Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
Vom Netzwerk:
Badezimmerfliesen, auf ihre Knie sank. Sie verdiente nichts von dem, was Gott ihr geschenkt hatte. Vor neun Jahren war sie in eine Abtreibungsklinik in Frankreich gegangen mit der Absicht, das Leben in ihr zu zerstören. Doch Gott hatte sie im letztmöglichen Moment aufgehalten und ihre Meinung geändert. Dafür war sie unendlich dankbar, wann immer sie jetzt in Coles blaue Augen schaute.
    Die Fliesen des Fußbodens drückten schmerzhaft in ihre Knie, doch das störte sie nicht. Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht. Der Schwangerschaftstest lag immer noch in ihrer Hand. Herr, ein weiteres Kind … ich kann es nicht glauben. Ein neues Leben entsteht in mir, jetzt, hier, an diesem Weihnachtsmorgen. Dir einfach nur danke zu sagen, reicht nicht aus. Sie dachte an Cole und Devin, an die Beziehung, die sie hatten. Sie blinzelte und heiße Tränen liefen über ihr Gesicht. Lass dieses Baby noch mehr Licht und Liebe in unser Zuhause bringen. Danke, Gott … danke. Sie hätte beinahe hinzugefügt: Und lass es bitte ein Mädchen sein. Doch das wagte sie nicht.
    Jedes Kind würde eine Freude und ein Wunder sein. Besonders, wenn sie an den weiten Weg dachte, den sie von den Türen der Abtreibungsklinik bis hierher zurückgelegt hatte. Hierher, in das Badezimmer eines Zuhauses, das sie mit Landon, Cole und Devin teilte. Als sie ihr Gebet beendet hatte und wieder aufgestanden war, sah sie auch die letzten Wochen in einem neuen Licht. Kein Wunder, dass sie so müde gewesen war und mit Übelkeit gekämpft hatte.
    Eine Idee blitzte in ihr auf. Sie schlich auf Zehenspitzen durch das Badezimmer, vorbei an Landon, der immer noch schlief, und in den Flur zu einem Schrank. Sie öffnete ihn und zog ein paar Taschentücher und eine Rolle Geschenkpapier heraus. Eilig wickelte sie den Tester ein und fand eine rot-grüne Schleife. Auf den Geschenkanhänger schrieb sie eine einfache Botschaft.
    Für Papa …
     
    * * *
     
    Dayne traf ein, als die Flanigan-Kinder mit dem Geschenkeauspacken fertig waren. Als die Klingel ertönte, war Katy gerade unter einer Decke begraben und umgeben von Bergen von Geschenkpapier.
    Bailey sprang auf. „Ich gehe schon.“ Sie rannte in die Eingangshalle und Katy konnte ihren Seufzer hören, als sie die Haustür öffnete. „Oh Mann! Weißt du eigentlich, wie viele Mädchen sich wünschen, an Weihnachten die Tür zu öffnen und Dayne Matthews davor zu finden?“
    Katy lachte leise. Natürlich hatte Bailey recht. Dieser letzte Monat in Bloomington hatte Katy beinahe vergessen lassen, dass der Mann, den sie liebte, von Frauen auf der ganzen Welt angehimmelt wurde. Doch Katy hörte auch den scherzhaften Tonfall in Baileys Stimme.
    Schon kamen die beiden ins Zimmer. Dayne grinste Katy an. Dann erst schien er den Zauber des Zimmers wahrzunehmen – den fast vier Meter hohen Weihnachtsbaum in der Ecke und die große Fensterfront, die bis zu der gewölbten Decke reichte. Draußen lag Schnee und das Haus duftete köstlich – nach dem geheimnisvollen Rezept für Zimtschnecken, die Jenny immer an Weihnachten machte. Die Kinder begrüßten Dayne und wandten sich dann wieder kichernd und staunend ihren Geschenken zu, die sie gerade ausgepackt hatten.
    Katy wartete, bis Dayne sie wieder anschaute. Dann erwiderte sie verschmitzt seinen Blick. „Erst wenn du mit den Flanigans feierst, weißt du, was Weihnachten ist.“
    Dayne lachte. „Das stimmt.“ Er suchte sich einen Stuhl auf der anderen Seite des Zimmers, neben dem Kamin, und für den Rest des Morgens genossen sie das Weihnachtsfest der Flanigans.
    Katy war sich nicht sicher, was ihr mehr Vergnügen bereitete: das gemeinsame Frühstück in der Küche mit Kaffee, Kuchen und Eiern, bei dem Dayne neben sich einen Platz für Ricky frei hielt – oder wie Dayne und die Jungen mit den neuen ferngesteuerten Autos spielten.
    Sie hatte ihn in Hollywood beim Filmdreh erlebt und als er hier in Bloomington gearbeitet hatte – den Dayne Matthews, den die Welt kannte. Doch hier bei den Flanigans an einem gemütlichen Weihnachtsmorgen verhielt er sich so, als ob er den Weg nach Hause gefunden hätte. Als ob ein Leben ohne Stress, ohne Paparazzi und ohne die Fans, alles war, was er sich wirklich wünschte. Und das war auch kein Wunder. Hier konnte er frei atmen, hier konnte er endlich er selbst sein.
    „Ich liebe das hier“, flüsterte er ihr zu, als sie zum Tisch gingen.
    Katy lächelte ihn an, und ihre Augen trafen sich für einen langen Moment. „Fröhliche

Weitere Kostenlose Bücher