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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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den Rat einzuberufen.«
    Damit beendete Rond’taro seine Rede. Eine Weile herrschte Schweigen, dann erhob sich einer der Reiter aus Frig’dal.
    Seine Kleidung war weiß wie der Schnee in der nördlichen Öde und wie seine Haare, die er in einem kunstvoll geflochtenen Zopf auf dem Rücken trug. Die Augen waren dunkel und geheimnisvoll. Sein Gesicht war von einer frischen, roten Narbe entstellt.
    »Man nennt mich Fire’nol. Die Wesen, die Rond’taro beschreibt, suchten auch uns heim.« Sein Blick suchte den seiner Weggefährtin, und sie lächelte ihm aufmunternd zu. »Als wir gestern in den Quellenbergen haltmachten, um unsere Pferde trinken zu lassen, wurden wir angegriffen. Die weise Erol’de war von Anfang an unruhig und behauptete, dass etwas mit dem Wasser nicht in Ordnung sei, aber Dari’de prüfte es und konnte nichts Ungewöhnliches darin erkennen.« Die bleiche Elbin nickte zerknirscht.
    »Erol’de ließ die Quelle jedoch nicht aus den Augen. Sie lauschte. Schließlich winkte sie uns herbei und ließ auch uns die Sprache des Wassers hören. Es warnte uns, auf der Hut zu sein und nicht zu lange zu verweilen. Doch da war es bereits zu spät. Etwas – kein Tier, aber auch nichts, womit ich es sonst vergleichen könnte – sprang aus dem Unterholz und verbiss sich sofort in Erol’de. Dabei stieß es fürchterliche Schreie aus, um seine Gefährten herbeizurufen. Dari’de schaffte es, ihr Schwert aus der Reittasche zu ziehen und dem nächsten Untier damit den Schädel zu spalten. Vier oder fünf von ihnen mussten wir erschlagen, ehe es uns gelang, Erol’de zu befreien und in Richtung Wald zu fliehen. Ein Teil der Meute folgte uns. Sie jagten uns bis hierher.«
    Während seiner Ausführungen sah er ständig zu Ala’na, und auch jetzt, da er schwieg, waren seine schwarzen Augen auf sie gerichtet. Noch hatte er sich nicht hingesetzt, und so warteten alle geduldig auf das, was er noch zu sagen hatte.
    »Ala’na hat diese Kreaturen schließlich nur durch die Macht ihrer Worte vernichtet, und ich bin zuversichtlich, dass mit ihrer Hilfe diese Gefahr bald gebannt sein wird. Meines Wissens gibt es niemanden in Frig’dal, der Ähnliches vollbringen könnte.«
    Ala’na neigte dankend ihren Kopf, als sich Fire’nol niederließ.
    Sie erhob sich, denn nun war es an der Zeit, den Kindern aus Frig’dal zu erklären, dass nur Bündnisse die Elben stark machten und dass sie keineswegs in der Lage war, alle Ungeheuer dieser Welt bloß durch die Kraft ihrer Worte zu vernichten.
    »Ich danke dir, Fire’nol, für das Vertrauen, das du in meine Kräfte setzt. Wir ahnen, doch wir wissen nicht, was das für Geschöpfe sind, wo sie herkommen und warum sie uns angreifen. Hinzu kommt, dass sie nicht die Einzigen sind.« Sie nahm wieder Platz und Rond’taro erhob sich. Er suchte den Blick seiner Gefährten und ließ ihn schließlich auf Leron’das ruhen.

    »Als wir nach unserer Jagd nach Hause zurückkehrten, lauerten Menschen im Wald auf uns.
    Ich gebe zu, wir waren unvorsichtig, sonst hätten wir sie viel früher bemerkt. Sie griffen uns umgehend an. Erst erschien mir all dies wie eine Verkettung unglücklicher Umstände, doch nach und nach erhärtet sich in mir der Verdacht, dass wir gejagt werden.« Als er sich setzte, stand Ala’na auf.
    »Das Verhalten der Menschen ist beunruhigend, denn seit der Schlacht im Wilmus Tal haben Elben und Menschen nicht mehr gegeneinander gekämpft – bis jetzt! Uns bleibt nichts als die Vermutung, dass diese beiden Vorfälle irgendwie miteinander zusammenhängen.« Sie atmete tief durch. »Diese und möglicherweise zwei weitere.«
    Sie spürte, dass Rond’taro sie überrascht und fragend musterte, aber sie wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen.
    »Pal’dor war in freudiger Erwartung auf ein Kind«, begann sie mit zitternder Stimme. »Jar’jana ging vor vier Tagen auf den Weg der Besinnung und ist bis heute nicht auf der Warte angekommen. Die, die sie suchten, berichteten mir heute Morgen, dass sie ihre Spur gefunden und gleichzeitig wieder verloren haben. An jenem Morgen, als sich all die Menschen im Wald befanden, verschwand Jar’jana. Wir müssen davon ausgehen, dass sie das Kind bereits geboren hat und sich in der Gefangenschaft von Menschen befindet.« Sie ließ ihre Worte verklingen und spürte der Angst und der Unruhe nach. Ihre größte Sorge war, dass die Menschen wieder mit Zauberern verkehrten und dass Jar’jana möglicherweise in die Gewalt einer solchen Kreatur

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