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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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spielte verlegen mit der Mähne seines Pferdes. »Es ist nur eine Vermutung von mir, nichts weiter«, sagte er leise.
    Ich wartete. Greenaway musterte mich mit einem verstohlenen Seitenblick, um herauszufinden, ob ich die Befragung aufgegeben hatte oder nicht. Als er sah, dass ich immer noch wartete, seufzte er.
    »Ich habe überlegt, dass Miss Roche in Wirklichkeit nur deswegen so gegen die Katze war, weil Mr. Beresford sie Mrs. Craven geschenkt hatte.«
    »Hat er?«, rief ich überrascht. Das war eine verblüffende Neuigkeit.
    »Ja, Sir. Nicht lange, nachdem Mrs. Craven aus London hierhergekommen war, um ihr Kind hier auf die Welt zu bringen, ging sie, wie es scheint, am Strand spazieren und begegnete Mr. Beresford. Sie begegneten sich, grüßten sich, und sie erwähnte wohl, dass sie einsam war. Als sie das nächste Mal am Strand spazieren ging, tauchte Beresford wieder auf, wie zufällig, Sie wissen schon …« Greenaway ließ sich zu einem Kichern hinreißen. »›Ich habe etwas für Sie‹, sagt er. ›Damit Sie nicht so einsam sind …‹ Er greift in seine Manteltasche und nimmt dieses süße Kätzchen hervor. Mrs. Craven war entzückt. Warum auch nicht – die junge Lady ist kaum mehr als ein Kind. Sie nahm das Kätzchen voller Freude mit nach Hause. Doch Miss Roche war nicht annähernd so erfreut. Ich denke immer, der wirkliche Grund, warum sie die Katze loswerden wollte, war die Herkunft des Tiers. Wenn Sie verstehen, was ich meine, Sir.«
    »Das tue ich, Lye«, sagte ich nachdenklich.
    »Ah, jetzt haben Sie alles gehört, was ich zu sagen habe, Sir«, erklärte der Stallbursche. »Mehr weiß ich wirklich nicht, da müssen Sie keine weiteren feinen Worte an mich verschwenden.«
    Ich schmunzelte und schwieg, während ich nachdachte. Ich war hergekommen, um wegen eines Todesfalles zu ermitteln – doch es hatte in Shore House in jüngster Zeit derer drei gegeben, wenngleich nur einer davon ein Mord gewesen war.
    Zuerst war Mrs. Cravens Katze gestorben. Dann war Mrs. Cravens Kind gestorben, und als Letztes der unglückliche Rattenfänger.
    Hier hat ein Feuer im Stillen vor sich hin geschwelt, dachte ich. Schon eine ganze Weile, bevor Brennan starb … und irgendjemand hat es entfacht.
    »Lye«, sagte ich. »Ich habe keine weiteren Fragen an Sie, aber ich würde Sie gerne um einen Gefallen bitten. Wären Sie so gut und würden Callow bitten, die Katze für mich auszugraben?«
    »Die Katze ausgraben?«, kreischte Greenaway erschrocken und drehte sich im Sattel zu mir um, um mich aus weit aufgerissenen Augen anzustarren.
    »Ja. Er muss wissen, wo er sie vergraben hat. Erzählen Sie niemandem, dass ich Sie oder ihn darum gebeten habe, und bitten Sie auch Callow, Stillschweigen zu bewahren und sich nicht dabei von anderen beobachten zu lassen. Es ist eine private Angelegenheit.«
    »Bestimmt ist inzwischen nichts mehr übrig von dem Tier außer ein paar Knochen!«, protestierte Greenaway.
    »Ganz genau. Bitten Sie Callow, ganz vorsichtig zu sein, damit die Knochen beim Ausgraben nicht noch weiter beschädigt werden. Ich will nicht, dass er mit seinem Spaten Stücke abschlägt oder sie gar zerbricht. Sagen Sie ihm, er soll den Kadaver in seinen Schuppen bringen und mich oder Sergeant Morris benachrichtigen. Einer von uns wird kommen und einen Blick auf das Tier werfen.«
    »Polizeiarbeit ist schon ziemlich merkwürdig, wenn Sie mich fragen«, sagte Greenaway. »Oder zumindest die Art, wie sie in London gemacht wird, ist merkwürdig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Nat Gosling tote Katzen ausgraben lässt. Trotzdem, ich sage Callow Bescheid.«
    Meine Rückkehr in den Gasthof verursachte eine noch größere Sensation als meine ursprüngliche Ankunft.
    »Gütiger Gott, steh uns bei!«, rief Mrs. Garvey erschrocken. »Jenny! Jenny! Lauf und stelle jeden Kessel und Topf, den du finden kannst, auf den Herd, und mach heißes Wasser! Inspector Ross braucht ein Bad!«
    Ich konnte mit meiner Waschung nicht warten, bis das Wasser heißwar, also ging ich nach hinten auf den Hof, streifte meinen Mantel und mein Hemd ab und wusch mir am Brunnen, während Morris den Pumpenschwengel betätigte, die Haare und das Gesicht.
    In der Zwischenzeit war mein Bad in einer Ecke des Hofes vorbereitet worden: eine große Zinkbadewanne, schicklich eingefasst von einer Hecke aus mit Decken drapierten Holzwäscheständern, so dass ich vor vulgären Blicken abgeschirmt war.
    Ich stieg in die Wanne und genoss das warme Wasser für

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