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Nephilim

Nephilim

Titel: Nephilim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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noch dumpf an Nandos Ohr drangen. Fast schien es ihm, als wären alle Kämpfenden nur Staffage, als wäre die Stadt vollkommen verlassen, ebenso wie die ganze Welt. Es gab nur noch ihn selbst, der die Luft in seine Lunge sog und sich darum bemühte, ruhiger zu atmen – und die Finsternis.
    Er ballte seine metallene Hand zur Faust und spürte schon den Flammenzauber in seinen Fingern, als von rechts ein Schatten heransprang.
    In rasender Geschwindigkeit schlug Drengur Bhroroks Donnerzauber zurück, der in die Menge raste und zahlreiche Kämpfende zu Fall brachte. Bhrorok stieß ein tiefes Grollen aus, Zorn flammte über sein Gesicht und dann Verachtung.
    »Drengur Aphion Herkron«, grollte er und ließ die Knöchel seiner Faust knacken. »Hoher General der Spiegelstadt, Erbe des Schwarzen Feuers und der Glut des Ophaistos, Kind des Pan. Das alles wart Ihr einst – damals, als Ihr noch wusstet, wohin Ihr gehört. Doch seht Euch an – was seid Ihr nun?«
    Drengur hob leicht den Kopf, und kurz schien es Nando, als würde ein goldener Schatten durch seine Augen gehen.
    »Ich bin ein Dämon«, sagte Drengur mit eisigem Lächeln. »Und ich bin mehr als ein Knecht!«
    Mit diesen Worten stürzte er sich auf Bhrorok. Dieser erhob sich in die Luft, krachend schlugen ihre Leiber zusammen und verschwanden in der Menge, doch Nando konnte ihnen mit seinem Blick nicht folgen. Eilig spannte er die Schwingen und landete mitten im Kampfgeschehen. Er entfachte grünes Feuer auf seinem Schwert und trieb zwei Dämonen über die weißen Flammen des Kreises, die züngelnd nach ihren Beinen griffen und über ihr Fleisch leckten. Die Nephilim kämpften wie besessen, Nando sah Riccardo im Gewühl, wie er einen Dämon aus dem Kreis warf, und Morpheus, der drei Gegner mit Schlingen umwickelte und sie über die Flammen katapultierte. Zusehends lichteten sich die Reihen der Dämonen, die metallenen Engel verhinderten eine Rückkehr in den Kreis und wehrten die wütenden Zauber ab, so gut sie es vermochten. Mit einem Brüllen schob Bhrorok sich wieder in Nandos Blickfeld, und dieser erschrak, als er sah, dass der Dämon Drengur mit einem Messer aus gleißendem Licht verwundet hatte. Ein tiefer Schnitt zog sich quer über dessen Brust, Blut rann daraus hervor und strömte über seinen Körper. Althos sprang auf Bhrorok los, aber dieser schleuderte den Panther mit einem Bannzauber zurück in die Menge. Mit einem Schrei stürzte Nando vor, doch da trat ihm ein grünhäutiger Dämon mit Ochsennase in den Weg. Außer sich schlug Nando auf ihn ein und trieb ihn über die Flammen. Dann fuhr er herum. Bhrorok hatte Drengur zu Boden gestoßen und beugte sich über ihn. Eine Stimme kroch aus Bhroroks Mund, Nando hörte sie durch den Lärm des Schlachtgewühls. Er hätte sie unter Tausenden wiedererkannt, und er erschrak, als sich das Gesicht des Teufels aus Bhroroks Körper schob.
    Du bist mein Geschöpf , zischte Luzifer und blies Flammen und Asche über Drengurs Gesicht. Nun – und für immer!
    Da riss Bhrorok die Faust in die Luft. Nando stürzte sich vor, doch noch ehe der Dämon Drengurs Brust zerschlagen konnte, zischte ein schwarz brennender Pfeil durch die Luft und bohrte sich in seine Schulter. Bhrorok wurde zurückgeschleudert, sofort traf ihn ein weiterer Pfeil in die Brust und dann noch einer. Mit rauschenden Schwingen landete Avartos direkt vor ihm und trieb ihn auf den Ring aus Flammen zu. Eilig lief Nando zu Drengur und schickte einen Heilungszauber in dessen Leib, während die Nephilim die letzten Dämonen aus dem Kreis warfen. Nur Bhrorok hielt noch stand, grollend zog er sich Avartos’ Pfeile aus dem Leib und hob die Faust für einen Feuerschlag, als Salados flammende Speere auf ihn zuschoss. Zwei von ihnen trafen ihn in den Magen, sie rissen den Dämon über die Flammen hinweg, und kaum dass das geschehen war, schlug Avartos die Hände zusammen, und das Feuer des Kreises erhob sich mit lautem Flackern zu einem riesigen Schutzwall über den Nephilim. Sofort stürzten unzählige vor, um den Wall zu verstärken, und obgleich er unter den Beschüssen der Dämonen ächzte, hielt er stand.
    »Krieger der Finsternis«, sagte Avartos, als er auf Drengur zutrat und ihm auf die Beine half. »Ihr solltet die Tücken des Lichts besser kennen.«
    Nando bemerkte noch das schwache Lächeln, das über Drengurs Gesicht glitt, und er sah Althos, der humpelnd auf den Dämon zueilte. Dann hörte er Salados’ Befehl und wandte den Blick hinüber zum

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