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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Kartoffeln.
    »Danke sehr, Greenaway«, sagte ich mit so viel Würde, wie ich aufzubringen imstande war. Einige Sekunden lang wankte ich unsicher, bis ich mich daran gewöhnt hatte, wieder auf meinen eigenen Füßen zu stehen.
    Greenaway band mein Pony neben dem Pferd an, und ich sah, dass ein Mann auf uns zukam. Wie wir hatte auch er sich ein Taschentuch vor das Gesicht gebunden. Als er uns erreicht hatte, zog er es herunter, und ich sah, dass sein Gesicht auf komische Weise in zwei Hälften geteilt war: die obere schwarz vom Ruß und Qualm, die untere blass und sauber.
    »Wie geht es voran, Mr. Beresford, Sir?«, rief Greenaway über den Lärm hinweg.
    Das war also Beresford, der Nachbar der Roches, der auf dem Grund und Boden von Shore House so unwillkommen gewesen war.
    »Wir bringen es unter Kontrolle, aber wir könnten zusätzliche Hilfe brauchen!«, lautete Beresfords Antwort an Greenaways Adresse. Dann blickte er zu mir. »Sind Sie der Inspector aus London?«, erkundigte er sich. »Ich kann Ihnen leider nicht die Hand schütteln – meine ist zu schmutzig.«
    Sowohl Greenaway als auch ich beeilten uns, ihm unsere Hilfe anzubieten.
    »Sehr gut, sehr gut!«, rief Beresford. »Dort im Wagen finden Sie Reisigbesen!«
    Wir streiften unsere Jacken ab und warfen sie zusammen mit unseren Hüten in den Wagen, dann bewaffneten wir uns jeder mit einem Reisigbesen und folgten Beresford. Er rief mit heiserer Stimme Erklärungen und Instruktionen und wedelte mit den Armen, um uns die Richtung zu zeigen, in die wir uns bewegen sollten.
    »Wir haben Glück, Gentlemen. Der Wind treibt das Feuer in Richtung der Sümpfe, und wenn es dort angekommen ist, wird es von allein an Kraft verlieren und schließlich verlöschen. Doch wir müssen verhindern, dass es sich zu den Seiten hin ausbreitet. Meine Männer sind in einem Halbkreis um das Feuer herum postiert und schlagen die Flammen aus, die überzuspringen drohen. Suchen Sie sich einen Platz in diesem Halbkreis!«
    »Haben Sie eine Spur von Mrs. Brennan gesehen?«, rief ich ihm hinterher, als er wegrennen wollte.
    »Nein, niemand hat etwas gesehen!«, rief er zurück. Seine Antwort war kaum verständlich über dem Prasseln der Flammen und dem Knistern und Knacken von Holz, wenn das Feuer neue Büsche von Ginster und Erika erfasste.
    Danach hatten wir alle Hände voll zu tun – nicht an der Pumpe, weil wir leider keine zur Verfügung hatten. Doch jeder war mit Eifer bei der Arbeit. Wir arbeiteten unermüdlich. Bald brach mir der Schweiß aus allen Poren. Meine Stiefel wurden heißer und heißer vom Kontakt mit dem schwelenden Untergrund, und die Schmerzen in meinen Füßen wären unerträglich geworden, hätte ich Zeit gefunden, mich darauf zu konzentrieren. Ich wusste, dass ich bald genauso schmutzig aussah wie die Männer rechts und links von mir. Meine Arme schmerzten vom Schwingen des Reisigbesens. Von Zeit zu Zeit fing der Besen selbst Feuer, und ich musste es austreten. Doch nach und nach und mit fortschreitender Zeit trieben wir die Flammen zurück, und schließlich begannen sie schwächer zu werden und zu ersterben, ganz wie Beresford es vorhergesagt hatte. Der Boden unter meinen Füßen war weich, und eine stinkende braune Flüssigkeit quoll bei jedem Schritt durch das Moos nach oben. Wir hatten den Sumpf erreicht.
    Endlich, spät am Nachmittag, konnten wir unsere Besen – oder das, was noch von ihnen übrig war – zur Seite legen und tief durchatmen. Unsere Kehlen waren wund. Wir konnten kaum sprechen und krächzten einander an. Wir waren eine Bande gleicher Brüder in geschwärzter Kleidung und mit verschmierten Gesichtern. Für mich, der ich mein Leben als Kohlenjunge in einer Grube im heimischen Derbyshire begonnen hatte, war es eine ganz und gar außergewöhnliche Erfahrung. Ich fühlte mich zurückversetzt in jene Zeit meiner Kindheit, wenn die Schicht endete und die Grubenarbeiter, von Kopf bis Fuß schwarz vom Kohlenstaub, aus dem Bauch der Mine zurück ans Tageslicht kamen.
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar!«, sagte Beresford heiser und kam zu mir. Er hielt mir seine schwarze Hand entgegen, und ich ergriff und schüttelte sie. »Ich fürchte, ich habe Sie vorhin bei Ihrer Ankunft nicht sehr gesittet begrüßt.«
    »Sie hatten wichtigere Dinge im Kopf«, krächzte ich zwischen zwei Atemzügen zurück. »Ich hatte vor, Sie aufzusuchen und zu befragen, doch jetzt habe ich Sie bereits hier angetroffen. Allerdings ist jetzt nicht die Zeit zum Reden.«
    »Kommen

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