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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Händen. »Wo ist der Leichnam jetzt, wissen Sie das?«, fragte ich.
    »Er wurde zum neuen Militärhospital in Netley gebracht, unmittelbar außerhalb von Southampton, wo er einer Post-mortem-Examination unterzogen wird. Ich habe mir die Freiheit genommen, einen Begleitbrief mitzusenden, in welchem ich darum gebeten habe, die Examination mit hoher Dringlichkeit durchzuführen, auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass meine ursprüngliche Diagnose in Frage gestellt werden wird. Sie sollte heute Morgen abgeschlossen worden sein. Das Hospital wurde, wie Sie vielleicht wissen, erst letztes Jahr errichtet, 1863, und seine Leichenhalle ist die modernste im gesamten Land. Es erschien mir als der geeignetste Ort, den Toten aufzubewahren, bis Sie vor Ort eintreffen. Die Militärbehörden waren bemerkenswert kooperativ.« Zum ersten Mal blickte Lefebre leicht verlegen drein. »Mir ist bewusst, dass Sie dieses Vorgehen möglicherweise nicht billigen.«
    »Warum? Es klingt exzellent in meinen Ohren«, antwortete ich ein wenig widerwillig. Wieso konnte die Untersuchung des Toten nicht von einem Polizeichirurgen durchgeführt werden? Ich war mir der Tatsache durchaus bewusst, dass ich spät zu diesem Fall kam, auch wenn der Mord sich erst am gestrigen Vormittag ereignet hatte. Die Dinge hatten bereits angefangen, meiner Kontrolle zu entgleiten, und ich musste auf der Hut sein, damit sie nicht völlig davonrannten. Rasch sagte ich: »Ich denke, ich werde in Southampton einen Aufenthalt einlegen, um das Hospital zu besuchen, bevor ich weiter nach Shore House fahre.«
    »Man erwartet Sie dort.«
    »Sie haben sicher keine Einwände, Doktor«, begann ich als Nächstes, »wenn ich diese Gelegenheit nutze, Sie um eine Schilderung Ihrer Aktivitäten am gestrigen Morgen zu bitten? Sie haben Brennan im Haus gesehen?«
    »Ich habe ihn kommen sehen, kurz vor zehn Uhr. Er suchte zusammen mit seinem Hund in den im Erdgeschoss liegenden Räumen nach der Ratte. Ich hatte mit Greenaway, der gleichzeitig Stallmeister und Kutschfahrer ist, vereinbart, mit mir zusammen über die Heide auszureiten. Ich ließ im Stall Bescheid geben, dass ich in Kürze so weit wäre und dass Greenaway das Pferd satteln möge, sobald er Zeit hatte. Sodann begab ich mich nach oben und machte mich fertig. Nach kurzer Zeit erhielt ich Bescheid, dass Greenaway in fünfzehn Minuten ebenfalls fertig wäre, also ging ich wieder nach unten …«
    »Haben Sie Brennan dort gesehen?«
    Lefebre schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich habe ihn mit seinem Hund reden hören. Er hat das Tier aufgemuntert weiterzusuchen. Ich konnte hören, wie das Tier laut schnüffelnd an den Fußleisten entlanglief. Brennan hegte die Vermutung, dass die Ratte ein Nest gebaut hatte, und falls es im Haus war, dann mit großer Wahrscheinlichkeit hinter den Fußleisten.
    Ich darf Ihnen verraten, dass mir nicht gefallen hat, was ich vondiesem Brennan gesehen habe. Miss Martin hat in ihrem Brief möglicherweise geschrieben, dass wir Brennan und seiner Frau auf unserem Weg nach Shore House auf der Heide begegnet sind. Greenaway erzählte uns, dass der Mann auf seine Weise als ehrlich galt und keine langen Finger machte. Allerdings war sein Verhalten entschieden verschlagen, wenn ich das so sagen darf. Meiner Meinung nach war er kein Bursche, dem man trauen durfte. Es gibt mehr als eine Weise, unehrlich zu sein, wie Sie sicher selbst wissen, Inspector. Nun denn, wie ich bereits sagte, ich beschloss, nach draußen zu gehen und eine Zigarette zu rauchen. Ich ging zum vorderen Tor.«
    »Bitte verzeihen Sie, wenn ich erneut unterbreche«, warf ich ein, »aber Sie haben keinen Abstecher in den Garten gemacht?«
    »Nein. Ich stand eine Weile beim Tor. Kein Verkehr kam vorbei außer einer Zigeunerin mit einem Korb voller Wäscheklammern. Sie fragte mich, ob sie zur Küchentür dürfte, um ihre Klammern zum Verkauf feilzubieten. Ich erwiderte, dass sie dies selbstverständlich dürfte, soweit es mich betraf.«
    »Und sie betrat das Grundstück?«, fragte ich scharf.
    »Das tat sie. Sie ging um das Haus herum nach hinten, wo sich die Küche befindet. Doch sie blieb nicht lange; keine zehn Minuten, schätze ich, dann kam sie zurück. Ich nahm an, dass sie nichts verkauft hatte. Sie erbot sich, mir aus der Hand zu lesen. Ich sagte ihr, ich hätte nicht den Wunsch, meine Zukunft zu erfahren, doch ihr gab ihr nichtsdestotrotz eine Sixpenny-Münze, und sie segnete mich zum Dank.« Lefebre verzog das Gesicht.
    »Wohin ist

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