Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

darauf gekommen, dass sie so viele Kompromisse nicht eingehen können, und haben es daher zum Glück auch gar nicht erst versucht.
    Wer es schafft, aus sich ein Kamel zu machen und dabei das Beste zu verlieren, was er hat, nämlich seine Persönlichkeit, kommt vielleicht gut durch – aber er ist und bleibt ein Kamel.
    Bevor es also zu spät ist und man ein Kamel unter anderen Kamelen ist, das sich endlos langweilt oder gar andere durch seine Regelhörigkeit in unangenehme Situationen bringt, sollte man sich lieber bewusst machen, dass nicht einmal Gott von uns verlangt, unsere Persönlichkeit und unsere Impulse zu verleugnen.
    Lassen wir also einem Gelehrten das letzte Wort, der es wissen muss, schließlich entstammt er einer religiösen Tradition, in der es sage und schreibe 365 Verbote und 248 Gebote gibt – und von deren Einhaltung angeblich die Erlösung eines ganzen Volkes abhängt:
     
    Eine Frau kommt zum Rabbiner und klagt: »Rebbe, mein Sohn ist nicht fromm. In jedes Stück Schweinefleisch, das er sieht, beißt er hinein, und jedes Mädchen, das ihm begegnet, muss er küssen.« Der Rabbiner antwortet: »Danken Sie Gott, liebe Frau. Stellen Sie sich vor, er machte es andersherum.«
     
    Weiterführende Hinweise:
    Woody Allen, Verbrechen und andere Kleinigkeiten. USA 1989.
    Pearl S. Buck, Das Mädchen Orchidee . Berlin: Ullstein Verlag, 1996.
    Sigmund Freud, Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten. Frankfurt, M.: Fischer Verlag, 2009.
    Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft . Stuttgart: Reclam Verlag, 1986.
    Adolph Freiherr von Knigge, Über den Umgang mit Menschen . Frankfurt, M.: Insel Verlag, 2001.
    Corinne Maier, No Kid : 40 Gründe, keine Kinder zu haben. Reinbek: Rowohlt Verlag, 2008.
    Friedrich Nietzsche, Morgenröte. Gedanken über die moralischen Vorurteile. Frankfurt: Insel Verlag, 1995.
    Neil Strauss, Die perfekte Masche. Berlin: Ullstein Verlag, 2007.
    Dr. Jürgen Stepien, Audiovortrag Magie der Konflikte. www.stepien-impulse.de
    Dietlind Tornieporth, Die perfekte Verführerin . München: Knaur Verlag, 2009.