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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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hin.
    »Mary Harris wandte sich an das nächstgelegene Polizeirevier, nämlich dieses hier in King’s Cross«, fuhr ich fort. »Sie gab ihre Geschichte zu Protokoll. Man glaubte ihr. Ein Constable wurde zu Ihnen geschickt, und als Sie bestritten, die junge Frau jemals gesehen zu haben, wurde er misstrauisch wegen Ihres Verhaltens. Die Angelegenheit wurde als möglicher Mordfall an Scotland Yard weitergeleitet.«
    »Mordfall?«, kreischte Watkins, indem er vom Stuhl aufsprang und panisch mit den Armen fuchtelte. »Ich habe das Balg nicht umgebracht!«
    Sergeant Morris erhob sich majestätisch und legte dem unglückseligen Watkins eine Hand auf die Schulter. »Setzen Sie sich bitte wieder, Sir. Warum setzen Sie sich nicht wieder?«, forderte er ihn auf.
    Watkins blickte den Sergeant an und kam zu dem Schluss, dass es besser war, sich der Aufforderung zu fügen. »Ich habe ihn nicht umgebracht«, sagte er mürrisch.
    »Sie streiten also nicht mehr ab, dass er in Ihrer Obhut war?«
    »Nun ja, ich gebe zu, er war in unserer Obhut. Doch die junge Frau, die Mutter … sie verschwand aus London, und wir rechneten nicht damit, sie wiederzusehen. Es ist nicht das erste Mal, dass uns so etwas passiert, wissen Sie? Die Leute nutzen unsere Gutmütigkeit aus«, greinte er. Er wischte sich eine Träne aus dem Auge, die vielleicht geschauspielert, vielleicht aber auch echt war angesichts der Tatsache, dass er plötzlich das Schwert des Henkers über sich schweben sah.
    »Sie brachten das Kind nicht ins Armenhaus, ist das richtig?«
    »Nein«, gestand er. »Ich hätte es getan, aber sie waren schwierig, haben sich angestellt die letzten Male, als ich dort war. Ich hielt es für besser, eine Weile nicht mehr hinzugehen.«
    »Und was haben Sie mit dem Kleinkind gemacht?«
    Watkins atmete tief durch. »Ich habe es mit zur King’s Cross Station genommen und auf einem Bahnsteig zurückgelassen. Es war glückselig, weil es die Lokomotiven ansehen konnte. Ich ließ seine Hand los und tauchte in der Menge unter.«
    Morris stieß ein halb unterdrücktes Knurren aus.
    Watkins sah sich nervös zu dem Sergeant um. »Ich wusste, dass man das Kind finden würde. Das ist die Wahrheit, bei Gott! Ich hab dem kleinen Kerl nichts angetan, ich schwöre es! Sie müssen mir glauben!«
    »Nichts angetan? Was ist mit der Angst und dem Entsetzen des Kindes? In wessen Hände hätte es fallen können? Welchen furchtbaren Unfall hätte es erleiden können, als es unbeaufsichtigt zwischen den Lokomotiven umherwanderte?«, brüllte ich ihn an.
    »Es handelt sich hauptsächlich um sehr respektable Personen, die von King’s Cross aus abfahren«, wandte Watkins schwach ein. »Und das Personal des Bahnhofs ist sehr wachsam.«
    »Glücklicherweise ist es das, ja. Sie fanden das Kind und alarmierten die Polizei. Es war kaum dazu imstande, den eigenen Namen zu plappern, deswegen dachten Sie wohl, man würde Sie nicht aufspüren.
    Es wurde vorübergehend in die Obhut einer Frau gegeben, die im Auftrag der Gemeinde Kinder bei sich aufzieht. Doch nachdem Miss Harris bei der Polizei Anzeige erstattet hatte, wurde in der Abendzeitung eine Notiz abgedruckt, in der wir die Bürger um Mithilfe bei der Aufklärung des Falles baten. Der Ehemann der fraglichen Pflegemutter las den Artikel. Er und seine Frau vermuteten, ebendieses Kind in ihrer Obhut zu haben, und setzten sich mit uns in Verbindung. Miss Harris wurde zu dem Kind gebracht und erkannte es als ihren Sohn wieder.«
    Watkins war nur noch ein Häufchen Elend in seinem sportlich schicken Gewand. »Es gibt einfach keine Gerechtigkeit!«, murmelte er.
    »Ganz im Gegenteil, Mr. Watkins, es gibt eine. Betrachten Sie sich als Glückspilz, weil der kleine Peter Harris nicht auf Nimmerwiedersehen in der King’s Cross Station verschwunden ist, sonst würden Sie sich jetzt mit größter Wahrscheinlichkeit mit einer Anklage wegen Mordes konfrontiert sehen, Sir! Wie die Dinge stehen, ist der kleine Peter wieder mit seiner Mutter vereint. Sie hat ein neues und zuverlässigeres Pflegeheim für das Kind gefunden. Ihr gegenwärtiger Arbeitgeber, dem sie die ganze traurige Geschichte gezwungenermaßen gestehen musste, weil sie sich freinehmen wollte, um nach ihrem Kind zu suchen, war ein mitfühlender Mensch und hat ihr geholfen.«
    »Dann heißt es ja wohl Ende gut, alles gut, oder?«, deklarierte Watkins, dessen Stimmung sich beträchtlich aufgehellt hatte.
    »Das kommt darauf an, was Sie unter ›gut‹ verstehen, Sir … und

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