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Neumond: Kriminalroman (German Edition)

Neumond: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Neumond: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Larcher
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ermordeten Frau Weigl. Ihre Schwester und ihre beste Freundin können sie leider wegen einer Katzenallergie nicht nehmen, darum dachten wir, bevor sie ins Tierheim muss …« Von wegen Katzenallergie. Nina schielte auf ihre zerkratzen Hände.
    »Eine Katze?« Steinbichler hob mit leuchtenden Augen den Deckel hoch.
    »Halt«, versuchte Nina, sie zu stoppen. »Sissi kann zu Fremden ziemlich aggressiv sein. Sie sollten aufpassen.«
    Doch Steinbichler war nicht zu bremsen. »Ja, wen haben wir denn da?«, sagte sie mit einer tiefen Sing-Sang-Stimme. »So ein armes Hascherl. Keine Mama und keinen Papa mehr. Und die Tanten wollen dich auch nicht haben.« Sie griff in die Schachtel.
    »Sie sollten vielleicht lieber Handschuhe …« Nina hielt erstaunt inne, als Sissi sich widerstandslos herausnehmen ließ. Noch erstaunter war sie, als die Katze sich schnurrend an Steinbichlers Hals schmiegte.
    »Was sagst du? Ach, das ist ja interessant. Wirklich?« Steinbichler streichelte Sissi und nickte interessiert.
    »Da haben sich ja die zwei Richtigen gefunden.« Nina hoffte, dass der Zynismus in ihrer Stimme nicht zu auffällig gewesen war. »Ich gehe dann mal wieder.«
    »Tausend Dank.« Steinbichler strahlte und wandte sich dann wieder Sissi zu. »Darüber musst du mir mehr erzählen.«
    Nina ging nach draußen und schloss leise die Tür hinter sich. »Ich hab’ doch gewusst, dass sie verrückt ist«, murmelte sie, während sie zum Auto ging, in dem Leander wartete. »Ich hab’s doch gewusst.«

60
    Morell stellte sich nach draußen, um vor dem Sanatorium auf Oliver zu warten, doch bereits nach fünf Minuten fröstelte er so sehr, dass er sich lieber Schwester Helens feindseligen Blicken aussetzte, als sich in der Kälte noch mehr zu verkühlen. Mit einem lauten ›Hatschi‹ setzte er sich im Wartebereich auf einen Stuhl.
    »Wir sind ein Sanatorium. Sie können nicht einfach hier drinnen herumrennen und überall Ihre Bazillen verteilen«, ließ ein böser Kommentar von Schwester Helen nicht lange auf sich warten.
    Er stand auf, ging zu ihr und stellte sich direkt vor sie hin. »Dann sollten Sie mir vielleicht irgendetwas gegen meine Erkältung geben.«
    Sie rollte mit dem Stuhl nach hinten, um einer möglichen neuen Niesattacke auszuweichen. »Schaue ich aus wie eine Apotheke?«
    »Dann werde ich wohl Dr. Bertoni fragen müssen. Er hilft mir sicher gerne weiter.«
    »Mein Gott, können Sie den armen Herrn Doktor denn nie in Ruhe lassen? Als hätte er nicht schon genug zu tun.« Sie rollte mit den Augen. »Warten Sie hier.«
    Einige Augenblicke später kam sie zurück und drückte Morell ein paar runde, weiße Pillen in die Hand. »Bitte schön. Jetzt lassen Sie den armen Herrn Doktor aber bitte in Ruhe.«
    »Das kann ich leider nicht versprechen, aber trotzdem danke.« Morell ging zu einem Wasserspender, der in der Wartezone stand, und füllte einen Becher mit Wasser. Hoffentlich wirkten die Tabletten schnell, denn er spürte, wie langsam auch sein Kopf und sein Hals in Erkältungsstimmung kamen.
    »Sie sollten die lieber nicht nehmen.« Oliver war neben ihm aufgetaucht. »Die haben Sie von ihr, habe ich das richtig gesehen?« Er schielte zu Schwester Helen, die die ganze Situation neugierig beobachtete. »Wenn sie was damit zu tun hat, hat sie Ihnen vielleicht etwas Giftiges gegeben. Gift als Mordwaffe ist ganz typisch für Frauen. Und da sie eine dementsprechende Ausbildung hat, kennt sie sich sicher auch gut damit aus. Wissen Sie, dass im letzten Jahr laut Statistik …«
    Morell schaute verunsichert erst auf die Tabletten und dann zu Schwester Helen.
    »Wir dürfen niemandem hier drinnen trauen.« Noch bevor Morell protestieren konnte, nahm Oliver ihm die Tabletten aus der Hand und steckte sie in seine Hosentasche. »Nur zur Sicherheit.«
    »Ich glaube nicht, dass sie mich vergiften will. Und ich fühle mich wirklich ziemlich groggy. Vielleicht sollte ich doch lieber …«
    Morell kam nicht dazu auszureden, da Oliver ihm einen Becher Automatenkaffee vor die Nase hielt. »Trinken Sie lieber einen Kaffee, meine Oma sagt immer, dass der die Lebensgeister weckt.«
    Morells Erkältung sah das wohl als Stichwort und machte sich mit einem lauten ›Hatschi‹ bemerkbar.
    »Gesundheit.« Oliver drückte Morell den Kaffeebecher in die Hand. »Also, wie gehen wir es an? Wo suchen wir? Und wonach suchen wir eigentlich?«
    »Am besten teilen wir uns auf. Du nimmst dir alle Abstellkammern und Lager vor, dazu das Areal um das

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