Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
Vom Netzwerk:
sie von dort aus gegangen?«
    »Sie ging in Richtung des Dorfes. Das Dorf liegt etwas über einen Kilometer von Shore House entfernt. Die Kirche liegt dazwischen, nicht mehr als einen halben Kilometer vom Haus. Sie ist sehr alt, viel älter als die Häuser im Dorf, schätze ich. Deswegen liegt sie auch nicht mitten im Dorf, sondern am Rand. Es muss früher ein anderes Dorf gegeben haben, um die Kirche herum, das möglicherweise in der Zeit des Schwarzen Todes verlassen wurde. Die Lage des neuen Dorfes resultiert aus dem Unwillen der Bevölkerung, an der Stelle zu siedeln, wodie gefürchtete Seuche gewütet hatte. Die Landbevölkerung ist abergläubisch, wissen Sie? Nun ja, die Straße beschreibt eine Biegung, und so verschwand die Zigeunerin bald außer Sicht. Ich rauchte eine zweite Zigarette. Dann kamen Mrs. Craven und Miss Martin in Sicht. Wenn ich recht informiert bin, wollten sie die Kirche besuchen, doch sie war verschlossen. Bei meinem Anblick rannte Mrs. Craven davon, wie ich bereits erwähnte. Miss Martin und ich wechselten ein paar Worte, dann ging sie, um nach Mrs. Craven zu suchen.
    An diesem Punkt kam der Stalljunge und informierte mich, dass Greenaway mit dem Satteln fertig und bereit war aufzubrechen. Ich ging zum Stall, und wir ritten für vielleicht eine Stunde über die Heide. Als wir zurückkehrten, informierte uns der Stalljunge über das, was passiert war. »Das heißt«, verbesserte sich Lefebre pedantisch, »er erzählte, dass der Rattenfänger tot im Garten lag und alle in heller Aufregung wären. Sie hatten den Hund des Rattenfängers mit einem Netz gefangen und in den Stall geschafft. Es war, berichtete der Stalljunge, die einzige Möglichkeit gewesen, ihn vom Leichnam seines Herrn wegzuholen. Greenaways Meinung nach sollten sie einen Eimer kaltes Wasser über dem Tier auskippen, damit es wieder zur Besinnung kam, und es anschließend in eine der leeren Stallboxen sperren. Ich ließ sie mit ihrer Diskussion allein. Ich ging ins Haus, suchte Miss Martin auf und fragte sie, was geschehen war. Ich wollte einen vernünftigen, zusammenhängenden Bericht, bevor ich zu den Schwestern ging, und ich wusste, dass ich ihn von Miss Martin erhalten würde.«
    Es überraschte mich nicht, dass er bereits Lizzies phantastisches Erinnerungsvermögen kennen gelernt hatte, doch ich hoffte, dass seine Bewunderung für sie nicht weiterging.
    Morris wäre imstande, den größten Teil der Geschichte des Doktors anhand der Aussagen von diesem Greenaway und seinem Stallburschen zu überprüfen. Davon abgesehen konnte er in der Küche wegen des Besuchs der Zigeunerin nachfragen. Die Zigeunerin weckte meine Neugier. Wenn sie weiter in Richtung Dorf gegangen war, hatten Lizzie und Mrs. Craven sie vielleicht bei ihrer Rückkehr von der Kirche gesehen.
    Schweigen breitete sich aus, während ich über das Gehörte nachdachte und auch die Frage nach dem Messer in Betrachtung zog. Falls die Mordwaffe vom Tisch in der Eingangshalle kam, wie Lizzie gegenüber Lefebre erwähnt hatte, dann deutete dies auf ein Mitglied des Haushalts hin. Doch vielleicht hatte auch Brennan selbst den Brieföffner aus irgendeinem Grund in den Garten mitgenommen – möglicherweise hatte er geglaubt, dass es ein wertvolles Stück war von der Sorte, die sich mit Profit weiterverkaufen ließ. Oder er hatte geplant, den Dolch für sich zu behalten. Greenaway mochte Lizzie und Lefebre berichtet haben, dass Brennan kein Langfinger war. Wenn jemand geglaubt hätte, dass Brennan stahl, hätte er in bessergestellten Häusern sicherlich keine Arbeit mehr gefunden. Doch ein hübsches, kleines Messer …? Vielleicht war die Verlockung zu groß gewesen?
    »Hat Brennan schon früher Ratten im Haus oder auf dem Grundstück gefangen?«, wollte ich wissen.
    »Es war zumindest der Eindruck, den ich gewann«, antwortete Lefebre. »Die Schwestern Roche wussten jedenfalls sehr genau, wer er war. Bei unserer Begegnung in der Heide hat Brennan übrigens von sich aus Greenaway gebeten, seinen Arbeitgeberinnen zu sagen, dass er in der Gegend wäre.«
    »Nun ja, selbst die Reichen haben Ratten«, bemerkte ich sarkastisch.
    »Ganz recht«, stimmte mir Lefebre auf seine aalglatte Art zu.
    Möglicherweise war all das Gerede über Ratten bis in Percys Schlaf vorgedrungen, denn an diesem Punkt erwachte das Tier, stieß ein gewaltiges frustriertes Miauen aus und begann, an den Wänden seines Korbgefängnisses zu kratzen. Die alte Lady erwachte ebenfalls und machte sich

Weitere Kostenlose Bücher