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Netha-Chrome

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Titel: Netha-Chrome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janco Weiland
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Holoface und einer manipulierten ID aus und ich gehe zurück und besorge Ihnen diesen Scheißcode. Aber ich werde mich nicht mit einer KI verkoppeln lassen!“
    Dass tat ich nur mit einer einzigen KI. Und das auf eine ganz andere Art und Weise, als es dieser Stavanger vorhatte.
    „Also gut. Ich denke, Sergeant Oakland kann auch das für Sie herzaubern.“
    „Schön“, sagte ich etwas selbstzufrieden. „Und bitte lassen Sie auch noch einen Satz für Private Sydney herzaubern.“
    „Private Sydney sollte hierbleiben und ihre militärische Ausbildung beginnen“, entgegnete Stavanger. Ich schüttelte den Kopf.
    „Private Sydney und ich sind ein Team. Uns gibt es nur im Doppelpack.“
    Ich zwinkerte der KI zu, doch Sydney schien sich ein wenig übergangen zu fühlen.
    „Ich denke doch, dass diese Entscheidung bei mir selbst liegen sollte“, entgegnete sie. „Es sei denn, Captain Stavanger erteilt mir einen eindeutigen Befehl.“
    Sie schaute Stavanger an, dann mich. Die Kleine hatte schnell gelernt was es bedeutete, in einer militärischen Rangordnung zu stehen. Wenn Stavanger ihr also den Befehl gab, ihre Ausbildung zu beginnen, würde sie diesem Befehl folgeleisten.
    „Gut, dann erteile ich Ihnen den Befehl, Ihre Ausbildung zu beginnen, Private Sydney.“
    „Captain! Ich…“, wollte ich protestieren, aber Stavanger würgte mich ab.
    „Sergeant! Ich denke, dass Sie sehr wohl alleine klarkommen werden. Private Sydney könnte ein sehr wertvolles Mitglied des Widerstandes werden, doch dazu müssen wir ihre Ausbildung vorantreiben. Sie ist zwar mit grundlegenden Combat -Programmen ausgestattet, aber das reicht für einen echten Militäreinsatz nicht aus. Lassen Sie sich von Sergeant Oakland mit allem versorgen, was Sie benötigen. Ich werde dafür sorgen, dass Sie morgen mit einem Ausflugs-Rover unter falscher Identität als Zivilist in die Stadt gebracht werden. Noch Fragen?“
    Stavanger schaute mich mit einem gestrengen Blick an, der eigentlich keine weiteren Fragen oder Einwände zuließ. Unter dem Tisch ballte ich eine Hand zur Faust, schwieg aber und akzeptierte.
    „Nein, Sir.“
    „Gut. Wenn Sie die Mission erfolgreich abgeschlossen haben und in den Besitz des Codes gekommen sind, werden wir ein neues Briefing einberufen, um die weitere Vorgehensweise zu planen. Damit ist das heutige Briefing beendet!“
    Die hiesigen Offiziere erhoben sich und verschwanden nacheinander leise murmelnd aus dem Raum. Als Stavanger sich ebenfalls an mir vorbeischob, hielt er mich kurz am Arm und sagte leise: „Ich hoffe, dass ich mich auf Sie verlassen kann?“
    „Natürlich, Captain“, sagte ich ohne Überzeugung. Natürlich würde ich diesen Sarajevo finden, aber ob ich Stavanger wirklich den Code aushändigen würde, ließ ich momentan dahingestellt. Der Besitz eines solchen Codes war eine Waffe, die verheerende Auswirkungen haben konnte. Wenn das Protektorat diese Tatsache ebenfalls erkannt hatte, konnte es schwierig werden. Ich bezweifelte zwar, dass sie einen solchen Schritt des Widerstandes vorhersahen, dennoch musste ich auf diesem Trace sehr vorsichtig sein. Die Tatsache, dass Sydney mich nicht begleiten durfte, machte es nicht leichter.
    Als Stavanger seinen Weg fortsetzen wollte, hielt ich ihn davon ab. „Captain?“
    „Ist noch etwas, Sergeant?“
    Ich schaute mich um. Dover war bereits verschwunden.
    „Passen Sie auf diesen Dover auf. Der Kerl ist gefährlich.“ Stavanger lächelte.
    „Glauben Sie, dass weiß ich nicht? Seien Sie unbesorgt, ich habe diesen Kojoten schon im Auge.“
    Er zwinkerte mir zu und ging dann ebenfalls seines Wegs. Die restlichen Offiziere hatten den Raum inzwischen ebenfalls verlassen, nur Sydney und ich verweilten noch.
    „Bist du sicher, dass du nicht mitkommen willst?“, fragte ich sie.
    „Du hast Stavanger gehört, Ark. Er hat mir befohlen, mein Training zu beginnen.“
    „Er hätte das nicht getan, wenn du darauf bestanden hättest, mitzukommen. Außerdem würdest du kein monatelanges Training benötigen. Du bist eine Maschine, Syd. Wie lange würde es dauern, dir die nötigen Combat-Programme einzutrichtern?“
    Sydney verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Ich habe mir Zeit meiner Existenz nichts von alledem, was ich weiß und kann, einprogrammieren lassen. Ich habe alles erlernt wie ein Mensch. Das gehört zum Prozess, um meine Menschlichkeit auszubilden.“
    „Tse, sogar einige Menschen lassen sich Fähigkeiten einprogrammieren, Sydney!“, zischte ich. Und

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