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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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von Peredur zu suchen. Doch wie er Verbündete für einen thronlosen Erben von Königen auftreiben sollte, war ihm schleierhaft.
    Sein Wunsch, mit jemandem zu sprechen, der ihm vertraut war und den er um Rat fragen konnte, wuchs.
    Unbeabsichtigt war er zum Anführer dieser kleinen Gruppe geworden. Aber wo sollte er sie hinführen? War ihr Weg auch der seine?
    Leron’das zog seine Finger aus dem Wasser und richtete sich auf. Er ging ein paar Schritte bachaufwärts und lehnte sich an die Weide, die ihre Äste in der Strömung treiben ließ.
    Dieses Land war ihm fremder, als er es für möglich gehalten hätte, und er war ganz auf sich allein gestellt. Rond’taro hatte darauf vertraut, dass er dieser Herausforderung gewachsen war, und auch er selbst hatte an sich geglaubt. Er hatte Pläne, er hatte Ziele gehabt, aber die waren, mit zwei Menschen im Schlepptau, nicht in die Tat umzusetzen.
    Zurücklassen konnte er sie auch nicht, denn er hatte in gewisser Weise die Verantwortung für sie übernommen … und er mochte sie. Selbst diesen schrägen Vogel Walter, dem er seinen wahren Namen und seine Herkunft bisher verschwiegen hatte.
    Leron’das ging zurück zum Feuer und legte noch ein paar trockene Äste auf.
    Morgen würde er noch mal versuchen, eine Botschaft mit dem Wasser zu schicken. Morgen würden sie gemeinsam entscheiden, wohin ihre Reise ging.

    Philip rieb verschlafen seine Augen und blinzelte in das blasse Grau des Morgens. Walter lag auf dem Bauch, den Mund leicht geöffnet, die verbundene Hand vor seiner Nase, die braunen Haare wirr am Kopf. Leron’das lag auf der Seite, mit dem Rücken zu ihm. Das Feuer war heruntergebrannt, aber es zeigte sich noch ein letzter Rest Glut. Er legte einige dürre Stöckchen hinein und pustete, bis sie Feuer fingen, dann legte er weitere Äste darauf und ging zum Bach, um Wasser zu holen. Der Himmel war wolkenlos und die ersten fernen Sonnenstrahlen färbten ihn bereits blau. Zweifellos würde dies ein heißer Tag werden. Was würde ihn an einem Tag wie diesem erwarten?
    Philip stand vor dem Bach und starrte in die Wellen.
    Das Wechselbad aus Verzweiflung, Hoffnung und erneuter Verzweiflung hatte an seinen Nerven gezehrt, und er fragte sich, ob das in alle Ewigkeit so weitergehen sollte. Dass er Elomer nicht wie erhofft angetroffen hatte, machte ihn traurig. Jetzt war er wieder auf der Flucht. Nicht alleine, wie beim letzten Mal, und diesmal auch nur mit einer flachen Platzwunde am Kopf, die durch Leron’das Behandlung bald abgeheilt sein würde, aber trotzdem war er auf der Flucht. Wann würde das Blutbad im Hause des Priesters auffallen? Viele Menschen schien es in dem Ort ja nicht mehr gegeben zu haben.
    Statt Antworten waren ihm nur noch weitere Fragen auferlegt worden. Warum hatte er Leron’das nicht helfen können, als der Zauberer ihn erstarren ließ? Der Bann, der auf dem Elben lag, verhinderte, dass Philip sich ihm nähern konnte. Sein Versuch, sich auf den Zauberer zu stürzen, scheiterte aus dem gleichen Grund. Warum? Walter hatte keinerlei Schwierigkeiten gehabt, sich dem Zauberer zu nähern.
    Philip drängte sich das grässliche Bild auf, das der Zauberer in seinem Tod geboten hatte, und er schüttelte sich, um es wieder loszuwerden.
    Erschrocken fuhr er herum, als eine Hand seine Schulter berührte.
    »Entschuldige.« Leron’das lächelte. »Komm mit, ich will dir etwas zeigen.«
    Philip fragte sich, wie dieser Elbe es schaffte, immer so ordentlich und gepflegt auszusehen. Weder war sein Hemd zerknittert noch waren seine Haare zerzaust, seine Finger waren sauber und sogar seine Füße waren es, obwohl er keine Schuhe trug. Leichtfüßig glitt er über das Gras und hinterließ kaum Spuren, während Philip wie ein wilder Eber hinter ihm herstampfte. Langsam ging ihm die Puste aus. Immer wieder fiel er zurück und musste dann laufen, um wieder aufzuholen. Nach etwa einer Viertelstunde blieb Leron’das stehen und drehte sich zu Philip um. Der hechelte und schnaufte, als er den Elben endlich erreichte.
    »Was …?«
    »Das wirst du gleich sehen«, unterbrach ihn Leron’das und schob mit dem Arm die Äste eines Busches zur Seite.
    Auf einem Fleckchen Wiese, umgeben von Bäumen und Büschen, graste ein weißes Pferd und ein wenig weiter hinten stand ein …
    »Lu!«, rief Philip erfreut. Der Esel hob den Kopf. Philip kämpfte sich an dem Busch vorbei und rief noch einmal »Lu!«.
    Der Esel kam in leichtem Trab auf ihn zu.
    »Lu, du unfolgsamer, eigenwilliger

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