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Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Titel: Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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halt. Einen Kaffee, einen Espresso und noch einen Kaffee«, sagte er zu dem Eismann, der jetzt unvermittelt mit fragendem Blick vor ihnen auftauchte. »Also zwei Kaffee dann und einen Espresso.«
    »Filterkaffee?« fragte der Mann.
    »Natürlich«, sagte Frank und fragte sich, ob jetzt alle verrückt geworden waren, »was denn sonst?«
    Der Eismann zuckte die Schultern und machte sich ans Werk.
    »Ich gehe heute abend vielleicht noch aus«, sagte Birgit. »Mal sehen, irgendwohin, vielleicht ins Why Not.«
    »Ins Why Not?«
    »Ja, warum nicht?«
    Frank lachte. »Gute Frage«, sagte er. »Wann denn?«
    »Weiß nicht, später vielleicht.«
    »Aha … «
    Der Eismann stellte den Kaffee und den Espresso vor sie hin und prüfte gründlich den Bon, den Frank ihm gab. Dann nickte er gnädig, und sie konnten mit dem Zeug zurück zum Tisch gehen.
    »Was machst du heute abend?« fragte Martin Klapp mit erhobenem Löffel, als sie dort ankamen.
    »Was? Ich?« fragte Frank.
    »Ja klar. Weißt du schon, was du machst?«
    »Mal sehen«, sagte Frank, »nee, weiß nicht …« Er merkte, daß Birgit ihn beobachtete. »Vielleicht noch weggehen, später«, sagte er vage. Das Why Not erwähnte er lieber nicht.
    »Ja, Wolli meinte, er hätte einen Vorschlag«, sagte Martin Klapp.
    »Wolli? Was denn für ein Vorschlag?«
    »Keine Ahnung, hat er irgendwie so ein bißchen ein Geheimnis draus gemacht. Hat nur gesagt, es wäre was mit Heimat und so.«
    »Mit Heimat? Mit was für einer Heimat?«
    »Irgendwie so folkloristisch, hat er gesagt.«
    »Was soll das denn sein?« sagte Sonja.
    »Keine Ahnung«, sagte Martin Klapp.
    »Wolli hat gesagt, er will abwaschen«, wechselte Frank das Thema.
    »Abwaschen? Wolli? Das wäre gut. Obwohl, eigentlich ist Achim dran.«
    »Achim? Wieso Achim? Ich dachte, Ralf Müller wäre dran.«
    »Nein, da hat sich eine neue Situation ergeben«, sagte Martin Klapp. »Jetzt ist Achim dran.«
    »Wieso? Ralf Müller kann doch noch gar nicht abgewaschen haben, das sieht doch noch alles so aus wie vor einer Woche, nur schlimmer!«
    »Egal, jedenfalls ist jetzt Achim dran.«
    »Aha … Und was ist das mit dem Aquarium?« sagte Frank. »Das wüßte ich dann auch noch mal gerne, was das soll.«
    »Das von Ralf?« sagte Martin Klapp.
    »Ja. Was ist da passiert?«
    »Rätselhaftes Fischsterben«, sagte Martin Klapp und lächelte boshaft. »Sehr rätselhaftes Fischsterben. Zäher Bursche, dieser Ralf. Weißt du, was er gesagt hat, als er das rätselhafte Fischsterben entdeckt hat?«
    »Nein.« »Hat gesagt, daß er die Fische noch nie leiden konnte.«
    »Versteh ich nicht«, sagte Frank. »Wieso hat er die dann?«
    »Gehabt«, sagte Martin Klapp zufrieden und hob dazu den Löffel. »Gehabt! Aber das ist jetzt alles nicht mehr so wichtig. Was jetzt wirklich nervt, ist Achim.«
    »Wieso das denn? Ich dachte, Ralf Müller nervt?«
    »Ach …« Martin Klapp wischte das mit einer Handbewegung weg. »Natürlich nervt Ralf Müller, aber da gewöhnt man sich dran. Aber Achim nervt wirklich. Weißt du, was der gesagt hat?«
    »Nein.«
    »Wir wären Salonrevoluzzer oder sowas. Opportunisten, Rechtsabweichler, der ganze Scheiß.«
    »Na und?«
    »Dir ist das natürlich egal. Aber ich brauch mir sowas nicht anzuhören. Was glaubt der eigentlich, wer er ist, bloß weil er in der Bezirksleitung ist? Seitdem ist der auch nie da. Und abgewaschen hat er auch nicht.«
    »Ich dachte wirklich, Ralf wäre dran.«
    »Nein, Achim ist dran. Und daß wir versumpfen würden, hat er gesagt. Und daß Wolli als Punk zum Lumpenproletariat gehört, hat er auch gesagt. Der wollte Wolli erst nicht bei uns wohnen lassen, einen Ex-Genossen, das mußt du dir mal vorstellen, und der will ihn auf der Straße wohnen lassen.«
    »Hm«, sagte Frank noch einmal. »Wieviel kriegst du eigentlich von Wolli?«
    »Ich?« sagte Martin Klapp entrüstet. »Wieso kriegen? Als ob das deshalb wäre. Du darfst nicht vergessen, daß das immer hin mein Zimmer ist, eigentlich!«
    »Schon gut …«
    Es entstand eine kurze Pause.
    »Was kriegst du für den Kaffee?« fragte Sonja in die Stille hinein.
    »Nichts, das ist okay«, sagte Frank.
    »Sag mal«, sagte Sonja, »kommst du dir jetzt eigentlich extra männlich vor, weil du da zum Bund gegangen bist?«
    Frank schaute sie an und suchte in ihrem Gesicht nach Anhaltspunkten, wie das nun wieder zu verstehen war. Er konnte keinen Hinweis entdecken, keine Ironie, keine Häme, sie schaute ihn nur neugierig an.
    »Nein, eigentlich nicht«,

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