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Nephilim

Nephilim

Titel: Nephilim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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Rauschen die Luft durchdrang wie von einem mächtigen Vogelschwarm. Nando hatte dieses Geräusch schon einmal gehört – und damit war er nicht allein. Erschrockene Rufe klangen durch die Arena, die ersten Nephilim sprangen von ihren Sitzen auf und ließen sich nur durch ein Brüllen Drengurs dazu bringen, wieder Platz zu nehmen. Nando hielt den Atem an, Panik strömte durch seine Adern und zog ihm das Blut aus dem Kopf.
    Engel.
    Er sprang auf die Beine, doch mit ungeahnter Kraft packte Morpheus ihn am Arm und zog ihn auf seinen Platz zurück. Nando griff nach dessen Hand, doch gleich darauf wurde das Rauschen in der Luft ohrenbetäubend, und er sah mit schreckgeweiteten Augen, wie sieben Engel auf dem obersten Rand der Arena landeten. Panische Schreie peitschten durch die Luft, während die Engel unbewegt zu den Nephilim hinabschauten. Sie trugen silberne Uniformen, und ihre Schwingen … Nando zog die Brauen zusammen. Ihre Schwingen bestanden aus geschwärztem Stahl. Unzählige metallene Plättchen bildeten die Federn und die sonst goldenen Engelaugen waren schwarz wie die Nacht. Starr standen die Engel über der Arena, während noch immer Schreckenslaute zu ihnen hinaufdrangen.
    »Überraschung«, murmelte Morpheus, und Nando hörte, dass er lächelte.
    Im selben Moment flammten die Augen der Engel in rotem Licht auf, und einer von ihnen stürzte auf Noemi hinab. Nando schrie wie zahlreiche weitere Nephilim erschrocken auf, doch Noemi wich dem Angreifer aus, sprang mit einem Salto von ihm fort und erhob sich in die Luft. Blitzschnell griff sie nach ihrem Bogen und schoss in Bewegungen, die zu schnell waren für Nandos Augen, eine Salve auf den metallenen Engel. Die meisten Geschosse prallten von ihm ab, doch eines traf ihn. Der Pfeil drang oberhalb der Beinschiene in sein Knie ein, weißer Rauch quoll aus der Wunde. Morpheus fluchte neben Nando, doch der Engel ließ sich nicht aufhalten. Mit vorgestreckter Faust schoss er auf Noemi zu, riss den Mund zu einem dröhnenden Schrei auf und spie eine blaue Feuersbrunst in ihre Richtung. Im letzten Augenblick erschuf sie einen flackernden Schutzwall vor sich. Prasselnd glitten die Flammen daran ab, doch der Engel hatte sie fast erreicht. Da hob Noemi den Schild in die Höhe, sprang nach unten weg durch die Flammen und erschuf eine Peitsche aus goldenem Licht zwischen den Händen, die sie mit knallendem Laut auf den Engel schleuderte. Knisternd schlang sie sich um dessen Hüfte, Noemi riss ihren Gegner zurück und warf ihn zu Boden. Morpheus stieß einen Schmerzenslaut aus, als der Engel auf dem Schädel landete und dieser funkensprühend in seine Einzelteile zerbrach.
    Gleich darauf breiteten die übrigen Engel ihre Schwingen aus und rasten auf Noemi zu. Kurz wich sie vor ihnen zurück, doch dann breitete sie die Hände aus und schrie einen Zauber. Tosend erhob sich der Sand der Arena unter ihrer Beschwörung, die einzelnen Körner begannen sich zu drehen wie messerscharfe Klingen.
    »Naula ’phar!«, rief Noemi mit sich überschlagender Stimme und stieß die Fäuste vor. Die verschlungenen Zeichen unter ihrer Haut begannen zu glühen, schwarze Lichter brachen aus ihnen hervor und flackerten wie kraftvolle Hiebe über die Arena hinweg. Der Sand stob als gewaltige Wolke auf die Engel zu, hüllte sie ein und ließ zwei von ihnen zu Boden fallen, wo sie scheppernd liegen blieben. Dann stürzte der Sand nieder, Noemi erhob sich in die Luft und griff nach ihren Messern. Wieder rief sie einen Zauber, wirbelte um die eigene Achse und warf zwei Messer vor sich auf zwei Engel. Den ersten traf sie zwischen die Augen, den zweiten am Hals. Mit rauem Keuchen stürzten sie in die Arena, doch schon raste ein weiterer Engel heran. Noemi konnte nicht mehr ausweichen. Er packte sie an der Kehle. Schwer atmend hob sie die Hand, die sich mit grünen Flammen überzog, und presste dem Angreifer die Finger in die Augen. Funkensprühend sprang dieser zurück und landete auf den obersten Rängen inmitten einiger Nephilim, die erschrocken vor ihm zurückwichen, ehe er mit leisem Knirschen erstarrte. Noemi setzte schwingenrauschend in der Arena auf, hoch über ihr raste der letzte Engel durch die Luft. Flammende Schleier fegten aus seinen Fingern, dicht gefolgt von schwarzen und grünen Blitzen. Noemi errichtete einen Schutzwall, doch während die Flammen noch an ihm abglitten, zerbrach er unter dem ersten Blitz des Engels. Der zweite traf Noemi vor die Brust, sie wurde zurückgeworfen und

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