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Nephilim

Nephilim

Titel: Nephilim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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Jadeturm.
    Die anderen Nephilim traten zu ihnen, keiner sprach ein Wort, und doch sahen sie alle hinauf zu dem Silo, und als Salados die Worte des Zaubers sprach, da fühlte Nando sie auf seinen Lippen, spürte das Bersten des Turms unter seinen Händen und den massiven Schub der Energie, als die Hülle um die rötlichen Schleier zerbrach. Donnernd stürzte das Laskantin auf die Häuser nieder, doch da riss Nando gemeinsam mit den anderen Nephilim die Arme in die Luft. Wie aus einer Kehle riefen sie den Zauber. Nando meinte, Kaskaden aus Laskantin unter seinen Fingern zu spüren, und gleichzeitig formte sich das Licht zu einem gewaltigen Körper, zu einem Phönix, der sich mit mächtigen Schwingen über der Stadt erhob und einen Schrei ausstieß, der die Asche von den Dächern fegte und etliche Dämonen von den Füßen riss. Majestätisch flog er über Bantoryn dahin, Nando hörte kaum die Schreie der Dämonen, doch als der Phönix den Blick zu ihnen hinabwandte, da sah Nando sie für einen Moment mit seinen Augen: winzige, fliehende Kreaturen, die er zerschmettern würde. Dieses Gefühl hob Nando empor, er spürte, wie der Schrei seine Lunge fast zerriss, und seine Stimme ging in denen der anderen Nephilim auf, als sie die Fäuste hinabrissen und der Phönix auf die Dämonen niederstürzte.
    Donnernd schlugen seine Schwingen gegen die Häuser, sein Feuer umfing die Dämonen mit knisterndem Tosen, und als er über den Schutzwall hinwegflog, da sah Nando sich selbst in den Flammen, sein vor Kampfeslust brennendes Gesicht und das Schwert in seinen Händen. Die Schreie der Dämonen rings um den Wall erstarben, und als der Phönix sich mit einem Ruf des Triumphs in die Höhe schwang, da sah Nando die verkohlten Leiber seiner Feinde. Sie zerstoben unter dem Echo des Schreis des Phönix – mit einer Ausnahme.
    Bhrorok kniete inmitten der Asche der Gefallenen, während weitere Dämonen über die Dächer auf den Wall zueilten wie donnernde schwarze Wellen. Nando ließ die Arme sinken und umfasste sein Schwert. Er sah hinauf zum Phönix, der in diesen Augenblicken heller zu strahlen begann. Gleißendes Licht brach aus seinen Schwingen und stürzte sich auf die sich nähernden Dämonen, die geblendet zurückfuhren. Die Nephilim spannten die Schwingen, sie machten sich bereit, die Blindheit und Verwirrung ihrer Feinde zu nutzen und durch die Kluft in der Decke zu fliehen. Atemlos sah Nando, wie der Phönix in einem weiten Bogen zu ihnen zurückkam, sein Licht wurde so hell, dass er den Anblick kaum ertragen konnte. Der Knauf seines Schwertes lag kühl in seiner Hand.
    Er fühlte die Strahlen des Phönix auf seinem Gesicht. Noch einmal würde das Wunderwesen auf Bhrorok hinabstürzen und ihm die Kraft rauben – und dann würde Nando ihn töten, wie es sein Plan gewesen war. Langsam trat er auf den Rand des Schutzwalls zu, betrachtete das verbrannte Gesicht des Dämons und meinte kurz, dass er sich auflösen müsste bei der geringsten Berührung. Schon fielen die Flammen des Phönix auf Nandos Körper, er sah noch, wie sie Bhrorok einhüllten – und dann, ganz plötzlich, hob der Dämon den Kopf und grinste. Es war eine Geste von solcher Grausamkeit, dass Nando zurückwich. Bhrorok erhob sich in den Flammen, er breitete die Arme aus und schickte schwarze Blitze aus seinen Fingern. Krachend schlangen sie sich um den Hals des Phoenix, Nando spürte ihre Hitze, als würden sie seine eigene Kehle umschließen, und er sah mit Entsetzen, wie die Macht des Dämons die Flammen des Phönix schwarz verfärbte. Gleich darauf durchfuhr ihn ein Schmerz, der ihn von den Füßen riss. Es war, als würden ihm brennende Nägel durch die Adern getrieben, er wollte schreien, aber er konnte es nicht, und während die Magie des Teufels die Kraft des Laskantin verkehrte, bildete sich für einen Augenblick dessen Gestalt aus dem Körper des Phönix. Mit gewaltigen Schwingen erhob Luzifer sich über den Nephilim, die schmerzerfüllt zu Boden gingen, und er breitete die Arme aus und lachte so schallend, dass Nando meinte, es müsste ihn innerlich zerreißen.
    Ja , donnerte die Stimme des Teufels über den Platz. Auch sie untersteht mir – sie, die größte Macht der Welt!
    Dann zog sich seine Gestalt zusammen und wurde zu einem Drachen. Mit heiserem Schrei riss er den Kopf in den Nacken und stürzte sich auf den Wall der Nephilim. Nando sah nichts als Schatten und Finsternis um sich herum, für einen Moment meinte er, sich selbst in ihnen zu

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