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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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Esel. Was machst du hier? Habe ich dir nicht gesagt, du sollst zu Mathilda gehen«, schimpfte Philip und fasste den Esel zart an den Ohren. Dann klopfte er seinen Hals und kraulte seine Stirn. Leron’das brachte das Pferd am Zügel herbei, Philip sah ihn fragend an.
    »Lu folgt uns schon seit Tagen in gebührlichem Abstand, aber hier hat er offensichtlich einen Freund gefunden. Möglicherweise ist es Walters Pferd. Es ist gesattelt und …«
    »Woher hast du gewusst, dass sie hier sind?«, fragte Philip dazwischen.
    »Ich entdeckte sie heute Nacht.«
    »Vielleicht kennt Lu den Weg nach Hause nicht mehr. Meinst du, Mathilda macht sich Sorgen, wenn er nicht wiederkommt?«
    Leron’das zuckte mit den Schultern.
    »Mir scheint, dass er noch eine Weile bei dir bleiben möchte.«
    Walter saß auf seiner Decke und sah aus wie das letzte vergessene Küken in einem riesigen Vogelnest. Als er Philip und Leron’das kommen hörte, drehte er sich um. Als er plötzlich aufsprang und auf sie zurannte, wusste Philip sicher, dass sie Walters Pferd gefunden hatten.
    »Ich dachte, ich würde ihn nie wiedersehen«, sagte er glücklich und streichelte die Nüstern des Tieres.
    »Dem Esel gebührt der Dank«, antwortete Leron’das ernst. »Er hat ihn aufgelesen und hierhergeführt.« Walter nickte und blickte den kleinen Esel an, der so aussah, als wüsste er genau, dass es um ihn ging.
    Leron'das legte einige Äste ins Feuer. Behende zauberte er ein Frühstück aus Beeren und süßem Brei, während Walter sein Gesicht mit der einen Hand wusch, die er zur Verfügung hatte.
    Als er den ersten Löffel mit heißem Brei probiert hatte, sah er Leron’das lange nachdenklich an. Schließlich murmelte er: »Schmeckt gut«, und aß weiter.
    Der Meinung war Philip auch, aber er sagte nichts. Die Stimmung zwischen ihnen war eigentümlich. Die Ereignisse des vergangenen Tages lasteten auf ihnen allen, und die Vertrautheit, die ihnen der Abend am Feuer gebracht hatte, war mit der Nacht verschwunden. Jeder schien abzuwarten, dass der andere etwas sagte, aber keiner machte den Anfang.
    Schließlich brach Leron’das das Schweigen.
    »Wir sind gestern nur mit knapper Not dem Tod entronnen. Wir haben alle einen Grund, unseren weiteren Weg im Verborgenen zu beschreiten. Im Moment sind wir Gefährten, und ich denke, wir sollten diesen Vorteil nutzen, wenn er sich mit unseren Zielen vereinbaren lässt.« Er sah Philip und Walter an. Philip wand sich unter diesem Blick, denn das, was ihm auf jeden Fall fehlte, war ein Ziel. Ein Ort, an den zu gehen es sich lohnte. »Ich für meinen Teil sehe mich gezwungen, Verbündete zu suchen, die sich gegen den König und seine Zauberer auflehnen.« Leron’das war sehr ernst.
    »Du willst Menschen dazu anstiften, sich gegen den König aufzulehnen? Du weißt aber schon, dass des Königs Macht gottgewollt ist und dass es zurzeit außerdem niemanden gibt, der an seiner Stelle den Thron besteigen könnte. Keiner der Adligen dieses Landes ist von königlichem Blut …«, wandte Walter ein.
    »Der König selbst ist es nicht«, rief Leron’das empört. »Der König selbst ist es nicht«, sagte er noch einmal, diesmal jedoch deutlich ruhiger. »Er heiratete gut, aber die Königin ist tot. Er ist bloß ihr Gemahl, seine Regentschaft ist nicht rechtens.«
    »Aber es gibt keinen außer ihm«, entgegnete Walter. »Die Grafen und Barone werden sich die Köpfe einschlagen, wenn er nicht mehr da ist.«
    »Einer hat überlebt.« Leron’das Stimme war ganz leise. »Um ihn zu finden bin ich hier.«
    »Wer hat überlebt, was …?«
    »Einer von König Philmors Söhnen hat den letzten Krieg gegen Mendeor überlebt.« Leron’das unterband Walters Einspruch mit einer knappen Handbewegung. »Ich weiß selbst, dass dieser Krieg hundertfünfzig Jahre her ist. Ich weiß selbst, dass es seither keinen König aus dem Hause Kronthal mehr gegeben hat. Aber ich weiß sicher, dass Peredur von Kronthal überlebt hat und dass seine Nachkommen heute noch unter euch weilen.«
    »Das ist Unsinn«, erwiderte Walter ungerührt. »Geschichten, mehr nicht. Als die Stadt Corona niedergebrannt wurde, überlebte niemand im Palast. Peredur war ein Kind, wo hätte er sich verstecken sollen?«
    »Peredur war nicht in Corona, als die Stadt brannte«, behauptete Leron’das. Walter lachte.
    »Na klar«, prustete er. »Auch diese Geschichte kenne ich.« Er lachte und lachte, ungeachtet dessen, dass Leron’das keine Miene verzog. Philip lauschte gebannt, denn er

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