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Neumond: Kriminalroman (German Edition)

Neumond: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Neumond: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Larcher
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mal keine Staatsaffäre daraus.«
    »Ich sage ja eh nichts. Ich will nur wissen, ob Ihnen etwas aufgefallen ist. Danach können wir das Thema von mir aus für immer sein lassen.«
    »Abgemacht.« Sie grübelte. »Sonntag … Ich glaube, das war die Nacht, in der eines der Schneemobile nicht da war. Ich hab’ gemütlich eine getschickt, irgendwann Motorengeräusche von draußen gehört und bin dann so schnell wie möglich verschwunden.«
    »Sie wissen also nicht, wer gefahren ist?«
    »Nein. Ist das wichtig?« Plötzlich dämmerte ihr, worauf er hinaus wollte. »Sonntag. War das nicht die Nacht, in der Schwester Sabine ermordet worden ist? Glauben Sie etwa, dass …« Bei der Vorstellung, dass sie um ein Haar einem Mörder in die Arme gelaufen wäre, bekam sie ganz rote Wangen. »Wow«, sie wedelte sich mit der Hand Luft zu. »Das nenn’ ich doch mal spannend.« Sie versuchte, locker rüberzukommen, aber der Schreck über die Gefahr, in der sie geschwebt hatte, stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    »Am Ende wird es vielleicht doch nicht die Langeweile sein, die Sie unter die Erde bringt.«
    Sie nickte und wedelte mit der Zigarettenpackung. »Darauf rauche ich eine.«
    »Von mir aus, aber lassen Sie ab sofort die Stummel nicht einfach herumliegen. Sie würden damit jemandem einen großen Gefallen tun.«
    »Das lässt sich einrichten.« Gruber hakte sich bei Morell unter und lief gemeinsam mit ihm in Richtung Aufzug. »Mei«, sagte sie. »Dass hier einmal so viel los ist, hätte ich mir nie im Leben träumen lassen. Ein echter Mörder … Wie gut, dass ich das Schneemobil habe kommen hören. Das hätte sonst ziemlich schlecht für mich aussehen können.«
    »Sehen Sie. Rauchen gefährdet wirklich die Gesundheit.«

59
    »Juhuuu, ich bin es!« Gudruns Stimme wurde von einem lauten Klopfen begleitet.
    Leander schaute auf die Uhr, kroch aus dem Bett, schlüpfte in seinen Jogginganzug und öffnete die Tür.
    »Oje, da habe ich wohl beim Nachmittagsschläfchen gestört.« Sie ließ sich davon nicht beirren, tänzelte herein und stellte einen Karton mitten im Zimmer ab. »Normalerweise hätte ich vorher angerufen, aber ich war so euphorisch, dass ich alle guten Manieren vergessen habe.« Ihre Wangen waren vor lauter Aufregung gerötet, und sie strahlte wie ein Christkind. »Ich will mich ja nicht selber loben, aber ich habe das absolut perfekte Wiedergutmachungsgeschenk für Frau Steinbichler gefunden.«
    Nina stieg aus dem Bett und warf sich ihren neuen Bademantel über. »Jetzt bin ich aber gespannt.« Sie begutachtete den Karton und hoffte, dass Gudrun nicht auf die perverse Idee gekommen war, das Skelett von Jutta Zöbich aus Danzers Büro zu klauen.
    »Es ist genial«, sagte Gudrun, die Ninas Skepsis nicht bemerkte. »Eine win-win Situation sozusagen. Oder besser gesagt eine win-win-win-win Situation.« Sie zog ihren Mantel, einen pinken Albtraum aus wattierter Ballonseide, aus und ging in die Hocke. »Bereit?«
    »Und wie.« Nina stellte sich neben sie.
    »Also dann.« Mit einer theatralischen Geste hob Gudrun den Deckel. »Ta ta ta taaa.«
    Nina und Leander waren sprachlos.
    »Na gut, ihr zwei Hübschen, dann lasse ich euch mal wieder schlafen.« Gudrun verschwand so abrupt wie sie aufgetaucht war und ließ eine perplexe Nina und einen ratlosen Leander zurück.
     
    »Nicht Sie schon wieder!« Frau Steinbichler wollte Nina die Tür vor der Nase zuknallen, doch die schaffte es gerade noch, einen Fuß in den Spalt zu stellen.
    »Autsch!«
    »Selber schuld. Was belästigen Sie mich denn auch schon wieder.« Der Geruch von Räucherstäbchen und irgendeiner Zitronenessenz drang aus dem Inneren des Hauses.
    »Ich bin hier, um mich zu entschuldigen. Es tut mir aufrichtig leid, dass ich Sie fälschlicherweise beschuldigt und vor allem, dass ich Ihre Minki ausgegraben habe.«
    Steinbichler musterte sie, wobei ihr rechtes Augenlid einen Zuckmückentanz aufführte.
    »Darf ich bitte kurz reinkommen? Ich habe Ihnen etwas mitgebracht.« Nina hob die Kiste in die Höhe.
    Steinbichler überlegte, machte dann einen Schritt zur Seite und ließ Nina eintreten. »Was soll das sein?«
    Nina, die nicht wirklich von Gudruns Geschenkidee überzeugt war, stellte die Kiste auf den Boden und studierte die Engelsbilder, die hier im Flur hingen – sie waren genauso hässlich wie jene im Wohnzimmer. »Nun ja … also wir dachten …« Sie wurde von einem lauten Rappeln und Fauchen unterbrochen. »Da drinnen ist Sissi. Sie ist die Katze der

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