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Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

Titel: Nett ist die kleine Schwester von Scheiße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Niazi-Shahabi
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entschuldigte.
    Seine zukünftige Auftraggeberin hatte damit viel von seinem Wesen kennengelernt, seine Befürchtungen, seine aufbrausende Art, seine Zerknirschtheit, sein schlechtes Gewissen, seine Empfindsamkeit. Und sie nahm seine Entschuldigung an.
     
Sind Sie jähzornig, ungeduldig und wehleidig?
Geben Sie sich keine Mühe, das zu verbergen.
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    In einem Coachinggespräch wurde Dr. Jürgen Stepien von einem Professor gefragt, wie er sich in Bewerbungsgesprächen besser verkaufen könne. Denn er wollte an eine renommiertere Universität wechseln und hatte gehört, dass an dieser Uni Lehrende mit einer gewissen Autorität bevorzugt würden. Daher wollte er von dem Psychologen wissen, wie er sich eine gewisse Härte antrainieren könne. Jürgen Stepien aber riet ihm, sich besser nicht zu verstellen: »Das ist Quatsch und funktioniert sowieso nicht. Irgendwann fliegt es auf, wie Sie wirklich sind, dann können Sie es auch von Anfang an zeigen.«
     
Sich beim Bewerben so zu benehmen,
wie es einem entspricht,
macht mehr Spaß, als zu gefallen.
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    Es ist kein glücklicher Zufall, dass Ralf Schmerberg der afrikanischen Geschäftsfrau sympathisch war. Schmerberg hat für viele große Unternehmen in Deutschland und Europa Werbefilme gedreht, und die meisten Vorstandsmitglieder schätzen seine Gesellschaft. Denn er verstellt sich nicht für sie, und das ist ungewöhnlich, viele vermissen es sogar. Gerade wer sich in hierarchischen Strukturen ganz oben bewegt, erlebt in seiner Umgebung in puncto zwischenmenschlichem Kontakt wenig Aufrichtigkeit. Die Mächtigen dieser Welt sind umringt von Menschen, die sich von ihnen abhängig fühlen und auch dementsprechend benehmen. Aber nur wer frei agiert, schenkt auch dem anderen die Freiheit, sich so zu geben wie er wirklich ist.
dritter Bewerbungstipp
    Gehen Sie einen Schritt zu weit
    Je schlimmer der Job, desto mehr Wert wird auf die Einhaltung bestimmter Regeln gelegt: Wenn die Arbeitsbedingungen schon fast Sklaverei zu nennen sind, werden winzige Vergehen, wie Zuspätkommen, Kundenkeksenaschen, Telefonieren auf Firmenkosten oder Ähnliches oftmals besonders schwer geahndet.
     
Strenge Regeln sind oft
ein Indiz für wenig Respekt.
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    Oberstes Gebot in jedem Bewerbungsgespräch ist daher, auszutesten, wie hoch die Toleranzgrenze des Arbeitgebers ist. Ist sie zu niedrig, spricht das gegen den Job.
    Das Austesten der Toleranzgrenzen lässt sich jedoch nur in der Praxis trainieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich oft zu bewerben – auch in Branchen und Unternehmen, die als Arbeitgeber gar nicht wirklich in Frage kommen. Wenn Sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werden, sollten Sie austesten, wie weit Sie gehen können, bevor Sie rausgeworfen werden. An dem Punkt, an dem Sie kurz vor einem Rausschmiss stehen, ist Ihre Performance am besten, das ist ein Naturgesetz.
    So habe ich zum Beispiel den Chef einer Werbeagentur damit schockiert, dass ich zugab, dass ich schon acht Stunden Arbeit am Tag zu viel finde. Und die Marketingleiterin einer Modefirma reagierte irritiert, als ich gestand, dass ich mich nicht für Mode und Make-up interessiere. Beide Gespräche endeten dennoch damit, dass ich interessante Projekte angeboten bekam.
    Lautet die Antwort einer Lektorin bei einem Bewerbungsgespräch mit dem Verleger auf die Frage nach ihrer Lieblingslektüre: »Ich freue mich jeden Monat auf die neue Ausgabe des Lustigen Taschenbuchs «, überrascht das. Erwarten würde jeder sicherlich Autoren wie Hermann Hesse oder Franz Kafka, aber genau diese Antworten hat der Verlagschef sicherlich schon Dutzende Male gehört.
    In den 1960er-Jahren beeindruckte der Maler Friedensreich Hundertwasser sein Publikum in Wien und in München dadurch, dass er zu seinen Vorträgen zum Thema Umweltschutz nackt erschien. Es war der Anfang seiner Karriere.
vierter Bewerbungstipp
    Forderungen machen attraktiv
    Wer viel fordert, wirkt automatisch so, als habe er auch ein Recht auf seine Forderungen. Geben Sie sich in einem Bewerbungsgespräch daher lieber anspruchsvoll, statt Ihre Fähigkeiten anzupreisen. Denn für Ihren zukünftigen Arbeitgeber wird die logische Schlussfolgerung aus diesen Ansprüchen sein, dass Sie über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen müssen. Das funktioniert besser, als wenn Sie ihn durch Eigenlob überzeugen wollen.
     
    Dominique Le Parc riet einer Managerin mit Karriereabsichten: »Zeigen Sie deutlich, was Sie wollen. Sie möchten ein eigenes Büro,

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