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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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wandte ich mich an Greenaway und Callow. »Was meinen Sie?«
    Der Gärtner und der Stallbursche wechselten Blicke. Callow räusperte sich und meinte, die Terrier hätten kräftige Kiefer. »Kleine Biester, aber wenn sie etwas zu packen kriegen, lassen sie es nicht mehr los, Sir.«
    Greenaway murmelte Zustimmung.
    Zwischen seinen Beinen meldete sich der Stalljunge und meinte, es wäre ziemlich schwierig für einen kleinen Hund, so etwas anzurichten.
    Greenaway bewegte seinen Fuß und brachte es fertig, seinem Gehilfen einen Tritt zu versetzen. »Du hältst den Mund, Joe Prentice, es sei denn, du wirst gefragt. Du weißt überhaupt nichts.«
    »Als Sie zu den beiden um den Kadaver der Katze kämpfenden Hunden hinzukamen«, fragte ich Greenaway, »hat einer von ihnen den Kopf der Katze im Maul gehalten?«
    »Ich erinnere mich nicht so genau«, antwortete Greenaway. »Es könnte sein. Aber sie kämpften um den Kadaver und zerrten ihn hierhin und dorthin.«
    »Und die Katze war eindeutig tot?«
    »Oh ja, Sir, sie war mausetot. Sie war völlig schlaff und gab keinen Laut mehr von sich. Ich hätte sie sicher nicht mehr retten können.«
    »Nun denn, das ist alles«, schloss ich. »Ich danke Ihnen nochmals, Callow.«
    »Was soll ich jetzt mit den Knochen machen, Sir?«, fragte der Gärtner.
    »Begraben Sie sie wieder«, beschied ich ihm. »Und kein Wort, zu niemandem, haben Sie verstanden?«
    Der Gärtner und der Stallbursche wechselten erneut Blicke, und Greenaway zuckte die Schultern.
    »Sehr wohl, Sir, ganz wie Sie meinen«, sagte Callow.
    Ich bückte mich und rief nach dem Stalljungen in der dunklen Ecke des Schuppens. »Hast du das auch verstanden, Joe Prentice?«
    »Jawohl, Sir! Ich werde zu niemandem ein Sterbenswörtchen sagen«, antwortete eine Stimme auf Kniehöhe.
    »Er wird mit niemandem reden«, grollte Greenaway noch einmal zur Bekräftigung. »Oder er bekommt Ärger mit mir. Hast du das gehört, Joe?«
    »Ich habe Sie gehört, Mr. Greenaway!«
    Morris und ich verließen den Schuppen. Als wir außer Hörweite waren, wandte ich mich an ihn. »Was halten Sie davon?«
    »Jemand hat der Katze mit einem stumpfen Gegenstand einen Schlag auf den Kopf versetzt«, antwortete Morris ohne Zögern. »Das ist meine Meinung. Ein Spatenblatt oder ein Ziegelstein beispielsweise oder irgendein anderer großer Stein. Er hat das Tier erschlagen und weiter darauf eingeschlagen in einer Art Wutanfall oder Tobsucht. Die Hunde haben den Kadaver gefunden und sich damit vergnügt. Ich schätze allerdings, dass die Katze zu diesem Zeitpunkt längst tot war.«
    »Jemand mit einem zügellosen Temperament«, bemerkte ich.
    Morris stellte die Frage, die mir durch den Kopf gegangen war. »Könnte es die junge Lady gewesen sein, Mrs. Craven, Sir? Könnte sie ihr eigenes Schoßtier erschlagen haben?«
    »Sie könnte es getan haben«, antwortete ich. »Doch warum sollte sie? Warum sollte irgendjemand es getan haben? Warum, um einen Schritt weiterzugehen, sollte irgendein rational denkender Mensch hingehen und einen umherziehenden Rattenfänger erstechen, der für niemanden auch nur von geringster Bedeutung war – und das mit einem Messer aus diesem Haus?«
    »Wie wäre es denn mit einem irrationalen Menschen, Sir?«, schlug Morris mit einem Seitenblick zu mir vor.
    »Lucy Craven, meinen Sie?«
    »Nun, sie scheint doch wohl nicht ganz richtig im Kopf zu sein, Sir.Ich meine, die Art und Weise, wie sie darauf beharrt, dass ihr Baby nicht tot ist, obwohl Dr. Barton den Tod bestätigt und den Totenschein ausgestellt hat. Ich sage ja nicht, dass er der beste Arzt auf Gottes Erde ist, aber er ist sicherlich imstande, ein totes von einem lebendigen Baby zu unterscheiden. Auch wenn es mir leidtut, dass er das Neugeborene nicht eingehender untersucht hat.«
    Eine lange verlegene Pause entstand – keiner von uns wollte die schwere Anschuldigung in Worte fassen, die unausgesprochen in unseren Köpfen hing. Nach einer ganzen Weile erhob Morris erneut das Wort.
    »Sir, ich erinnere mich an eine Begebenheit, als ich ein junger Constable war. Ich trug die Uniform damals noch kein ganzes Jahr, ein schickes blaues Ding mit einem vernünftigen Zylinder, wie wir sie damals noch trugen, keine albernen Helme wie heutzutage. Wie dem auch sei, ich war auf Streife in meinem Revier, als eine Frau aus einem Haus gerannt kam und erklärte, ein junges Mädchen, das ebenfalls dort lebte, hätte sein Baby ermordet. Ich ging in das Haus, um die Angelegenheit zu

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