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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mächtig empfindliche
Innereien, Boyd. Wissen Sie das ?« Newson bedachte mich
mit einem hinterhältigen Grinsen. »Sie wollen doch nicht, daß sie beim Laufen
durcheinandergeschüttelt werden. Lassen Sie sich also auf die Knie nieder .«
    Ich gehorchte demütig und
wartete.
    »Okay«, sagte ich. »Und was
jetzt?«
    »Arbeiten Sie sich bis zur Tür
vor und verschwinden Sie«, erwiderte Newson.
    Ich begann auf den Knien in
Richtung Tür voranzurutschen. Der ängstliche Gesichtsausdruck, den ich dabei
zur Schau trug, war nur zu zehn Prozent gespielt. LaBlanche gluckste beifällig,
während er mich beobachtete. Kelly Jackson warf mit verächtlicher Mene den Kopf zurück.
    Als ich die Tür fast erreicht
hatte, trat Newson vor mich hin, um sie aufzumachen. Ich hielt an, als ich mich
mit ihm auf gleicher Höhe befand und schaute bittend zu ihm hoch.
    »Kann ich mich jetzt auf die
Füße stellen ?«
    »Kommt gar nicht in Frage«,
versetzte er boshaft. »Mir gefällt es viel besser so. Bleiben Sie schön auf den
Knien, bis Sie den Fahrstuhl erreicht haben .«
    Ich streckte den Arm aus,
packte Newson mit blitzschnellem Schwung um die Kniekehlen und hob ihn an. Er
fiel mit einem heftigen Aufprall zur Seite, während ich mich eilig aufrichtete.
Schon als Kind habe ich besonders gern den Freistilringkämpfen im Fernsehen
zugeschaut und entschieden abgelehnt, den Leuten zu glauben, die mir weismachen
wollten, es handele sich dabei nur um sorgfältig einstudierte Tricks für die
Kameras. Ich stemmte mich mit einem Fuß fest auf Newsons rechten Knöchel, riß seinen linken Fuß hoch in die Luft und verdrehte ihn
schmerzhaft. Newson jaulte auf und begann mit der Hand unter seiner Jacke zu
fummeln.
    »Lassen Sie das«, befahl ich
ihm. Dann trat ich ihm kräftig zwischen die Beine.
    Er jaulte erneut, während sich
sein Gesicht mit Schweiß bedeckte. Ich schleuderte seinen linken Fuß weg,
machte einen hohen Sprung vorwärts und landete mit dem Knie auf seiner Kehle.
Sein Körper bäumte sich krampfhaft auf und erschlaffte dann.
    Ich zog die Pistole unter
seiner Jacke hervor und stand auf. Newson hatte die Augen geschlossen und
atmete röchelnd. Ich überlegte kurz, ob ich seiner Gurgel womöglich bleibenden
Schaden zugefügt hatte, entschied dann aber, mir weiter keine Gedanken darüber
zu machen.
    LaBlanche stand regungslos
still und beobachtete mich leicht schwitzend, als wolle er unter allen
Umständen vermeiden, mich durch eine unbedachte Bewegung erneut zu reizen. Eine
sehr weise Überlegung von seinem Standpunkt aus betrachtet.
    »Okay, Kelly«, sagte ich. »Oder
Tina. Oder wie immer Sie heißen mögen. Sie kommen jetzt mit mir .«
    »Ich denke gar nicht daran«,
erwiderte sie gepreßt.
    »Sie können mich entweder begleiten
oder ich gebe Ihnen eins über den Schädel und trage Sie hinaus«, stellte ich
sie vor die Wahl. »Ich bin soeben von Newson hier verletzt und gedemütigt
worden und nicht bereit, mich auf irgendwelche Debatten einzulassen. Haben Sie
verstanden ?«
    »Geh mit ihm«, sagte LaBlanche
heiser. »Er meint es ernst .«
    Sie zögerte einen Augenblick
und setzte sich dann zur Tür in Bewegung. Ich wartete, bis sie an mir vorbei
auf den Flur gegangen war, bevor ich ihr folgte. Erst als wir den Fahrstuhl
erreicht hatten, steckte ich Newsons Pistole in meine
Jackentasche.
    Der Weg zu meinem Wagen verlief
in frostigem Schweigen. Als wir eingestiegen waren und ich den Motor angelassen
hatte, erkundigte sich Kelly, wohin wir fahren würden.
    »Zu Ihnen«, erklärte ich
entschieden. »Ich habe einige Fragen zu stellen, und Sie können mir die
Antworten geben. Außerdem habe ich Kopfschmerzen, angeschlagene Rippen und
überhaupt keine Geduld mehr. Die Tatsache, daß Sie eine Frau sind, beeinflußt
mich dabei in gar keiner Weise. Ich prügele Sie windelweich, wenn Sie nicht mit
den richtigen Antworten herausrücken .«
    »Sie sind ein sadistischer
Schuft !« sagte sie mit Nachdruck.
    »Im Moment noch«, bestätigte
ich. »Aber das muß nicht so bleiben. Ich kann jederzeit auch Mordgelüste
entwickeln .«
    Damit war die Konversation
wieder gestorben. Wir erreichten schweigend das Crystal Fountain und fuhren zum
fünften Stockwerk hinauf.
    »Ich habe meine Schlüssel
nicht«, sagte Kelly verkniffen. »Sie haben mir ja nicht einmal Zeit gelassen,
meine Handtasche mitzunehmen .«
    »Dann klingeln Sie eben«,
versetzte ich. »Vielleicht ist Ihr Chauffeur zu Hause .«
    Sie klopfte heftig gegen die
Tür, offenbar in der

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