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Netha-Chrome

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Titel: Netha-Chrome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janco Weiland
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dir. Bis gleich.“
    „Bis gleich.“
    Ich beendete die Transmission und ließ BAS einen freien Tubie ordern, als sich jemand hinter mich stahl. Bevor ich mich herumdrehen konnte, spürte ich etwas Hartes in meinem Rücken.
    „Hallo, Johnston“, zischte eine mir wohlbekannte Stimme. „Dreh dich bitte nicht herum. Es wäre echt ärgerlich, wenn ich dich auf offener Straße abknallen müsste!“
    „Atlanta“, knurrte ich und streckte leicht die Arme vom Körper weg um zu zeigen, dass ich verstanden hatte. „Bist du Drecksack immer noch am Leben?“ Der Tracer kicherte hinter mir wie eine Hyäne.
    „Ja, genauso wie du. Da haben wir doch tatsächlich etwas gemeinsam.“
    „Du bist echt mutig, mir auf offener Straße eine Waffe in den Rücken zu halten“, murmelte ich. „Noch dazu in unmittelbarer Nähe des Offices.“
    „Mutig? Was ist schon dabei? Diese Ecke hier wird von keiner Kamera erfasst, und die Passanten um uns herum scheren sich einen Dreck darum. Da kannst du mal sehen, wie sehr sich die Menschen hier in der Stadt füreinander interessieren. Selbst wenn ich dich abknallen würde, es würde niemanden interessieren.“
    Da hatte er leider nicht ganz Unrecht. Cydonier interessierten sich meist nur für sich selbst. Aber was beschwerte ich mich? Im Grund war ich nicht anders.
    „Was willst du?“, fragte ich ihn. „Dich für den gebrochenen Kiefer revanchieren? Okay, kein Problem. Nimm die Knarre aus meinem Rücken und stell dich mir wie ein Mann.“
    „Auf so was Triviales wie Rache bin ich nicht aus, Johnston.“
    Ich ballte meine Fäuste. Ich hasste es, wenn mich dieser Kerl immer wieder mit meinem Nachnamen ansprach, so wie es Terraner taten. Aber er wusste, dass mich so etwas auf die Palme brachte und nutzte das natürlich gerne aus.
    „Du bist Zeit deines Lebens auf Rache gegen mich aus, Atlanta. Nur wegen eines einzigen Jobs, den ich dir vor der Nase weggeschnappt habe. Wird es nicht irgendwann nervig, so nachtragend zu sein?“
    „Ich bin darüber hinweg“, brummte der Kerl. „Weil ich eine wunderbare Gelegenheit erhalte, mich dafür endlich erkenntlich zu zeigen.“
    „Indem du mich auf offener Straße umlegst?“
    „Indem ich dich Vitali ausliefere!“
    Dieser Satz durchzuckte mich wie ein Blitz. Asharow war also tatsächlich noch am Leben. Und er hatte einen Tracer engagiert, um mich aufzuspüren. Noch dazu nicht irgendeinen Tracer. Atlanta war vom Hass auf mich so dermaßen zerfressen, dass er, wie auch immer er an diesen Job gekommen war, vermutlich sogar auf eine Bezahlung verzichtet hatte, nur im mich dem Terrorboss auszuliefern und dabei zusehen zu können, wie dieser mich Stück für Stück zerlegte.
    Jetzt drehte ich mich doch langsam herum und starrte in den Lauf einer Red Moon Eagle, der großkalibrigen Lieblingswaffe vieler Tracer. Und plötzlich wurde mir schmerzhaft bewusst, dass ich meine Waffe Tijuana geliehen hatte und somit vollkommen unbewaffnet vor einem meiner größten Fans stand. Die hellblau leuchtenden Augen des Tracers, die vermutlich nur wegen eines Bio-Upgrades so hell strahlten, funkelten mich mit einer gefährlichen Selbstzufriedenheit an. Sein aschgrauer Tracer-Mantel, ein ähnliches Modell wie meiner, hing wie ein alter Sack an ihm herunter. Entweder hatte er ihn viel zu groß gekauft, oder er versteckte ein ganzes Arsenal an Waffen darunter. Letzteres war wahrscheinlicher.
    „Asharow?“, flüsterte ich und musste mich beherrschen, vor diesem Typ nicht die Fassung zu verlieren. Atlanta grinste und die Narbe an seiner linken Wange kräuselte sich zusammen.
    „Ja, du hast richtig gehört. Vitali Asharow lebt und er hat mich beauftragt, nach dir zu suchen. Und ich habe diesen Job natürlich mit Freuden angenommen. Weißt du, eigentlich hatte ich geplant, dich und deine Dreckvisage zu vergessen und einfach meinen Weg zu gehen. Aber du hast mich im Foxys vor aller Welt blamiert und das kann ich leider nicht so schnell vergessen.“
    Ich zuckte mit den Achseln.
    „Was kann ich denn dafür, dass du so ein schlechter Zweikämpfer bist?“ Die Miene des Tracers wurde düster.
    „Du bist am Arsch, Johnston. Ich habe eine Waffe und du, wenn meine Metallscans richtig sind, hast keine.“
    „Metallscans? Beeindruckend!“, knurrte ich sarkastisch. „Daran merkt man, dass du ein ziemlich schlechter Tracer bist, Atlanta. Ein wirklich guter Tracer sieht seinem Gegenüber sofort an, ob er eine Waffe trägt.“
    „Deswegen bist du natürlich auch der einzige

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