Ich werde gut auf ihn aufpassen«, versprach Philip, aber Mathilda hatte dem Esel bereits einen festen Klaps versetzt. Das Tier trabte los, und Philip musste aufpassen, dass er nicht herunterrutschte. Während er noch damit beschäftigt war, sich an die Gangart des Tieres zu gewöhnen, suchte dieses bereits seinen Weg zwischen Büschen und Sträuchern auf die nächste Weide. Dort fand Lu selbständig einen schmalen Feldweg und trug Philip fort von Lurdrop und dem Wald.

    Als die beiden die Kuhweide verlassen hatten, drehte Mathilda sich um und ging in ihr kleines Haus. Es gab noch viel zu tun nach diesem Tag, der ihr noch keine Atempause gegönnt hatte, so dass sie um ihren Vetter trauern konnte.
    Sie war schon am Morgen mit einem unguten Gefühl erwacht und war in Erwartung auf unangenehme Neuigkeiten vor die Tür getreten. Den Jungen entdeckte sie, kaum dass er aus dem Bach gestiegen war, und wusste, noch ehe er Theophils Namen erwähnte, dass etwas Schlimmes geschehen war. Ihre Schwelle und den Weg bis zur Schweinewiese hatte sie gleich nach seinem Eintreten mit ihrem Kräuterbesen gefegt, um seine Spuren zu verwischen. Seine Unachtsamkeit auf der Dorfwiese hatte sie allerdings viel mehr Kraft gekostet. Sie hatte so viele Männer und Frauen wie möglich zusammengerufen, und dann hatten sie gemeinsam die ganze Wiese abgemäht. Zumindest die sichtbaren Spuren waren damit beseitigt. In der Nähe des Baches hatte sie noch einige von ihren Kräutern verstreut, und dann war es ihr gelungen, ihre Nachbarn zu einem kurzen Bad herauszufordern, wodurch das ganze Bachufer heruntergetreten und mit menschlichen Spuren übersät worden war.
    Trotzdem waren, als sie vorhin nach Hause kam, viele Soldaten auf der Dorfwiese gewesen. Sie benahmen sich eigenartig. Anscheinend hatten sie es auch ganz ohne Hunde geschafft, eine Spur von ihm auf der Wiese zu finden, und schon als sie ging, um den Esel zu holen, waren sie im Dorf und durchsuchten Tristans Scheune.
    Mathilda nahm ihren Kräuterbesen und fegte die Stube damit. Den Kehricht warf sie ins Feuer. Dann holte sie ihren schweren Eimer und die Wurzelbürste und begann den Tisch, die Hocker und dann die Dielen zu schrubben. Sie war gerade damit fertig, als die Tür aufflog. Draußen standen etwa sieben Männer, aber Mathilda sah nur den einen, der in einen weiten, schwarzen Umhang gehüllt war. Seine Augen stachen wie Nadeln aus dem weißen Gesicht. Obwohl ihr Herz ein Stückchen tieferrutschte, stemmte sie die Hände in die Hüften und sah die Männer böse an.
    »Ist es nicht mehr üblich, anzuklopfen, ehe man ein fremdes Haus betritt?!« Einige der Männer grinsten hämisch. Der Zauberer trat ungerührt ein.
    »Halt«, brüllte Mathilda. »Ich habe gerade die Dielen geschrubbt, du wirst gefälligst deine dreckigen Stiefel abwischen.« Der Zauberer hob eine Augenbraue, sah sie belustigt an und scharrte dann auf der Fußmatte wie eine überfressene Henne.
    »Warum schrubbst du deinen Boden an einem Wochentag?«, fragte er mit seiner schnarrenden Stimme und nagelte sie dabei mit seinem Blick fest.
    »Ich mach das jeden Tag«, antwortete sie mit fester Stimme. Prüfend sah er sich im Raum um. Er winkte den Männern und deutete auf die Falltür, die in den Keller führte. Aus dem Augenwinkel beobachtete Mathilda zufrieden, wie die Männer sich die Schuhe abstreiften, ehe sie ihr Haus betraten, und lächelte innerlich.
    »Was sucht ihr?«, fragte sie barsch.
    »Einen großen jungen Mann. Wahrscheinlich humpelt er.« Die Stimme des Zauberers war so kalt, dass sie fröstelte.
    »Was hat er angestellt?«, erkundigte sie sich weiter.
    Niemand antwortete, aber der Zauberer sah sie mit seinem

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