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Neumond: Kriminalroman (German Edition)

Neumond: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Neumond: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Larcher
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geputzt.«
    »Waren diese Akidings vor kurzem im Einsatz?«
    Lechner zuckte mit den Schultern. »Nicht dass ich wüsste. Die Dinger werden so gut wie nie benutzt. Fast alle Verletzten werden mit der Pistenraupe oder dem Rettungswagen abgeholt. Ich glaube, Doktor Bertoni hat die Schlitten damals nur angeschafft, weil er sie cool fand.«
    »Verstehe.« Morell zeigte auf die Gummihandschuhe, die in Lechners Hosentasche steckten. »Kann ich die kurz ausborgen?«
    »Solange Sie keine Doktorspielchen mit mir machen wollen.« Er reichte ihm die Handschuhe.
    Morell zog sie an und suchte die Ackjas gründlich ab.
    »Dauert das noch lange? Ich hab’ wirklich keine Lust auf einen Anpfiff von Schwester Helen.« Lechner zog an seiner Zigarette und blies Rauchkringel in die Luft.
    Morell ließ sich nicht stressen. »Nichts. Kein Blutspritzer, keine Fasern, nicht einmal Staub. Hier hat jemand ganz schön gründlich geputzt. Wer hat Zugang zur Garage?«
    Der Hausmeister überlegte kurz. »Eigentlich jeder. Die Tür ist nie verschlossen.« Er warf die Zigarette, die er bis zum Filter hinuntergeraucht hatte, auf den Boden, trat sie aus, bückte sich und hob sie auf. »Schweinerei«, sagte er und zeigte auf einen Zigarettenstummel, der unter dem Rettungsauto lag. Er hob ihn auf und begutachtete ihn. »Schon wieder eine von diesen Gaul Luisen. Wenn ich den erwische, der überall seine Tschickstummel rumliegen lässt, dann kracht’s!«
    »Ich glaube, ich habe da schon so eine Idee, wer das gewesen sein könnte.« Morell ließ sich den Stummel geben, wickelte ihn in ein Taschentuch und steckte ihn ein. Dann bedankte er sich und entließ Lechner.
    »Das nächste Mal erwischen Sie mich nicht mehr«, sagte der.
    »Wir werden sehen.« Morell wartete, bis Lechner verschwunden war, rief dann Oliver an und gab ihm Bescheid, dass er das Schneemobil gefunden hatte. »Wie war es bei Hölzel?«, fragte er.
    »Er war ziemlich im Stress, hat mir aber erlaubt, mich in der Garage umzusehen und mit dem Koch zu reden. Die Schneemobile sind alle intakt, und Schweineköpfe gibt es im ganzen Hotel keine. Der Koch war ziemlich empört, als ich danach gefragt habe. Er hat gemeint, so etwas habe in seiner Küche nichts verloren. Ich weiß gar nicht, was der hat. So ein Schweinskopf mit Essig-Kräutersauce, das ist doch wirklich was Feines. Oder so eine gute Sülze vom Schweinskopf. Oder …«
    »Ich würde mich hier oben gerne genauer umsehen. Können du und Danzer herkommen und mir dabei helfen?«, unterbrach Morell ihn.
    »Klar, ich mache mich gleich auf den Weg. Leider ist das Timing für den Chef ein bisschen blöd. Der wird nicht mitkommen können. Bei uns sitzt gerade ein Schweizer Ehepaar, denen wurde das Auto ausgeräumt, als sie beim Skifahren waren. Handys, Schlüssel, Navi, Autoradio … alles weg. Das sind Freunde vom Bürgermeister. Der ist darum auch da und der Chef vom Tourismusverband auch. Die sagen, dass diese Diebstahlserie schlecht für das Image von St. Gröben ist, und dass der Chef ganz dringend was tun muss. Aber ich kann sicher weg. Kein Problem.«
    »Oliver, ich muss Schluss machen. Wir sehen uns dann gleich hier im Sanatorium, ja?«
    »Ist gut, bis gleich.«
    Morell legte auf und machte sich auf den Weg zu seiner nächsten Station.
     
    Er fand Frau Gruber genau dort, wo er sie vermutet hatte: Beim Kartenspielen im Panoramaraum.
    »Sie können einfach nicht mehr ohne uns leben, oder?« Sie ließ ihr raues Lachen ertönen und zeigte auf den Stuhl neben sich. »Immer nur her mit Ihnen.«
    »Nein danke«, lehnte er den angebotenen Platz ab und schnupperte. Irgendetwas roch heute komisch. Er schaute sich um und entdeckte schnell einen von diesen elektrischen Lufterfrischern. Das weiße Plastikkästchen steckte in einer Steckdose und verbreitete penetrant-künstlichen Weihnachtsduft nach Zimt, Orangen und Tannennadeln. »Ich bleibe nicht lange« sagte er. »Ich wollte nur wissen, welche Zigarettenmarke Sie derzeit rauchen.«
    »Rauchen? Ich rauche nicht mehr.« Frau Gruber spielte das Unschuldslamm. »Ich habe es aufgeben müssen. Anweisung von Doktor Bertoni.«
    »Ach, geh«, sagte Frau Salm. »Jetzt tu nicht so. Wir wissen ganz genau, dass du heimlich qualmen gehst. Das kann man riechen.«
    Gruber schnüffelte an ihrer Bluse. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Glaubst du wirklich, dass es keinem auffällt, wenn du heimlich um das Sanatorium schleichst. Gestern Abend zum Beispiel, da habe ich zum Fenster hinausgeschaut und dich

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