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Neue Schuhe zum Dessert

Neue Schuhe zum Dessert

Titel: Neue Schuhe zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Lily Wright, sie hatten auch Miranda England zu einem riesigen Erfolg gemacht.
    »Wir können es bei Dalkin Emery versuchen, aber ich schicke es einem anderen Lektor. Es ist nicht empfehlenswert, dass Freundinnen den gleichen Lektor haben. Sie können es sich vielleicht nicht richtig vorstellen, aber es könnte zu enormen Rivalitäten zwischen Ihnen führen …« Falls es die nicht ohnehin schon gab, was sie inzwischen vermutete. »… und eine Freundschaft zerstören.«
    »Wir sind nicht richtig befreundet, wir … kennen uns nur.«
    Dennoch, Jojo entschied sich dagegen – die Autorin hatte nicht immer Recht – und schickte das Manuskript an Aoife Byrne.
    Aber Aoife rief sie an und sagte: »Jojo, dieses Vater entlaufen ist eher was für Tania Teal. Ich habe es ihr gegeben.«
    Das Komische war, dass Gemma, kaum hatte Jojo aufgelegt, anrief und nach neuen Entwicklungen fragte, und als sie hörte, dass Lilys Lektorin ihr Buch auf dem Schreibtisch hatte, sagte sie: »Ich wusste es. Es sollte so sein, dass ich bei ihr lande.«
    Und obwohl Jojo dieses ganze »es sollte so sein« für Humbug hielt, war sie doch ein wenig beeindruckt.
    Aber nur vier Minuten lang. Tania lehnte das Buch ab. Sie meinte, es sei ein nettes Buch und erinnere sie an Miranda Englands frühe Romane, aber es rage einfach nicht genügend heraus.
    Scheiße, dachte Jojo. Die »Na und«-Bücher reichten zwar für den Nagellack, aber sie bedeuteten viel Arbeit für wenig Lohn.
    Wen sollte sie jetzt anrufen? Patricia Evans bei Pelham. Aber Patricia hatte ihr immer noch nicht verziehen, dass sie das Angebot für Liebe und der Schleier nicht angenommen hatte. Und so war es auch: Zwei Tage nachdem Jojo ihr Vater entlaufen geschickt hatte, bekam sie einen vorgefertigten Ablehnungsbrief. Sie war bereit zu wetten, dass Patricia das Buch nicht gelesen hatte. Jetzt war es bei Claire Colton von Southern Cross. Sie hatte also keine guten Nachrichten, rief aber Gemma trotzdem an. Sie machte es sich zur Pflicht, alle Anrufe von Autoren, auch von den nicht lukrativen, zu beantworten – und ihnen reinen Wein einzuschenken.
    »Bisher kein Vertrag, Gemma. Wir haben ein paar Ablehnungen. Aber keine Angst, es gibt reichlich Verlage.«
    »Könnten wir es nicht noch einmal mit Lily Wrights Lektorin versuchen?«
    »Nein, das ist völlig ausgeschlossen.«
    »Gut. Ich habe einen neuen Titel.«
    »Schießen Sie los.«
    »Verrat.«
    »Das erinnert zu sehr an Danielle Steele. Und außerdem … es geht mich ja nichts an, aber vielleicht sollten Sie sich überlegen, ob Sie, also, ob Sie etwas hinter sich lassen können. Die Titel, die Sie bisher ausgesucht haben, sind alle ein bisschen … na ja, sie sind bitter.«
    »Ich bin auch bitter.« Sie klang stolz.
    »Gut. Egal. Rufen Sie mich an, wenn Sie den richtigen Titel gefunden haben.«
    19
    Donnerstagmorgen
    Brent und Tyler, die zwei Agenten von CAA, trafen ein und brachten ein strahlendes Licht in den Empfangsraum. Brent war blond und Tyler dunkelhaarig, und beide hatten gebräunte Haut, die wie poliert wirkte. Sie verströmten aus lauter reinen Poren den Charme der Westküste. Beide trugen bügelfaltenscharfe Hosen und Polohemden, und obwohl sie Jetlag hatten, funkelten ihre Augen. Sie sahen verdächtig gesund aus.
    Jim Sweetman stellte Jojo als die Frau vor, die Liebe und der Schleier »entdeckt« hatte.
    »Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar«, säuselte Brent bewundernd.
    »Ja, wir wären nicht hier, wenn Sie nicht wären.«
    »Und wir sind gespannt auf Ihre anderen Autoren, wir haben un glaub liche Sachen von Ihnen gehört.«
    »Absolut un glaub lich.«
    »Wirklich un glaub lich.«
    Jojo musste lachen. »Bin gleich wieder zurück.«
    Auf dem Weg zu ihrem Büro traf sie Mark. »Guck dir mal die Ken-Puppen von CAA an«, murmelte sie. »Daneben sehen wir aus wie aus Nacht der lebenden Toten .«
    Mark sah zu ihnen hinüber. »Himmel. Das Einzige in Farbe in dieser schwarz-weißen Welt.«
    »So wie das gelbe Kopfsteinpflaster am Anfang von Der Zauberer von Oz. «
    »Oder das Kind im roten Mantel in Schindlers Liste . Gut, ich muss mich um sie kümmern.«
    »Pass auf dich auf. Sonst kleben sie an dir wie ein billiger Anzug.«
    »Eher wie ein Hautausschlag«, sagte Mark leise zu ihr, als sie sich zehn Minuten später im Tagungsraum bei einem ausführlichen Kennenlernen sahen.
    Jojo war schon da, als die anderen Agenten hereinkamen. Zum Beispiel Dan Swann, der seinen moosgrünen Hut gar nicht mehr abnahm, als wartete er

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