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Nerd forever

Nerd forever

Titel: Nerd forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Theisen
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hat keine Lust zu lesen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Du musst aber.«

    Kurz darauf klingelt es schon. Pausenende!!!!
    »Verdammt. Ich hab gerade mal 38 Seiten geschafft.«
    »Ich bin durch«, sage ich.
    »Kann nicht sein.«
    Ich erzähle ihm, wie die Hyänen die Macht übernommen und Noah über Bord geworfen haben. »Am Ende gelingt es Noah allerdings, in einem Schlauchboot zurückzukehren und die Hyänen mithilfe von einem Wesen namens Ewaj in gute Tiere zu verwandeln.«
    »Das hast du gelesen?«
    »Ich kann das Buch auswendig.«

    Er glaubt mir auch das nicht und liest einen Satz an. »Die Hyäne Hilla ließ den Blick schweifen und …«

    »… sah in die grünen Augen, die in der Nacht aufleuchteten. Die Eule Ethel wollte …«
    »Du hast ja echt ein fotografisches Gedächtnis. Kannst du den Roman schriftlich zusammenfassen?«
    Meine Finger fliegen am PC über die Tastatur. Die Tasten springen auf und nieder. Es regnet Püppchen hat Mama früher gesagt, wenn ich durchs Fenster geschaut habe und die Tropfen vom Asphalt aufsprangen. Heute glaube ich manchmal, dass sich Klonkrieger unter den Tasten verschanzt halten.
    »Warum grinst du?«, will Calvin wissen.
    »Weil unter den Tasten Klonkrieger …«
    »Du bist echt ein Nerd.«
    »That’s my name«, sage ich möglichst locker.
    Als meine Finger zur Ruhe kommen und sich die Klonkrieger endlich wieder sicher sein können, druckt der Drucker meinen Text aus.

Kapitel 14
Ricks gnadenloses Handyspiel
    Zurück in der Klasse wartet Bauklo schon auf uns, denn Englischlehrerin Mrs Mistpickels ist krank. Er muss daher zwei Klassen gleichzeitig betreuen, seine und unsere.

    »Na, Calvin und Nerd! Kommt ihr auch noch zum Unterricht? Bei eurer Englischlehrerin mögt ihr euch das ja erlauben können, bei mir weht ein anderer Wind.«
    Das verstehe ich nicht. Ich spüre keinen Wind. Es muss wieder eine dieser sinnlosen Redewendungen sein.
    »Ein Wirbelwind!«, ruft jemand hämisch.

    Calvin und ich gehen zügig zu unseren Plätzen. Wieder stolpere ich über diesen unsichtbaren Otto. »Höhöhöhö« macht Rick und wie zufällig legt Calvin meine Zusammenfassung auf Ricks Tisch.
    Der guckt vorwurfsvoll. »Was soll das?«
    »Die Zusammenfassung von Das Feuerschiff «, sagt Calvin, als habe er sie geschrieben.
    Rick grinst. »Brav, Calvin. Darfst dich setzen.«
    Und ich rieche Zwiebelleberwurst, eine ganze Wolke kommt mir aus Ricks Richtung entgegen.

    Bauklo fordert uns auf, die Hefte auf Seite 28 aufzuschlagen.
»Frau Mistpickels sagt, ihr sollt weiter arbeiten. Demnächst schreibt ihr ja noch eine Arbeit bei ihr.«
    Calvin stößt mich in die Seite. »Die letzte vor den Ferien.«
    »Und wenn sie noch länger krank ist?«, will Nerdine von Bauklo wissen.
    »Dann werde ich die Klassenarbeit mitbringen und lasse Patrick sie austeilen.«

    »Bäääääähhhh!«, schreien alle. Auch mir ist ekelig bei dem Gedanken, Patrick könnte mir ein Blatt geben, das er zuvor mit seinen Popelfingern angefasst hat.
    »So, und jetzt arbeitet ruhig. Ich werde in fünfzehn Minuten zurück sein. Ich muss mit euren Mitschülern aus der D noch etwas zum Thema Licht …«

    Licht! Für eine Sekunde muss ich an den virtuellen Raum im Netz denken, in dem ich im Lichtnukleus Energie erzeugen werde. Dann aber schlage ich das Englischbuch auf. New York ist das Thema. Big Apple. Immerhin klingt das schon mal nach Computer.

    Als Bauklo die Klasse verlässt, explodiert der Affenhaufen. Jetzt schaut keiner mehr ins
Englischbuch. Stifte sind jetzt nicht mehr zum Schreiben da, sondern zum Werfen. Und Bücher zum Verstecken. Patrizias Freundinnen sehen sich gegenseitig an, dann schminken sie Patrizia. »Du bist so schön. So schön. So wunderschön. Hinter den sieben Bergen wohnt niemand, der schöner ist als du. Niemals niemand«, erklingt der Chor der Schleimerinnen.

    Alex steigt auf den Tisch und springt von hinten seinem Vordermann Kasimir auf die Schulter. Der bricht in sich zusammen, kippt zur Seite weg und fällt krachend auf den Boden. »Höhöhö!« Das gefällt Rick. Kasimir ist fast einen Kopf größer als Alex, aber als er sich nun wehren will, gibt ihm Alex einfach eine Ohrfeige. Wieder ertönt ein »Höhöhöhö!« Es kommt nicht darauf an, groß und stark zu sein, du musst nur fies sein. Die Klasse ist in Bewegung. Nerdine sitzt in der ersten Reihe über das Buch gebeugt und arbeitet.

    Rick lehnt sich zu mir rüber. »Spielt mit mir.« Mir ist schlagartig schlecht von seinem

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