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Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Titel: Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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hinein.
    »Wie?« fragte Wolli.
    »Wieso sagst du, stimmt ja, Wolli?«
    »Naja, ich hatte ganz vergessen, daß du hier ja auch noch wohnst.«
    »Aha. Wieso auch?«
    »Ach so, nein, das ist nur, weil ich doch jetzt auch hier wohne«, sagte Wolli.
    »Soso«, sagte Frank und stellte den Wäschebeutel mit seinem schmutzigen Grünzeug im Flur ab, gleich neben den Steinen vom Türdurchbruch.
    »Wieso«, sagte Wolli, »hat dir das keiner gesagt?«
    »Nein, Wolli. Wäre auch nicht gegangen, ich war ja die Woche über in der Kaserne«, sagte Frank, »da habe ich keinen von den anderen getroffen.«
    Er fühlte sich müde, sehr müde, die beiden Happy-Hour-Abende am Mittwoch und am Donnerstag hatten ihn ziemlich zerrüttet, und er hatte vor zwei Stunden beim Kompaniesport noch 5000 Meter laufen müssen, da hätte er sich jetzt gerne ein bißchen hingelegt, aber er hatte das Gefühl, erst noch ein bißchen mit Wolli reden zu müssen, das ist sonst unhöflich, dachte er und ging in die Küche, um sich eine Tasse Tee zu machen. Dort sah es immer noch so aus wie am letzten Wochenende, außer daß das schmutzige Geschirr jetzt etwas angeschimmelt war und einen strengen Geruch verströmte. Wolli folgte ihm dicht auf den Fersen.
    »Ich wollte schon abwaschen«, sagte er.
    »Laß dich nicht aufhalten, Wolli«, sagte Frank. Er kannte Wolli ganz gut, sie hatten vor einigen Jahren bei einem Zeltlager der linken Pfadfinder mal im selben Zelt gewohnt, Wolli war damals noch Lehrling bei Klöckner und im KAJB gewesen, jetzt war er wohl Punk, jedenfalls hatte er die Haare rot gefärbt und trug dieselben Stiefel, wie Frank sie bei der Bundeswehr tragen mußte.
    »In welchem Zimmer wohnst du denn?« fragte Frank.
    »In deinem«, sagte Wolli, »in dem Hochbett da, ich dachte, die hätten das mit dir geklärt, ich dachte, du wüßtest das schon. Das ist mir jetzt schon ein bißchen unangenehm, ehrlich.«
    »Welches Hochbett?« Frank ließ die Idee mit dem Tee fallen und ging mit Wolli in sein Zimmer. Dort wartete eine weitere Überraschung auf ihn: Auf dem Fußboden stand das Aquarium von Ralf Müller, allerdings ohne die Geräte, die Luft hineinpumpten oder was immer es war, was diese Geräte machten. Statt dessen war das Wasser milchig-grün und schaumig. Es waren keine Fische zu erkennen. Es war überhaupt nichts mehr in diesem Wasser zu erkennen.
    »Was ist das denn?« fragte Frank entgeistert.
    »Da oben schlafe ich«, sagte Wolli und zeigte auf die Aussparung, die in etwa zweieinhalb Metern Höhe in der Wand war. »Da kann ich drin schlafen, hat Ralf gesagt. Er hat
    gesagt, das wäre in Ordnung, du hättest sicher nichts dag e g en .«
    »Hat er das gesagt, ja? Ralf Müller, ja? Und was haben die anderen gesagt?«
    »Naja«, sagte Wolli, »das ist so eine Art Notfall, das ist, weil meine Freundin, ich mußte da ausziehen, und du bist ja meistens nicht da, hat Ralf gesagt.«
    »Und was soll das da?« wechselte Frank das Thema und zeigte auf das Aquarium. »Was soll denn der Scheiß?«
    »Keine Ahnung, das war schon hier drin, ich bin ja erst seit gestern hier.«
    »Wieso steht denn dieses Scheißaquarium hier drin? Spinnt Ralf, oder was?«
    »Keine Ahnung, ich bin erst seit gestern hier«, sagte Wolli.
    Frank schwieg. Irgend etwas lief hier, das er nicht verstand, und es lief gegen ihn. Er hockte sich vor dem Aquarium nieder. Es roch nicht faulig, es roch nach Toilettenreiniger. Es hatte den Anschein, als ob Martin Klapp seine Offensive gegen Ralf Müller eröffnet hatte.
    »Aber das muß doch weg«, sagte er zu Wolli, »das kann doch hier nicht drinbleiben, wir wohnen doch hier, was soll denn der Scheiß?«
    »Ja logo«, sagte Wolli, »aber ich konnte das nicht alleine auskippen, und Ralf meinte, er hätte keine Zeit, und Martin meinte, das sei Ralfs Problem.«
    »Sieht so aus, als sei das vor allem unser Problem«, sagte Frank.
    »Das ist auch total unhygienisch«, sagte Wolli. »Wenn man sowas rumstehen hat, kann man die Krätze davon kriegen oder sowas. Ich kenn einen, der ist von sowas mal krank geworden.« »Unhygienisch würde ich nicht sagen«, sagte Frank und schnupperte noch einmal dran. »Vom Geruch her ist es eigentlich ziemlich hygienisch. Wo ist denn Martin hin?«
    »Der wollte ein Eis essen gehen«, sagte Wolli.
    »Soso«, sagte Frank. »Das tut ihm sicher gut, so ein schönes Eis.«
    »Wie man’s nimmt«, sagte Wolli, »da können auch Salmo-nellen drin sein, da geht man schnell mal drauf, wenn man nicht aufpaßt.«
    »Was

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