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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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und der Mann hinter Philip versetzte ihm einen Schlag in den Nacken, so dass er wieder auf den Bauch fiel.
    Erschrocken, verwirrt, aber auch maßlos wütend richtete sich Philip auf. Die Angst und die Sorge um Theophil ließen sein Herz fast zerspringen, aber er bemühte sich um einen ruhigen Ton. »Mein Vater und ich sind unterwegs nach Waldoria. Wir kommen aus Lundbach hinter dem Wald.« Philip deutete in Richtung Osten. Er hoffte nur, dass niemand der hier Anwesenden wusste, dass er diesen Ort soeben erfunden hatte.
    Der König lachte höhnisch, wendete sein Pferd und sagte abfällig: » Falls du Waldoria jemals erreichst. Deinen Vater werden sowieso die Krähen fressen. Den Narren.« Er lachte trocken und ritt davon.
    Tränen schossen in ihm hoch. Da packte ihn auch schon wieder jemand im Nacken und hob ihn hoch wie eine Katze. Widerstandslos ließ er sich mitschleifen, ehe er wieder unsanft auf die Knie geschleudert wurde.
    Der Zauberer war vom Pferd gestiegen und hatte seine Kapuze zurückgeschlagen. Kreideweiß stachen seine Hände und sein Gesicht aus seiner Kutte hervor. Wie Nadeln waren seine Augen.
    Philip fühlte sich wie eine Maus in der Falle.
    »Mir ist egal, ob du auf der Flucht vor der Einberufung des Königs bist oder ein diebischer Landstreicher«, schnarrte der Zauberer. »Ich will nur wissen, wie du zu dieser Waffe kommst.« Er zog die Gnomklinge so plötzlich aus seinem Umhang, dass Philip sie pfeifen hörte.
    »Ich habe sie gefunden. Ich bin am Morgen aus Versehen auf ihre Spitze getreten, die aus dem Boden herausragte.« Er deutete auf den Verband an seinem Fuß.
    »Zeig mir die Stelle, sofort.« Der Zauberer wirkte ungehalten, aber Philip hoffte, dass er jetzt in der Lage war, eine Forderung zu stellen.
    »Helft meinem Vater, er ist verletzt«, flehte er.
    »Dem ist nicht mehr zu helfen. Nur ein Trottel wirft sich in die Schusslinie eines Pfeils, der nicht für ihn bestimmt ist. Er hat dein sinnloses Leben gerettet.« Der Zauberer lachte hart und kalt. »Wenn der König mit dir fertig ist, wirst du dir wünschen, er hätte es nicht getan.«
    Philips Herz lag schwer in seiner Brust. Offensichtlich gab es hier niemanden, der bereit war, dem alten Mann zu helfen. Wütend riss er sich aus dem festen Griff los, der ihn wieder auf die Beine stellte, aber damit handelte er sich nur einen kräftigen Schlag auf den Kopf ein, und der Mann hinter ihm knurrte: »Du wirst tun, was Herr Dosdravan dir aufgetragen hat.« Er versetzte ihm einen Tritt. »Und jetzt beweg dich endlich.«
    Philip humpelte zu der Stelle, an der er das Messer gefunden hatte. Das Loch, aus dem er es herausgezogen hatte, war deutlich zu sehen. Auf einen Wink des Zauberers verließen alle die Stelle, Philip und Theophil wurden einige Meter weitergeschleift. Während Theophil kaum merklich atmete, wurde Philip an Händen und Füßen gefesselt und neben Theophil gelegt. Erleichtert bemerkte er, dass sein Lehrer noch am Leben war.
    »Wir sind aus Lundbach und suchen Arbeit in Waldoria«, flüsterte Philip.
    Theophil nickte und schloss die Augen.
    »Ihr hättet das nicht tun sollen«, schalt Philip leise. »Ich habe doch das Kettenhemd an, sie hätten mich nicht töten können.«
    »Manchmal ist es besser, wenn manche Dinge für bestimmte Menschen verborgen bleiben.« Die Worte erschöpften Theophil, und frisches Blut floss aus seinem Mund.
    Philip rollte sich zur Seite und streichelte mit seinen gefesselten Händen sanft die von Theophil. So viele Worte schossen ihm durch den Kopf, doch sie würden ungesagt bleiben. Theophil hatte eine Entscheidung getroffen, und es lag nicht an Philip, sie anzuzweifeln.
    Zornig sah er den Männern zu, wie sie das Lager vor dem Tor der Dämmerung aufschlugen. Alle Hoffnung war verloren. Es gab keinen Weg mehr nach Pal’dor. Theophil war verwundet und brauchte dringend einen Arzt, und Philip …
    Tränen der Verzweiflung kullerten ihm über die Wangen. Wenn der König herausfand, wer er war – weiter konnte er nicht denken. Zu grauenvoll war die Vorstellung, was geschehen würde, wenn jemand die Elbin bei ihnen daheim entdeckte. Es gab nur eine Möglichkeit. Sie mussten fliehen. Doch wie? Theophil war schwer verletzt, und er selbst litt höllische Schmerzen.
    Die Stricke an Händen und Füßen drückten und scheuerten unangenehm, doch sie waren nichts im Vergleich zu der Tortur, die von den drei Verletzungen des Gnommessers ausging. Theophil stöhnte unablässig, und auf seiner Stirn bildeten sich

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