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Neue Schuhe zum Dessert

Neue Schuhe zum Dessert

Titel: Neue Schuhe zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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versuchte mich zu überzeugen. »Ich glaube, das Haus ist genau das, was wir brauchen. Es hat ein sehr hübsches Zimmer, das bestens geeignet wäre für dich zum Schreiben, wir hätten Platz für eine Kinderfrau, und wir müssten nie wieder umziehen. Gut, ich gebe dir Recht, im Moment haben wir nicht das Geld dafür, aber es dauert nicht mehr lange. Und wenn wir warten, bis das Geld auf unserem Konto liegt, ist das Haus längst weg.« Er musste Luft holen. »Lily, du und ich, wir sind Versager, wenn es ums Geld geht, habe ich Recht?«
    Ich nickte. Wir waren hoffnungslos.
    »Lass es uns diesmal richtig machen. Du musst die Zusammenhänge sehen, Lily, du musst eine Vision haben. Und darf ich dir eine Frage stellen: Liebst du das Haus?«
    Ich nickte. In dem Moment, als wir es betraten, hatte ich mich Hals über Kopf verliebt und wusste: Das ist es.
    »Ich auch, ich liebe es. Es ist das perfekte Haus – zu einem fantastischen Preis. Die Immobilienpreise sind in diesem Jahr zwar gesunken, aber sie werden bald wieder in die Höhe gehen. Vielleicht haben wir nie wieder so eine Chance. Wäre dir geholfen, wenn wir es uns noch einmal ansehen würden?«
    Ich nahm den Vorschlag sofort auf, ich sehnte mich danach, es wiederzusehen.
    Das friedliche Gefühl, hierher zu gehören, das mich beim ersten Mal ergriffen hatte, war diesmal noch stärker. Anton hatte Recht, als er sagte, es gehöre nicht nach London; es war ein Haus, wie man es vielleicht auf einer Waldlichtung finden würde, in einem altmodischen Märchen. Sobald ich von seinen Mauern umgeben war, fühlte ich mich sicher, irgendwie von einem Zauber berührt.
     
    Es ist seltsam, wie diese Dinge passieren, denn an dem Tag, als wir das Haus besichtigten, teilte uns unser Vermieter, Mr Manatee, mit, dass er wegen »unerwarteter Kosten« die Miete erhöhen würde. Als ich die Zahl sah, wäre ich fast tot umgefallen  – er hatte die Miete um mehr als das Doppelte erhöht. »Das ist empörend! Ich werde mit Irina darüber sprechen und, o Gott …«, ich legte mir die Hand vor die Augen, »… mit Mad Paddy. Wenn wir uns zusammentun, haben wir bessere Aussichten, etwas zu erreichen.« Aber weder Irina noch Mad Paddy hatten eine Mieterhöhung bekommen. Langsam dämmerte es uns.
    »Manatee muss was über dich gelesen haben«, sagte Anton. »Widerlicher Opportunist. Das ist Wucher.«
    »Anton, wir können uns die neue Miete nicht leisten. Ganz ausgeschlossen.«
    Unsere Blicke trafen sich und funkelten bei der Erkenntnis. »Wir müssen umziehen.«
    Immer halte ich nach »Zeichen« Ausschau, und widerstrebend gab ich zu, dass dies eins war.
    Anton ergriff die Gelegenheit. »Sie wollen jetzt vier zwei fünf. Ich schlage vor, wir bieten vierhundert und gucken mal, was geschieht.«
    »Wir haben keine vierhunderttausend Pfund. Wir haben wahrscheinlich nicht mal vierhundert Pfund.«
    »Lass uns ein Angebot machen und abwarten. Man weiß nie, was passiert, denn das ist ja keine normale Verkaufssituation, die Verkäuferseite …«
    Verkäuferseite! – Er benutzte eine ganz andere Sprache. Eine, die mich ausschloss.
    »… die Verkäuferseite brennt ja nicht darauf, auszuziehen, die Eigentümer brauchen das Geld nicht, um für ein anderes Haus zu bezahlen, sie wollen einfach nur in den Genuss ihres Erbes kommen. Deswegen sind sie bestimmt bereit, einen niedrigeren Preis zu akzeptieren, und außerdem haben sie die Schnauze voll vom Warten auf das ganze Geld, das in Dads altem Kasten steckt.«
    »Anton! Wir können kein Angebot für ein Haus machen, wenn wir kein Geld haben.«
    »Natürlich können wir das.«
     
    »Du wirst deinen Ohren nicht trauen«, rief Anton erregt. »Sie haben unser Angebot von vierhunderttausend akzeptiert.«
    Ich spürte, wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich. »Du hast ein Angebot für ein Haus gemacht, und wir haben kein Geld! Was bist du bloß für ein Idiot?«
    Er lachte und lachte. Er fiel mir um den Hals, ganz taumelig vor Freude. »Wir kriegen das Geld schon.«
    »Woher?«
    »Von der Bank.«
    »Hast du vor, eine auszurauben?«
    »Ich stimme dir zu, dass wir nicht die gewöhnlichen Anwärter für eine Hypothek sind. Was wir brauchen, ist eine Bank mit einer Vision.«
    »Ich will nichts damit zu tun haben. Ich will, dass du den armen Greg anrufst und ihm sagst, dass du ihn an der Nase herumgeführt hast.«
    Da kam er richtig in Fahrt. »Den armen Greg? Lily, er ist Immobilienhändler!«
    »Wenn du ihn nicht anrufst, dann mache ich das.«
    »Bitte nicht,

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