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Nephilim

Nephilim

Titel: Nephilim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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es gewagt, sie anzusehen – du Bastard der Hölle!«
    Im nächsten Moment stürzte Avartos sich vor. Nando hob den Arm für einen Abwehrzauber, doch da schoss ein grellroter Blitz durch die Luft und schlug direkt vor Avartos’ Füßen ein. Der Engel flog rückwärts gegen die Wand, sein Kopf prallte gegen die Steine. Benommen sackte er zusammen.
    »Schnell!«
    Nando traute seinen Augen kaum, als Noemi vor ihm landete. Ihre Wangen waren gerötet, doch in ihren Augen lag wilde Entschlossenheit. »Die Kinder sind in Sicherheit«, sagte sie, während sie mit einem Ruck den Pfeil aus Nandos Schulter zog, um gleich darauf ihre Hand auf die Wunde zu pressen. Nando biss die Zähne zusammen. Es fühlte sich an, als hätte sie ihm den Knochen aus dem Leib gerissen, um nun mit glühender Zange in seinem Fleisch herumzuwühlen. Aber er wusste, dass es nur der Heilungszauber war, der mit rasender Geschwindigkeit in seinen Körper eindrang und das Gift des Engels neutralisierte. Noemi packte ihn am Arm und zog ihn die Gasse hinab.
    »Wir müssen uns beeilen«, rief sie und breitete die Schwingen aus. »Der Mal’vranon steht unter schwerem Beschuss, die Garde braucht unsere Unterstützung, wir … «
    Weiter kam sie nicht, denn ein Flammenspeer schoss auf sie zu, dem sie nur knapp ausweichen konnte. Er streifte ihren linken Flügel, Blut lief über ihren Rücken, doch sie achtete nicht darauf. Nando fuhr herum, mit einem Schrei schlug er Avartos seinen Donnerzauber entgegen und stürzte Noemi nach. Hinter ihnen brach der Engel durch die schwarzen Wolken des Zaubers, wutentbrannt schleuderte er ihnen mächtige Energiewellen nach. Noemi errichtete Schutzwälle um sie, während Nando schwarze Blitze zurückschickte, doch Avartos ließ sich nicht abhängen. Immer wieder wich er den Angriffen aus, immer wieder schickte er kräftige Zauber gegen die Wälle, und er kam rasend schnell näher. Donnernd schlug Nandos Sturmzauber gegen Avartos’ Schulter, doch noch während der Engel von dem Geschoss abwärts gerissen wurde, warf er ihnen einen Scherbenschwarm hinterher, der zischend die Wälle zerbrach. Noemi schrie auf, als sie von drei Scherben an der Schulter getroffen wurde. Hilflos schlug sie mit den Flügeln, doch sie verweigerten Augenblicke später ihre Dienste. Im letzten Moment packte Nando sie und verhinderte einen Sturz.
    Sie landeten auf dem Platz, der vor nicht allzu langer Zeit mit Nandos Seelentier gepflastert worden war und der nun den Namen Drachenplatz trug. Nur vereinzelt rasten Nephilim über sie dahin, dicht gefolgt von Engeln, die sie hetzten wie Vieh. Noemi atmete schnell, Nando verstärkte die Heilungszauber, die sie selbst durch ihren Körper schickte, und sah erleichtert das Lächeln, das über Noemis Lippen glitt.
    Keine Sorge , flüsterte sie in Gedanken. So leicht bin ich nicht kleinzukriegen.
    Nando erwiderte ihr Lächeln, doch das Rauschen von Schwingen ließ ihn zusammenfahren. Er hörte, wie jemand hinter ihnen landete, fühlte die schweren Schritte auf den Platten.
    Noemi verzog das Gesicht unter Schmerzen, während die Zauber das Gift aus ihren Gliedern zogen, und sah Nando entschlossen an. Geh , sagte sie eindringlich. Ich warte auf dich.
    Er nickte kaum merklich. Er hörte Avartos’ Schritte hinter sich, fühlte den Flammenzauber, den der Engel in seiner Faust sammelte, und erhob sich mit einem Sprung in die Luft. Sofort fuhr er herum und stürzte auf Avartos nieder, doch der Engel wehrte seinen Sturmzauber mit einem Spiegelschild ab. Nando wich seinem eigenen Zauber aus, er formte einen Schattenwirbel zwischen den Händen, während er rasend schnell über den Platz dahinflog, und warf ihn auf Avartos. Der Engel wich aus – doch im nächsten Moment traf ihn ein Flammenwirbel Nandos im Rücken.
    Avartos riss die Arme zurück, ein wütender Schrei entwich seiner Kehle. Außer sich breitete er die Schwingen aus und zog sein Schwert mit solcher Wucht durch die Luft, dass machtvolle Druckwellen auf Nando zurasten und ihm den Atem raubten. Eilig überzog er Silas’ Schwert mit grünen Flammen, doch schon war Avartos über ihm und hieb mit harten Schlägen auf ihn ein. Funken sprühten auf den Platz nieder, Nando wich den Hieben aus, so gut er konnte, doch da erschuf Avartos eine Peitsche aus Licht in seiner freien Hand, entriss ihm das Schwert und schleuderte es durch die Luft. Gleich darauf traf Nando der Schlag einer Faust im Gesicht. Sein Kiefer knackte, Blut schoss ihm in den Mund, und schon traf

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