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Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Titel: Nesbø, Jo - Harry Hole - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kakerlaken
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Ich weiß es. Ich werde dafür sorgen. Es wird geschehen.«
    Jens’ Augen leuchteten.
    »Genau wie ich weiß, dass Harry Hole und dieses kahlköpfige Frauenzimmer heute Abend sterben werden. Auch das wird geschehen.« Er sah auf die Uhr. »Entschuldigen Sie die Melo-dramatik, aber die Zeit läuft, Ivar . Es ist an der Zeit, dass Sie an Ihr eigenes Wohlergehen denken, nicht wahr?«
    Løken sah ihn mit einem leeren Blick an.
    »Sie haben keine Angst, oder? Ein harter Brocken?«
    Brekke zog etwas überrascht an einem losen Faden an einem Knopfloch. »Soll ich Ihnen sa gen, wie m an Sie finden wird, 410

    Ivar? Jeder an einem Pfahl am Fluss mit einer Kugel im Bauch und Gorillagrimasse. Haben Sie den Ausdruck schon m al
    gehört, Ivar? Nicht? Vielleicht nannte man das ja anders, als Sie jung waren? Ich habe selber auch nie genau gewusst, was dam it gemeint war. Bis m ir mein Freund Woo hier erzäh lt hat, dass man mit einer Bootsschraube
    buchstäblich die Haut vom
    Gesicht eines Menschen fräsen kann, so dass das rote Fleisch darunter zum Vorschein kommt, verstehen Sie? Das Beste daran ist, dass das eine klassische Ma fiamethode ist. Natürlich werden sich einige hinterher fragen, was die beiden angestellt haben, um die Mafia d erart wütend zu m achen, aber darauf werden sie wohl nie eine Antwort erhalt en, oder? Bestimmt nicht von Ihnen, die Sie eine Gratisoper ation und fünf M illionen Dollar bekommen können, wenn Sie mir sagen, wo die beiden sind. Sie haben ja eine gewisse Erfahr ung im Untertauchen und darin, sich eine neue Identität oder so etwas zu verschaffen, nicht wahr?«

    Ivar Løken sah, wie sich Jens’ Lippen bewegten, und er hörte das Echo einer weit entfernten Stimme. Wörter wie »Bootsschraube«, »fünf Millionen« und »neue Ide ntität« flatterten vorbei. Er hatte sich nie selbst für einen Helden gehalten und er hatte auch nicht wirklich den Wunsch, als ein solcher zu sterben.
    Doch er kannte den Unterschied zwischen Recht und Unrecht und mit gewissen Abstrichen hatte er sich an das gehalten, was er als Recht empfand. Niemand außer Brekke und Woo würden jemals mitbekommen, ob er dem Tod m it erhobenem Haupte entgegengetreten war oder nicht, niemand würde an den Veteranen-Stammtischen des Nachrich tendienstes oder d es Auswärtigen Amtes über den alte n Løken reden, und eigentlich war Løken das auch alles reichlich egal. Was sollte er mit Ruhm nach seinem Tod? Sein Leben war ein gut gehütetes Geheimnis gewesen und deshalb war es nur natürlich, dass auch sein Tod so sein würde. Dieser Mom ent bot keinen Raum für große Gesten 411

    und das Einzige, was er erreichen konnte, wenn er Brekke gab, was er wollte, war ein schnellerer Tod. Und Schm erzen hatte er keine mehr. Das war es also nicht wert. Und es hätte auch nichts geändert, wenn Løken die Details von Brekkes Vorschlag gehört hätte. Nichts hätte etwas geände rt. Denn im gleichen Mom ent begann das Handy zu piepen, das an seinem Gürtel befestigt war.

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    KAPITEL 51
    Als Harry auflegen wollte, hörte er ein Klicken und dann einen neuen Klingelton. Er entnahm daraus, dass der Anruf von Løkens Festnetzanschluss weitergeleitet worden war. Er wartete, ließ es s ieben Mal klin geln, ehe er aufgab und sich bei dem Mädchen mit den Micky-Maus-Zöpfchen hinter dem Tresen für das Telefon bedankte.
    »Wir haben ein Problem«, sagte er , als er wieder in den Raum kam. Liz hatte sich die Schuhe ausgezogen, um eine Stelle m it trockener Haut zu inspizieren.
    »Der Verkehr«, sagte sie. »Es ist immer der Verkehr.«
    »Ich wurde zu seinem Handy weitergeleitet, aber da hat er das Gespräch auch nicht entgegengenommen. Das gefällt m ir gar nicht.«
    »Beruhig dich. W as sollte ihm hier im friedlichen Bangkok schon zustoßen? Er hat das Handy sicher zu Hause liegen lassen.«
    »Ich habe einen Fehler gem acht«, sagte Harry. »Ich habe Brekke erzählt, dass wir uns heute Abend treffen wollen, und ihn gebeten, herauszufinden, wer hinter Ellem Limited steht.«
    »Du hast was?« Liz nahm die Füße von Tisch.
    Harry schlug mit der Faust auf den Tisch, dass die Kaffeetas-sen hochhüpften. »Scheiße, Scheiße! Ich wollte sehen, wie er reagiert.«
    »Wie er reagiert? Verflucht, Harry, das ist kein Spiel!«
    »Ich spiele nicht. Ich habe mit ihm vereinbart, ihn von hier aus anzurufen, um einen Treffpunkt zu vereinbaren. Ich dachte an das Lemon Grass.«
    »Das Restaurant, in dem wir waren?«

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    »Das ist gleich in der Nähe und es ist

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