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Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Titel: Nesbø, Jo - Harry Hole - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kakerlaken
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Løkens Mund. »Was sagen Sie? Reden Sie, Mann!«
    »Sie haben recht, was die Papa ya angeht. Sie stinkt nach Erbrochenem.«

    Liz verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Sag m al, diese Sache mit Jim Love. Ich kann m ir irgendwie nicht vorstellen, wie Brekke in der K üche steht und Blausäure ins Opium mischt.«
    Harry verzog seinen Mund zu einem schiefen Grinsen.
    »Das Gleiche hat Brekke über Klipra gesagt. Aber du hast recht, er hatte jemanden, der ihm geholfen hat, einen Profi.«
    »Aber solche Leute inserieren nicht gerade in der Zeitung.«
    »Nein.«
    »Vielleicht jemand, den er zufällig kennengelernt hat. Schließ-
    lich verkehrt er in ziemlich dubiosen Spielerkreisen. Oder …«
    Sie hielt inne, als sie sah, dass er sie anstarrte. »Ja?«, fragte sie. »Was ist?«
    »Ist das nicht offensichtlich ? Das ist unser alter Freund W oo.
    Er und Jens haben die ganze Zeit zusamm engearbeitet. Es war Jens, der ihm den Befe hl gegeben hat, die W anze in m einem Telefon zu installieren.«
    »Ist es nich t ein biss chen zu viel des Zufalls, dass derselbe Mann, der für Molnes’ Kreditgebe r gearbeitet hat, auch für Brekke arbeiten soll?«
    »Natürlich ist das k ein Zufall. Hilde Molnes hat mir erzählt, dass sich die Geldeintreiber, die sie nach dem Tod ihres Mannes angerufen haben, nicht m ehr bei ihr gem eldet haben, nachde m sie einmal mit Jens Brekke telefoniert hatten. Ich bezweifle, dass er ihnen eine solche Todesangst eingejagt hat, um es mal so auszudrücken. Als wir Thai Indo Travellers besuchten, sagte Herr Sorensen, dass sie keine Außenstände mehr bei Molnes 408

    hätten. Vermutlich sagte er die W ahrheit, ich schätze, dass Brekke die Schulden des Botschaf ters beglichen hat. Natürlich gegen gewisse Gegenleistungen.«
    »Woos Dienste.«
    »Genau.« Harry sah auf die Uhr. »Scheiße, Scheiße. Wo bleibt Løken denn bloß?«
    Liz stand auf und seufzte. »W ir sollten versuchen, ihn anzurufen. Vielleicht hat er verschlafen.«
    Harry kratzte sich nachdenklich am Kinn.
    »Vielleicht.«

    Løken spürte einen Schm erz in der Brust. Er hatte noch nie Herzprobleme gehabt, kannte aber die Symptome. Wenn es ein Infarkt war, hoffte er, dass er kräftig genug war, ihm das Leben zu nehmen. Er musste so oder so sterben, da war es umso besser, wenn er Brekke wenigstens um diese Freude bringen konnte.
    Obwohl, wer weiß, vielleicht be reitete es ih m ja gar keine Freude. Vielleicht war es für Brekke, wie es für ihn selbst gewesen war – ein Job, der erledigt werden m usste. Ein Schuss, ein zu Boden gehender Mann, das war’s. Er sah Brekke an. Er sah, wie sich sein Mund bewegte, und erkannte zu seiner Überraschung, dass er nichts hörte.
    »Als Ove Klipra mich bat, die Dollarschuld von Phuridell zu sichern, tat er das nicht am Telefon wie sonst, sondern bei einem gemeinsamen Essen«, sagte Jens . »Ich konnte nicht glauben, dass das wirklich geschah. Eine Order über fast 500 Millionen und das mündlich ohne Bandaufzeichnung! Auf so eine Chance wartet man sein ganzes Leben und normalerweise bietet sie sich dann doch nie.« Jens wischte sich mit einer Serviette den Mund ab.
    »Als ich zurück in m einem Büro war, unternahm ich unter meinem Namen die Dolla rtermingeschäfte. Sollte der D ollar 409

    fallen, konnte ich den Handel sp
    äter einfach auf Phuridell
    umschreiben und behaupten, das sei die angesprochene Dollar-sicherung. Sollte er steigen, konnte ich d en Gewinn s elbst einfahren und einfach leugnen, dass Klipra mich um diese Termingeschäfte gebeten hatte. E r konnte nichts beweisen.
    Raten Sie m al, was geschah, Iv ar? Ich darf Si e doch Ivar nennen?«
    Er knüllte die Serviette zusamm en und zielte auf den Müllei-mer neben der Tür.
    »Tja, Klipra drohte damit, wegen dieser Sache zur Geschäfts-leitung von Barclay Thailand zu gehen. Ich erklärte ihm , dass ihm Barclay Thailand, sollten sie seine Aussage stützen, seine n Verlust erstatten m üssten und da ss sie ihren besten Makler verlieren würden. Mit anderen Worten: Sie ko nnten gar n icht anders, als sich hinter mich zu stellen. Dann drohte er mir damit, seine politischen Kontakte zu nutzen. W issen Sie was? Dazu kam es nic ht mehr. Ich habe erkannt, dass ich ein Problem beiseite schaffen konnte, näm lich Ove Klipra, und gleichzeitig seine Firma Phuridell übernehmen konnte, eine Gesellschaft, die wie eine Rakete abgehen wird. Und ich sage das nicht nur, weil ich es glaube und hoffe, wie das diese pathetischen Aktienspe-kulanten machen.

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