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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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und von hinten in mich eindringen wirst, um meine
Demütigung vollkommen zu machen. Habe ich recht ?«
    »Du bist eine Gedankenleserin«,
versetzte ich anerkennend.
    Im Laufe der Nacht hatte sie
noch weitere hilfreiche Vorschläge, die ich widerspruchslos ausführte.
Schließlich bekomme ich nicht immer Gelegenheit, der Dschingis-Khan des
Touristen- Jet-sets von Santo Bahia zu werden.

8
     
    Ich frühstückte mit Eiern und
Schinken, Würstchen, Pfannkuchen mit Sirup und aß wie ein Scheunendrescher,
während Laura mir gegenübersaß, eine Tasse schwarzen Kaffee trank und sich
gelegentlich über die Lippen leckte wie ein Kätzchen, das Sahne genascht hat.
Sie trug ihr kleines weißes Höschen, um sich gegen Kälte zu schützen. An den
Brüsten schien sie besonders abgehärtet zu sein. Ich war vollkommen angezogen,
weil ich diese Abneigung habe, nackt zu essen. Die einzige Form der
Nahrungsaufnahme in unbekleidetem Zustand kann meiner Meinung nach auf einem
Lotterbett stattfinden, wo eine wohlbeleibte Sklavin einem
Trauben in den Mund schiebt, wie bei den alten Römern. Aber morgens
schon Trauben ist nichts für einen Mann, der zum Frühstück etwas Kräftiges
zwischen den Zähnen liebt.
    »Weißt du was ?« sagte Laura. »In dieser Nacht habe ich eine angenehme Wärme gespürt. So als
hättest du nicht einfach nur die Bumserei genossen, sondern auch gleichzeitig
mich.«
    »Wie kann man einen Menschen
genießen, den man haßt ?«
    »Frag Danny LaBlanche«,
antwortete sie. »Der ist darin Experte .«
    Ich schob den letzten Bissen in
den Mund, goß mir eine frische Tasse Kaffee ein und dachte zufrieden, wenn
jetzt die Welt unterginge, würde mir das nicht allzuviel ausmachen.
    »Ich glaube, ich werde mich
heute entschließen müssen«, meinte Laura. »Ob ich zu diesem stinkenden Danny
LaBlanche zurückkehre oder nicht .«
    »Hast du denn irgendwelche
Alternativen ?«
    »Natürlich. Ich kann verhungern
oder ich kann bei dir bleiben. Aber das würde nicht länger als ein paar Tage
gutgehen, nicht wahr? Das habe ich schon gemerkt, Boyd. Du bist nicht der Typ,
den man zähmen kann .«
    »Stimmt«, pflichtete ich ihr
bei.
    »Also zurück zu den
Kopfschuppen.«
    »Ich werde mitkommen«, sagte
ich.
    Sie sah mich überrascht an.
»Wozu das?«
    »Ich denke, das bin ich meiner
Klientin schuldig«, erklärte ich. »Daß ich sie von einem Schicksal wie Danny
LaBlanche rette .«
    »Vergangene Nacht hat dir das
keine Sorgen gemacht .«
    »Vergangene Nacht hatte ich
Besseres zu tun .«
    Sekunden später schwand ihr
selbstgefälliges Lächeln. »Danny wird das gar nicht gefallen«, sagte sie. »Und
Hank wartet bloß auf eine Chance, mit dir abzurechnen .«
    »Ich werde dich als Köder
benützen«, schlug ich vor. »Du dringst mit einer Waffe in der Hand in die
Hotelsuite ein, und ich halte mich hinter dir. Während Hank damit beschäftigt
ist, dich umzulegen, werde ich...«
    »Du Schuft !« unterbrach sie mich bitter. »Ich habe es mir gerade anders überlegt. Ich werde
hierbleiben, und du kannst mir alles berichten, wenn du zurückkommst. Falls du
überhaupt zurückkommst .«
    Sie meinte es ernst. Etwa eine
Viertelstunde später ließ ich sie in der Wohnung zurück und holte den Wagen aus
der Garage, die Magnum schön im Schulterhalfter. Es war gegen zwölf Uhr
mittags, als ich im Starlight -Hotel eintraf. Ich fuhr mit dem Fahrstuhl in den achtzehnten Stock hoch und ging dann
den Flur entlang zur Fürstensuite. Die Tür öffnete sich prompt ein paar
Sekunden nach meinem ersten Klopfen, und Danny LaBlanche stand lächelnd vor
mir.
    »Hallo«, begrüßte er mich
herzlich. »Sie tauchen immer wieder so unerwartet auf wie der sprichwörtliche
Privatdetektiv, Mr. Boyd .«
    Ich zog die Magnum aus dem
Halfter und zielte auf seinen hervorquellenden Bauch. »Ich bin gekommen, um
meine Klientin abzuholen«, sagte ich.
    »Was könnte ich gegen die
Demonstration solcher Gewalt einwenden ?« Er fuhr sich
langsam mit der Hand durch die Haare, und Schuppen schneiten auf seine
Schultern herab. Dann wich er ein paar Schritte zurück.
    Ich folgte ihm, aber das war
ein Fehler. Die Welt um mich herum schien einzustürzen, ich ging in die Knie,
die Pistole entfiel meiner Hand und dann sackte ich vornüber aufs Gesicht. Es
wäre entschieden angenehmer gewesen, vollends das Bewußtsein zu verlieren. Mein
Hinterkopf dröhnte, als müsse er gleich explodieren, und vor meinen Augen
tanzten schwarze Kreise. Ein Fuß traf mich schmerzhaft in die Rippen, so

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