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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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und es war unübersehbar, dass er genauso überrascht war wie Williams und wir anderen alle. »Gütiger Himmel! Woher kommen Sie denn so unvermittelt?«
    »Mein lieber Freund!«, erwiderte Roche und schüttelte seinemFreund die Hand. »Das ist eine schlimme Geschichte, eine ganz schlimme Geschichte. Und nun wird sie noch schlimmer.«
    Mrs. Williams, die abwartend dagestanden hatte, fragte zögernd: »Soll ich Sie ankündigen, Sir?«
    »Nein, nein, warten Sie einen Moment …« Roche hob die Hand in einer Geste, die ihr bedeutete, noch nichts dergleichen zu unternehmen. »Können wir uns zuerst auf ein Wort unterhalten, Marius?«
    »Ja, ja, selbstverständlich. Kommen Sie, hier herein.« Lefebre deutete auf die Tür des Klubzimmers hinter sich.
    »Lassen Sie uns zehn Minuten, Williams, wenn Sie so freundlich wären, dann sagen Sie meinen Schwestern, dass ich hier bin«, ordnete Roche an.
    Die beiden Herren zogen sich in das Zimmer zurück, und die Haushälterin blieb in der Halle stehen und blickte höchst unglücklich drein.
    Lucy und ich hingen immer noch über dem Geländer wie zwei ungezogene Kinder, die sich aus der Kinderstube geschlichen haben, um Besucher zu belauschen. Ich richtete mich auf und zog sie ebenfalls vom Geländer weg. Sie wollte Einwände erheben, doch ich flüsterte ihr zu: »Es wäre höchst peinlich, wenn man uns dabei ertappt, dass wir lauschen!«
    Wir verhielten uns still und warteten, bis sich die Haushälterin in die Küche zurückzog, wohl um die Köchin zu zusätzlichen Anstrengungen zu bewegen.
    »Was haben mein Onkel und der Doktor zu bereden? Oh, ich wünschte, ich wüsste es. Von hier oben können wir nichts hören!«, jammerte Lucy. »Soll ich nach unten gehen? Vielleicht kann ich sie durch die Tür hören? Männerstimmen tragen recht weit.« Sie blickte mich aufgeregt an.
    Ich kannte die Umstände, die dazu geführt hatten, dass Lucy so sehr zum Lauschen neigte, doch ich konnte nicht zulassen, dass sie dieses Risiko einging, so neugierig ich selbst auch war.
    »Wir werden es herausfinden, Lucy, keine Sorge. Sie dürfen auf keinen Fall nach unten gehen! Was, wenn einer der beiden aus dem Zimmer kommt und Sie draußen vor der Tür beim Lauschen überrascht?«
    Lucy sah aus, als bedauerte sie, ihr Geschick als Spionin nicht demonstrieren zu können, doch sie fügte sich. Wir zogen uns von der Treppe zurück und gingen in mein Zimmer. Lucy marschierte aufgeregt auf und ab und rang nervös die Hände. Ich flehte sie an, sich zu beruhigen, doch sie platzte heraus:
    »Wie kann ich mich beruhigen? Was will er hier? Warum müssen er und dieser schreckliche Dr. Lefebre heimlich miteinander reden? Es geht um mich, ich weiß es! Onkel Charles ist hergekommen, um Dr. Lefebres Meinung über meinen Geisteszustand einzuholen!«
    Sie sprang vor und packte meine Hand. »Oh, Lizzie! Was wird der Doktor ihm erzählen?«
    »Wir wissen nicht, ob das der Grund ist, aus dem Charles Roche hergekommen ist, Lucy«, sagte ich besänftigend. »Es ist viel wahrscheinlicher, dass er sich über die Fortschritte informieren will, die Inspector Ross und der Sergeant bei der Aufklärung des Mordes an Brennan gemacht haben. Es ist völlig normal, dass er zunächst mit Lefebre sprechen möchte – er macht sich offensichtlich Sorgen um Ihre Tanten und darüber, wie sehr sie das alles aufregen muss.«
    »Der Doktor wird ihm sicherlich erzählen, dass ich mit Steinen nach ihm geworfen habe, nicht wahr?«, sagte Lucy düster, indem sie meine Worte völlig ignorierte. »Aber ich habe den Rattenfänger nicht erstochen! Warum sollte ich Leute erstechen?«
    Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und fragte, so kühl ich konnte: »So etwas haben Sie also noch nie getan, Lucy? Ich meine nicht, ein Messer nehmen und jemand in mörderischer Absicht angreifen. Aber haben Sie noch nie eine Waffe benutzt, um einen anderen Menschen damit anzugreifen?«
    Lucys Kopf ruckte hoch, und sie starrte mich aus ihren blauen Augen an. »Oh, also haben sie Ihnen diese Geschichte erzählt, ja? Aus meiner Schulzeit? Ich bin überrascht, dass meine Tanten diese kleine Episode aus meiner Vergangenheit überhaupt erwähnt haben. Die Geschichte war ihnen so unendlich peinlich damals, und sie haben sich so sehr um den guten Namen der Familie Roche gesorgt!«
    »Nein, Ihre Tanten haben es nicht erzählt«, antwortete ich. »WennSie es wissen wollen, und Sie haben meiner Meinung nach ein Recht darauf – es war Higgins, die

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