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Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Titel: Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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eine kurze Pause, wie um Frank die Möglichkeit zu geben, etwas zu sagen. Frank sagte nichts.
    »Ist das Ihr Bett, oder ist das nicht Ihr Bett? Ist das Ihr Name da auf dem Schild, oder ist das nicht Ihr Name.«
    »Ja.«
    »Jawohl, Herr Fahnenjunker.«
    »Jawohl, Herr Fahnenjunker.«
    »Na also. Da sind Falten drin, machen Sie das glatt, aber ganz schnell, gleich ist Antreten.«
    Frank trat ans Bett und beugte sich runter. Da waren keine Falten zu sehen. Er zupfte trotzdem ein wenig an der Wolldecke herum, wodurch überhaupt erst Falten entstanden. Er versuchte, sie wieder wegzumachen, aber das war schwierig, denn er mußte sich, um nicht vornüberzufallen, am Bettpfosten festhalten, außerdem wackelte der ganze Bettenturm, weil Schmidt ganz oben mit ähnlichen Problemen kämpfte.
    »Hat er was gibt’s denn gesagt?« hörte er hinter sich Fahnenjunker Tietz fragen.
    »Hat er gesagt«, sagte Fahnenjunker Heitmann.
    »Mann, Lehmann, mit Ihnen werden wir noch Freude haben«, sagte Fahnenjunker Tietz.
    Daß die beiden hinter ihm standen, während er da unten herumfummelte, machte Frank aggressiv. Außerdem wurde es mit den Falten durch sein Gezupfe und Gezerre immer schlimmer. Besser wäre es gewesen, er hätte sich hingekniet, dann hätte er beide Hände frei gehabt, aber das wollte er auf keinen Fall, nicht mit den beiden Fahnenjunkern im Rücken.
    »Das kann man ja nicht mit ansehen«, höhnte Tietz. »Nun machen Sie mal hin, gleich ist Antreten.«
    Frank verlor den Halt, ließ den Pfosten los und fiel aufs Bett. Vor lauter Ärger und Nervosität mußte er lachen.
    »Was lacht der?«
    »Ich glaub, mein Schwein pfeift. Lehmann, wenn Sie so weitermachen, üben wir das am Wochenende.«
    »Sie sollen mit dem Lachen aufhören!«
    Frank lachte immer weiter. Es ist kein fröhliches Lachen, es ist eher hysterisch, dachte er, und es ist nicht das Klügste, was man tun kann, aber es füttert sich selbst, dachte er, erst lacht man, weil alles so absurd ist, und dann muß man weiterlachen, weil die Lacherei auch absurd ist, so geht das nicht, dachte er, das ist nicht klug, sowas nehmen die persönlich. Er versuchte hochzukommen. Hinter ihm plumpste Schmidt auf den Boden. Aus der Ferne waren Rufe zu hören.
    »Aufhören, das ist der Befehl zum Antreten«, brüllte Fahnenjunker Tietz.
    Frank lachte und lachte. Mühsam kam er hoch. Erst als er aufrecht vor Fahnenjunker Tietz und Fahnenjunker Heitmann stand und in ihre Gesichter blickte, konnte er mit dem Lachen aufhören. Das ist auch höchste Zeit, dachte er. Schmidt stand mit dabei und starrte ihn entgeistert an.
    »Raus, raus!« schrie Fahnenjunker Heitmann. »Alle beide!« Vom Flur her war zu hören, wie die anderen Rekruten losrannten, nach unten, zum Antreten vor dem Kompaniegebäude.
    »Wir sprechen uns noch«, schrie Fahnenjunker Tietz. »Da kommt noch was nach, Lehmann. Und hören Sie auf zu grinsen, Schmidt. Raus, sofort raus.«
    Frank glaubte, aus der Stimme von Fahnenjunker Tietz so etwas wie Panik herauszuhören, und das gefiel ihm.
    »Raus, aber schnell!«, schrie Fahnenjunker Tietz.
    Er scheißt sich ein, dachte Frank. Das ist wichtig, darüber muß man mal nachdenken, dachte er, aber er wußte, daß dafür jetzt keine Zeit war. Er mußte raus, aber schnell!
    Frank gehörte zum 3. Zug der 4. Kompanie des Pionierbataillons 8. Der 3. Zug war ganz oben im zweiten Stock des Kompaniegebäudes untergebracht. Das ist das Problem, dachte er, während er neben Pionier Schmidt die Treppen hinuntersprang, das bringt es mit sich, daß die Soldaten des 3. Zuges immer die letzten sind, die unten beim Antreten ankommen, da können wir rennen wie die Teufel, dachte er, während er glaubte, den Atem von Fahnenjunker Tietz und Fahnenjunker Heitmann im Nacken zu spüren, denn die beiden rannten direkt hinter ihm und brüllten unaufhörlich »Schneller, schneller, schneller«, und »Ich mach euch Beine« usw., die Hetzerei nützt nichts, dachte Frank, es ist sowieso immer einer vom 3. Zug, der als letzter unten ankommt, dachte er, die Rekruten der anderen Züge werden ja genauso angetrieben, und sie haben einen Vorsprung, wer vom 3. Zug der letzte ist, und das sind wir beide, der ist immer auch der letzte der ganzen Kompanie, dachte er, und dann fällt man schon morgens extrem unangenehm auf, sie rufen einen ja immer mit Namen, dachte er, deshalb steht da auch immer Feldwebel Meyer, wurde ihm plötzlich, während er neben Schmidt immer weiter die Treppen herunterstürmte, klar, Feldwebel

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