Neulandexpedition (German Edition)
ich: „Was ist, sehen wir uns nachher?“
Ich kniff gegen die Sonne leicht die Augen zusammen und musterte ihn. Unsere Wege trennten sich hier und wir mussten in die entgegengesetzte Richtung. Keine schöne Vorstellung.
„Klar. Soll ich vorbeikommen und DVDs mitbringen?“, schlug er vor.
„Abgemacht“, nickte ich, zögerte einen Moment, packte ihn dann aber, bevor er sich abwenden konnte, an der Hand und drückte ihm schnell einen Kuss auf die Lippen. Überrascht blinzelte er, lächelte jedoch, während ihm eine verdammt niedliche Röte in die Wangen kroch. Eine alte Frau blickte uns schockiert an. Sollte sie doch. Das hier war mein Freund, ich durfte das!
„Also bis nachher“, grinste ich, ignorierte die Frau und trennte mich zögernd von Jo, tröstete mich aber damit, dass ich ihn ja bald wieder haben würde. Ha, ich hatte also doch Exklusivrecht.
Kapitel 17
Zum bestimmt tausendsten Mal starrte ich auf die Uhr. Wo bleibt der nur? Hat er es sich vielleicht anders überlegt? Bei diesem Gedanken fühlte sich mein Magen seltsam an.
Unruhig sprang ich von meinem Küchenstuhl auf und tigerte durch den Raum, blieb vor dem Fenster stehen, um mir bei einem Blick auf die Straße fast den Hals zu verrenken.
Die Türklingel erschreckte mich so, dass ich mir beinahe den Kopf an einem Küchenregal stieß und in der Eile zu öffnen über den Läufer stolperte. Jetzt reiß dich zusammen, Bjorn, ermahnte ich mich, straffte die Schultern und atmete tief durch. Das hier ist Johan, der vorbeikommt, um DVDs zu gucken und ... und ... wieder rumorte mein Magen. Scheiße !
Erneut klingelte es und mit leicht zittrigen Knien öffnete ich die Tür. Jo grinste mich an, hielt drei DVDs hoch und trat an mir vorbei.
„Hoffe, ich hab das Richtige ausgesucht“, meinte er und ging ganz selbstverständlich in mein Schlafzimmer vor.
Warum kam mir das auf einmal so ... so intim vor? Herrgott, das hatte er bereits unzählige Male vorher getan und heute Nacht sogar dort übernachtete! Trotzdem, oder gerade deswegen, bollerte mein Herz aufgeregt in der Brust, als ich ihm folgte. Er war bereits dabei die erste DVD einzulegen und daher ließ ich mich auf mein Bett fallen. Kurz darauf machte er es sich neben mir gemütlich und startete den Film.
Flüchtig wanderte mein Blick zum Bildschirm, verweilte dort aber nie lang. Immer wieder schwenkte er zurück zu Jo. Ich schaffte es nicht einmal, mich fünf Minuten auf die Handlung zu konzentrieren. Um was es da ging? Keine Ahnung.
Vorsichtig schielte ich abermals zu ihm und schnappte seinen Blick auf. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Hab ich die falschen Filme ausgesucht?“, fragte er unschuldig. Mir war scheißegal, was da lief und das wusste der Kerl genau!
„Anscheinend interessiert er dich selbst auch nicht sonderlich, oder?“, gab ich im gleichen Tonfall zurück.
„Stimmt. Und was machen wir da?“, damit drehte er sich zu mir und rutschte etwas näher. Als ich dieses hellgraue Blitzen in seinen Augen sah, begann mein Herz unweigerlich schneller zu pochen.
„Weiß nicht“, brachte ich heiser hervor und sein Grinsen wurde breiter. Mein Mund war plötzlich trocken, genau, wie meine Lippen über die ich schnell leckte. Himmel, wenn der einen auf ... auf...
Ganz langsam beugte er sich zu mir, fast berührten sich unsere Nasenspitzen. Verführer . Ich kannte ihn jetzt ein halbes Jahr, aber hatte keine Ahnung gehabt, dass der diese Nummer drauf hatte. Ich war nervös, ja, aber gleichzeitig hätte ich ihn am liebsten angesprungen.
„Vielleicht das“, hauchte er, sah auf meine Lippen und berührte sie sanft mit den Seinen. Gute Idee, der Junge hatte manchmal wirklich verdammt gute Ideen. Musste man ihm lassen. Das war...
Seine Zungenspitze fuhr meine Unterlippe nach, wie ich es zuvor noch selbst getan hatte, und schickte ein aufregendes Kribbeln in meinen Magen. Leise seufzend öffnete ich den Mund und kam seiner Zunge entgegen.
Als seine Finger unter mein Shirt wanderten, zuckte ich aber leicht zusammen. Sofort zog er sich zurück.
„Sorry, langsam“, murmelte er geknickt und küsste mich leicht. Ich zögerte einen Moment, schob ihn dann aber von mir. Fast ängstlich sah er mich an, doch dieser Ausdruck verschwand ganz schnell aus seinen Augen, als ich mir nun kurzerhand das Shirt über den Kopf zog, um dann meine Lippen wieder auf seine zu pressen. Unterdrückt stöhnte Johan auf.
Sachte schickte er seine Finger auf Wanderschaft. Und wie
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