Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Titel: Neptuns Tochter (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Waiden
Vom Netzwerk:
Vater seine über alles geliebte Tochter an einen Geschäftspartner verscherbelt.« Sie drängte sich an ihrem Vater vorbei.
    Eine Hand legte sich auf ihre und hielt Mika zurück. »Du kannst deiner Mutter gar nichts sagen«, behauptete Adam David. »Und weißt du auch, warum?«
    »Weil du die entsprechenden Worte aus dem deutschen Sprachschatz hast entfernen lassen«, riet Mika ins Blaue.
    »Äußerst witzig«, bemerkte ihr Vater. Er drehte seine Tochter zu sich. »Weil dir Timea Illay aus welchen Gründen auch immer sehr wichtig ist.«
    »Du bist …«, setzte Mika an. Sie wollte ihrem Vater alles Mögliche an den Kopf werfen. Heraus kam nur: »Mmpff!«
    »Ich schätze, dass darin sämtliche Schimpfwörter enthalten sind, die dir nicht eingefallen sind«, fuhr Adam David ungerührt fort. »Und noch etwas. Du weißt, dass sich deine Mutter aus meinen Geschäften immer raushält. Und unsere Abmachung, Mikaela, ist ein Geschäft.« Lächelnd strich er mit dem Handrücken über Mikas Wange. »Halte dich also daran und lass deine Mutter damit in Ruhe.« Er nahm ein paar der Koffer und trug sie gemächlichen Schrittes ins Haus.
    Mika starrte ihm hinterher, ballte die Hände zu Fäusten, spannte die Muskeln an und formte den Mund zu einem stummen: »Aaaaah!« Anschließend folgte sie ihrem Vater. Auf der ersten Hälfte des Weges überlegte sie sich, ob es irgendwo eine Besserungsanstalt für schwererziehbare Väter gab. Die zweite Hälfte war der Zwiesprache und Erinnerung an das Telefonat mit Timea gewidmet.
    »Ich sehe zu, dass ich so viel wie möglich allein hinbekomme«, säuselte der Wind in Timeas Stimme. »Dann bin ich auch niemandem etwas schuldig.«
    Mika kickte einen imaginären Stein zur Seite. Dann, Timea, bleibt zu hoffen, dass du mir mein Einmischen nicht übelnimmst .
    Aber warum sollte Timea das tun?
    Es war doch nur eine klitzekleine Hilfestellung.
    Fast nicht der Rede wert.
    Ein Besuch von Adam David bei der Bank. Der war doch öfter dort, um Geldgeschäfte zu erledigen.
    Okay. Die Heirat mit Frank Schöffen war nichts Alltägliches. Allerdings hatte die auch nicht ausschließlich mit Timea zu tun. Sie half auch Frank. War also sozusagen nur eine Semi-Unterstützung für Timea.
    Dazu kam – Adrienn Illay war ein alter Baum, den man nicht so mir nichts dir nichts verpflanzen durfte.
    In Summe half Mikas Einmischen demnach nur zu, grob geschätzt, einem Viertel Timea Illay.
    Wenn man noch die Kunden abzog, die nicht zu Gernot Hampf wechseln mussten … Also die mussten Mika doch mehr als dankbar dafür sein.
    Wie auch Petra Lorentz, die ihren Job behalten konnte.
    Unterm Strich blieb doch nicht wirklich viel übrig. Und dafür stand Timea doch nicht in Mikas Schuld.
    »Genau«, stellte Mika zufrieden fest.
    »Mika, hilfst du mir beim Auspacken?«, rief Patrizia David aus der oberen Etage.
    »Klar, gern«, rief Mika zurück und eilte die Treppen hoch.
    Im Zimmer ihrer Mutter angekommen, wurde ihr sogleich ein großer Trolley übergeben. »Die Schuhe müssen in den Schrank geräumt werden. Pass aber auf, dass sie in das richtige Regal kommen.«
    »Du weißt schon, dass es gegen den Schuhzwang bei Frauen inzwischen Therapien gibt, Mama?«, bemerkte Mika, als sie das dritte Paar Schuhe in die übervollen Regale räumte.
    »Als Frau eines bedeutenden Geschäftsmannes muss man entsprechend auftreten«, antwortete Patrizia David. »Das wirst du ja nun auch bald lernen.«
    Achtlos stellte Mika das Paar Pumps auf einen der wenigen freien Plätze und ging zurück ins Zimmer ihrer Mutter. »Papa hat es dir also schon erzählt.«
    »Ja«, sagte Patrizia David. »Aber eine glückliche Braut stelle ich mir irgendwie anders vor.« Sie schaute Mika nachdenklich an. »Willst du mir vielleicht irgendetwas beichten?«
    »Sag mal, Mama«, tat Mika, als hätte sie die Frage nicht gehört, »findest du es eigentlich schlimm, dass ich nicht tatenlos zuschaue, wenn jemandem Unrecht geschieht?«
    Patrizia David legte den Stapel von spitzenbesetzten Unterhemden zurück in den Koffer und lächelte ihre Tochter an. »Sofern es nicht in eine deiner Verrücktheiten ausartet – nein.«
    »Die lassen sich halt nicht immer vermeiden«, behauptete Mika. »Aber so furchtbar sind sie auch wieder nicht, wie ihr alle tut.«
    »Kommt darauf an.« Mikas Mutter setzte sich aufs Bett und klopfte neben sich auf die Matratze. »Nur so als Beispiel: Manipulierte Landkarten in die Schule zu schmuggeln, kann man nicht wirklich als überlegte

Weitere Kostenlose Bücher