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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Chance wittern, sind sie weg.«
    »Das ist wohl wahr«, pflichtete ich ihm bei. Ich erwartete nicht mehr über das Thema von Greenaways Seite, weil es so schien, alshätte er Angst, etwas Falsches zu sagen. Doch zu meiner Überraschung fuhr er nach einer kurzen Pause fort.
    »Die Sache ist die, Sir – wir nennen sie zwar die Küchenkatze, aber in Wirklichkeit war es die Katze von Miss Lucy – ich sollte besser sagen Mrs. Craven. Als sie die Katze bekam, ganz zu Anfang, machte sie ein großes Aufheben deswegen und war ihr sehr zugetan. Bis Miss Roche …«
    »Sprechen Sie weiter!«, ermutigte ich ihn.
    »Ich würde mir Dinge anmaßen, Sir.« Sein Tonfall war störrisch.
    Ich fragte mich, ob ich ihn damit beeindrucken konnte, dass ich Polizeibeamter war. Wohl eher nicht. Doch er hatte noch mehr zu erzählen. Möglich, dass es sich als trivial herausstellte, doch ich wollte es trotzdem hören.
    »Lye«, begann ich. »Sie und ich haben die letzten Stunden gemeinsam mit anderen damit verbracht, ein Feuer in der Heide zu löschen. Mord ist wie so ein Feuer. Er kann sich jederzeit an jedem Ort ereignen, ganz allgemein ohne Vorwarnung. Manchmal erklären die Leute, dass sie sich keinen Grund vorstellen können. Dass alles ein großes Rätsel ist. Doch es gibt immer einen Grund. Bei dem Feuer, mit dem wir es zu tun gehabt haben, war er deutlich erkennbar: eine heiße Sonne und trockener Ginster. Was Brennans Tod angeht, so vermag ich noch keinen Grund zu erkennen, doch es gibt einen, ganz bestimmt sogar. Ich muss diesen Grund finden. Das ist mein Beruf. Es ist von größter Bedeutung, dass ich ihn so schnell wie nur menschenmöglich finde, weil Mord, genau wie eine Flamme, die Eigenart hat, sich auszubreiten. Ich schaffe es nicht allein. Nur indem wir alle zusammenarbeiten, können wir das Feuer löschen. Teamwork, Lye.«
    »Sie haben ein geschicktes Mundwerk, Sir!«, sagte Greenaway bewundernd. »So viel steht fest! Das kommt wohl daher, dass Sie aus London sind, wage ich zu behaupten. Aus Nat Goslings Mund würden Sie so was niemals hören. Ich bezweifle, dass der Gemeindepfarrer eine bessere Rede halten könnte!«
    Ich musste laut lachen, obwohl es in meiner vom Rauch rauen Kehle schmerzte. »Also schön, Lye. Übertreiben Sie nicht. ErzählenSie mir einfach von Miss Roche und dieser Katze. Ich bin Polizeibeamter, und ich weiß Informationen für mich zu behalten, wenn es erforderlich ist.«
    »Ah, nun ja. Es ist nicht viel«, antwortete Greenaway ein klein wenig verlegen. »Miss Roche wollte die Katze nicht im Salon oder im Obergeschoss haben. Sie sprang über Tische und Bänke und kletterte an den Vorhängen hinauf. Miss Roche meinte, die Krallen würden alles verkratzen und zerreißen. Katzen kratzen nun einmal an Sachen, wissen Sie, und obwohl ihre Krallen winzig sind, sind sie doch unglaublich stark und scharf. Außerdem war die Katze nicht gerade das, was man ›ans Haus gewöhnt‹ nennen würde. Eines Tages hat sie sich mitten auf einem teuren Perserteppich erleichtert. ›Das reicht jetzt!‹, rief Miss Roche wütend. ›Die Katze verschwindet aus dem Haus!‹ Ich kann nicht sagen, dass ich es ihr verdenken könnte.
    Aber Miss Lucy, Entschuldigung, ich meine natürlich Mrs. Craven, wollte nicht, dass ihr Haustier ersäuft wurde oder sonst irgendwie zu Schaden kam. Also wurde die Katze schlussendlich in die Küche verbannt, wo Cook sich über die Gesellschaft freute – hauptsächlich, weil sich die Katze als geschickter Mäusejäger erwies. Ich für meinen Teil«, fügte Greenaway hinzu, »ich bin durchaus dafür, dass Tiere sich ihren Platz im Haus verdienen. Aber ich bin ja auch ein Mann vom Land.
    Zuerst kam Mrs. Craven ständig in die Küche, um ihre Katze zu besuchen, mit ihr zu spielen und ihr Naschereien zu geben. Doch nach einer Weile, jedenfalls hat die Köchin mir das erzählt, verlor sie das Interesse an dem Tier und kam nicht mehr. Auf der anderen Seite kam der Zeitpunkt ihrer Niederkunft näher …«
    Greenaway legte die Faust vor den Mund und hüstelte diskret hinein. »Sie wissen sicherlich, was ich meine. Die junge Herrin hatte wahrscheinlich andere Dinge im Sinn. Trotzdem glaube ich, dass sie traurig war, als Mrs. Williams ihr sagte, dass die Katze tot war.«
    »Das ist alles?«, fragte ich.
    »Ja, Sir. Das ist alles.«
    Ich habe mit vielen Zeugen gesprochen. Zu vielen. Ich weiß, wann noch eine Kleinigkeit unausgesprochen geblieben ist.
    »Teamwork, Lye!«, ermahnte ich ihn.
    Er

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