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Neue Schuhe zum Dessert

Neue Schuhe zum Dessert

Titel: Neue Schuhe zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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zu viel erstattet habe, dabei gehört BA gar nicht zu meinen Kunden. Obwohl, bald schon«, sagte sie finster, »so wie es läuft. Bald habe ich jede Firma in der ganzen Welt zu betreuen. Es war ein Albtraum. Ich bin aufgewacht und habe am ganzen Körper gezittert.«
    »Du steigerst dich da richtig rein«, sagte Andy. »Du musst mit Elise sprechen.«
    »Wie denn?«
    »Ganz ruhig. Sag ihr, was du mir auch sagst.«
    »Und wenn es plötzlich umkippt?«
    »Umkippt? Es ist eine Geschäftsbesprechung, du darfst nicht so emotional sein. Mach es wie Jojo. Wenn ihr im Büro jemand auf der Nase rumtanzte, würde sie es ihm sofort sagen.« Andy brach ab. »Obwohl, sie schläft mit ihrem Chef. Das könnte auch umkippen.«
    »Ist jetzt schon schlimm genug«, sagte Jojo.
    »Wie läuft es denn mit deiner ehebrecherischen Liaison?«, fragte Andy. »Wie geht es weiter?«
    Jojo wand sich. »Frag Becky. Sie ist für Gefühlsangelegenheiten zuständig.«
    »Und?«
    Becky überlegte. »Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Ich mache eine Liste.« Ein paar Minuten kritzelte sie etwas auf den Rand des Lifestyle-Teils der Sunday Times . »Hier, das sind die Möglichkeiten:
     
    a) Mark verlässt seine Frau.
    b) Seine Frau hat auch eine Affäre, sagen wir mit dem Lehrer ihres Sohnes, und sie verlässt Mark.
    c) Jojo und Mark entlieben sich nach und nach und werden gute Freunde .
    d) Marks Frau stirbt plötzlich – woran sterben die Lente sot Scharlach. Jojo kommt als Hanslehrerin in Marks Hanshalt, und nachdem eine angemessene Zeit verstrichen ist, kann er es publik machen, dass er in sie verliebt ist .
     
    Welche Variante gefällt dir am besten?«
    »Keine. Ich will nicht, dass er und seine Frau sich trennen.«
    »Du willst also weiterhin der Beiwagen am Motorrad seines Lebens sein?«, fragte Andy.
    »Nein, aber …« Sie wollte keine Ehe zerstören. Nach dem Moralkodex, mit dem sie aufgewachsen war, war die Familie das Wichtigste. Wenn einer der Feuerwehrmänner in der Wache ihres Vaters mit einer Frau anbändelte, die nicht seine Frau war, schalteten sich die anderen Männer von der Wache ein. Sie bedrängten den untreuen Ehemann, wieder zu seiner Frau zurückzukehren, was er gewöhnlich auch tat. Und in den seltenen Fällen, wo er das nicht tat, stellten sich die Männer schützend vor die Ehefrau, und der Mann war plötzlich allein.
    »Was ist mit den Kindern? Sie werden mich hassen.«
    »Sie leben bei der Mutter.«
    »Aber sie verbringen die Wochenenden bei uns und stören uns. Tut mir Leid«, sagte sie abwehrend. »Ich bin nur ehrlich.«
    »Aber du kannst so gut mit Kindern umgehen«, sagte Becky. »Shaynas Kinder verehren dich.«
    »Ich möchte selbst Kinder haben, aber ich möchte sie zuerst als Babys haben. Keinen Jungen im Teenageralter, der schon erste kriminelle Anwandlungen hat, oder ein eingebildetes Mädchen, das vom Pony fällt. Ich will doch nicht dauernd in die Notaufnahme fahren müssen.«
    »Vielleicht würde dir George Clooney gefallen«, überlegte Andy.
    »Mir ist Mark lieber.«
    »Verdammt. Was willst du denn?«
    »Ich will, dass er nie verheiratet war und dass es keine Kinder gibt.«
    Becky überflog die Liste. »Tja, diese Möglichkeit gibt es leider nicht.«
    »So ein Mist«, sagte Jojo und seufzte.
    »Wie schlimm hat es dich denn erwischt?«, fragte Becky. »Wie stark sind deine Gefühle für ihn? Auf einer Skala von eins bis Dominic.«
    »Wer ist Dominic?«, fragte Andy.
    »Das war vor deiner Zeit«, erklärte Becky. »Die große Liebe.«
    »Als ich vor zehn Jahren nach England kam, da habe ich nicht begriffen, dass manche der Männer, die ich kennen lernte, Ärsche waren«, sagte Jojo. »Ich dachte einfach, sie sind Engländer. Und als mir klar wurde, dass sie Ärsche waren, waren sie immerhin englische Ärsche, deswegen schien es nicht so schlimm. Es hat eine Weile gedauert, bis ich meine Auswahlkriterien entwickelt hatte.«
    »Du kannst dir nicht vorstellen, mit was für Idioten sie ausgegangen ist …«
    »Dann lernte ich Dominic kennen.«
    »Und der war kein Idiot. Er war ein Meter neunzig groß, ein klasse Typ, Journalist. Er hatte sie verdient. Beinahe hätte sie ihn geheiratet, sie waren verlobt, hatten einen Ring, alles. Aber dann hat er kalte Füße bekommen. Oder, eigentlich nicht, aber er dachte, er hätte vielleicht kalte Füße …«
    »Er kam zu dem Schluss, dass er ›sich nicht sicher‹ war«, sagte Jojo. »Das war eine Woche, bevor wir zusammenziehen wollten. Ich durfte den Ring behalten,

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